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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Die russischen Sicherheitsinteressen gehen gerade den Bach herunter ...

kaept'n finn schrieb am 14.06.2022 04:59:

Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 14.06.2022 02:17:

Kein Wunder dass Putin die Sowjetunion nicht mag, und sich vorsowjetischer Narrative bedient. Wie sonst liessen sich imperialistische Ideen rechtfertigen ?

Gibt es irgendwelche plausiblen Begründungen, warum Russlands Handeln mit "Imperialismus" zu begründen sein sollte? Ich halte das lediglich für einen aus den Fingern gesogenen "Spin", um ein Narrativ zu bedienen. Meines erachtens erklärt die Verteidigung russischer Sicherheitsinteressen die gegenwärtige Situation wesentlich besser.

... dank Putin. Die NATO stand vor kurz davor obsolet zu werden, weil keines der europäischen Länder (außer Griechenland vs. Türkei) den Gedanken eines europäischen Krieges in Betracht zog. Alle träumten friedlich vor sich hin und vernachlässigten ihre Verteidigung.

Und dann kam Putin als Elephant im Porzellanladen und hat nun wirklich jeden aufgweckt und in Alarmbereitschaft versetzt - inklusive Finnland und Schweden. Das dient nun nicht wirklich den russischen Sicherheitsinteressen.

"Imperialsistisch" und agressiv finde ich eher, einen Vasallenstaat direkt vor Russlands Haustüre errichten zu wollen.

Falsche Denkweise. Mit einer im Westen verankerten Ukraine hätte es keinen Krieg gegeben - und die Ukraine wäre auch durch die EU gezwungen worden die Minderheitenrechte in der Ostukraine zu respektieren. Hat ja auch in Nordirland funktioniert - auch wenn Johnson jetzt alles wieder einreißt.

Man muss schon im Wachkoma gelegen haben, wenn man nicht mitbekommen hat, dass der Putsch in Kiew 2014 direkt von uns orchestriert wurde.

Eine Revolution ist immer nur dann möglich, wenn die Leute aufgebracht sind. Und durch das nicht Unterzeichnen des EU Assoziationsabkommens (war vom Präsidenten versprochen worden) haben eine Menge Leute ihren Traum vom Land in dem Milch und Honig fliesst ( = EU Fördertöpfe) in Gefahr gesehen. Da musst nicht viel orchestriert werden.

Man hat halt mit der vermehrt europäisch orientierten westukrainischen Bevölkerung den richtigen "Hebel" gefunden und diesen von den Bandera-Extremisten "stemmen" lassen.

Immer wieder der gleiche Spin. Ukraine hat auch nicht mehr Extremisten als Russland - in Russland stellen sie aber zwischenzeitlich die Regierung, während sie in der Ukraine auf 2% marginalisiert wurden.

Eigentlich ein klassisches Drehbuch des "Westens". Der scheint gerne mit zwielichtigen Gestalten zusammenzuarbeiten (chilenische Faschisten, Contras, Islamisten, Neonazi-Banden, etc. - auch Al Quaida waren in Syrien wieder unsere besten Freunde) um Länder ins Chaos zu stürzen und vermeintlich unter Kontrolle zu bringen... wenn uns das mal nicht irgendwann wieder in den Arsch beisst, wie seinerzeit am 11.9.2001 - man muss kein Hellseher sein um zu sehen, dass dort einige fragwürdige Gruppierungen Zugang zu jeder Menge Waffen haben und bald eine ziemliche Wut auf "den Westen" haben werden, der sie "im Stich gelassen" hat.

Chilenische Faschisten, Contras, Islamisten sind Beispiel aus dem kalten Krieg - die Sowjetunion hatte ihre eigenen Pappenheimer um revolutionären Unfrieden zu stiften. Man schaue sich nur die Hintermänner bei dem Korea und Vietnam Konflikt an. Da gibt es auf beiden Seiten Aktionen auf die keiner Stolz sein sollte.

Kernpunkt scheint doch eher zu sein: Der russische Nationalismus und Konservatismus fühlt sich durch die moderne europäische Welt bedroht und will mit aller Macht Änderungen verhindern. So haben sich bei uns zuletzt die elbischen Junker verhalten. Aber wenn man sich Veränderungen entgegegenstemmt, dann wird man halt abgehängt.

Und während Russland von Euopa abgehängt wird, muss Europa aufpassen nicht von China abgehängt zu werden. Auch wenn Russland in manchen Dingen ideologisch näher an China sein mag hat Russland mit China weniger Chancen seine Identität zu behalten als im Verbund mit Europa.

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