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  • Rob 1

mehr als 1000 Beiträge seit 18.06.2018

Re: Die russischen Sicherheitsinteressen gehen gerade den Bach herunter ...

Karl Sten schrieb am 14.06.2022 06:19

Die NATO stand vor kurz davor obsolet zu werden, weil keines der europäischen Länder (außer Griechenland vs. Türkei) den Gedanken eines europäischen Krieges in Betracht zog. Alle träumten friedlich vor sich hin und vernachlässigten ihre Verteidigung.

Die NATO war bereits 1991 mit der Auflösung des Warschauer Paktes ( der übrigens erst nach der NATO gegründet wurde ) und der Öffnung Chinas obsolet.

Da gab es keinen Gegner mehr, der einer solchen Streitmacht bedurft hätte.
Die NATO ist nur noch eine Fremdenlegion, um die Interessen der USA gewaltsam durchzusetzen und eine enge europäische Kooperation mit Russland durch Kontrolle aus Washington zu verhindern.

Die USA machen ja nicht mal einen Hehl aus ihrer Geostrategie ( Brzezinsky, Friedman ) und nur Anhänger des Suizid der europäischen Ökonomie und Gesellschaften wollen das nicht registrieren und suhlen sich als williges Anhängsel amerikanischer Interessen im Niedergang Europas.

Allein die Unsummen, die in den letzten 30 Jahren für Rüstung ausgegeben wurden, müßten doch
bei halbwegs klarem Verstand Wut auslösen, wenn man sich den Niedergang unseres Landes ( Bildungseirichtungen, Lehrermangel, Infrastruktur ) betrachtet.
Aber weit gefehlt.
Der böse Russe ist Schuld, nicht nicht etwa der Wahn des Hegemons, sich nach seinem Sieg über das "Böse" dessen Markt und Rohstoffe einzuverleiben und dafür die Sicherheitsinteressen Russlands zu ignorieren, weil man sich für die Größten hält, denen das einfach so zusteht.

Wir bekommen gerade eine bittere Lektion, wohin Selbstüberschätzung führt und das ist gut so.

Viele Länder, die sich der Gewaltbereitschaft der USA nicht widersetzen konnten, stehen hinter Russland und sehen ihre Gelegenheit, sich endlich aus der Umklammerung der Amis zu lösen.

Falsche Denkweise. Mit einer im Westen verankerten Ukraine hätte es keinen Krieg gegeben - und die Ukraine wäre auch durch die EU gezwungen worden die Minderheitenrechte in der Ostukraine zu respektieren.

Der war gut.

Die Ukraine hängt doch schon vollkommen am Tropf der EU und trotzdem hat die keinen Druck ausgeübt, Minsk II einzuhalten und das Morden ggü,. dem russisch-stämmigen Anteil der Ukraine zu beenden.

Eine Revolution ist immer nur dann möglich, wenn die Leute aufgebracht sind. Und durch das nicht Unterzeichnen des EU Assoziationsabkommens (war vom Präsidenten versprochen worden) haben eine Menge Leute ihren Traum vom Land in dem Milch und Honig fliesst ( = EU Fördertöpfe) in Gefahr gesehen. Da musst nicht viel orchestriert werden.

Woher weiß man denn so genau, dass die Proteste sich nicht ursprünglich gegen die Korruption im Land gerichtet haben und dann bewußt von westlich gesteuerten Nazis eskaliert wurden?
Seit der Selbständigkeit verarmt die Bevölkerung der Ukraine durch Korruption zusehends und ist mittlerweile das Armenhaus Europas.
Jede Reigierung hat sich die Taschen vollgestopft und Unten kam nichts an.

Schau dir auf Odysee den Film "Leben und Sterben im Donbass" mit guten Hintergrundinformationen zum Thema an.

Chilenische Faschisten, Contras, Islamisten sind Beispiel aus dem kalten Krieg

Durchaus, aber damit endet die Geschichte ja nicht.
Aus den Islamisten wurde Al Kaida und daraus wiederum der IS.
Auch die Rechten Nütlinge der USA sind nicht vom Erdboden verschwunden.
Typen wie Bolsenaro, Anez oder Guaido treiben immer noch ihr Unwesen.

Kernpunkt scheint doch eher zu sein: Der russische Nationalismus und Konservatismus fühlt sich durch die moderne europäische Welt bedroht und will mit aller Macht Änderungen verhindern.

Warum sollte Russland nicht das Recht haben, für sich das westliche Modell abzulehnen?
Warum sollte Russland sich nicht den Teil der westlichen Lebensweise herauspicken dürfen, den man als erstrebenswert ansieht und den dysfunktionalen Teil ablehnen, weil er di Gesellschaft zerstört?

Im Gegensatz zu Westeuropa ist Russland souverän in seinen Entscheidungen, weil es eben nicht unter dem US-Pantoffel steht.
Zudem ist Russland in weiten Teilen autark, was man von uns Europäern nicht behaupten kann und weit entfernt von dem, was man als Entwicklungsland bezeichnen würde.
Während der Sanktionen seit 2014 hat sich Russland gewaltig auf die Hinterfüße gestellt und sich bei Nahrungsmitteln faktisch völlig unabhängig vom Westen gemacht.
In der Rüstungsindustrie sind sie führend und warum sollte sich das KnowHow nicht auch auf andere Bereiche übertragen lassen, wenn man das Land von westlichen Produkten abschneidet?

Im Bereich Nahrungsmittel ist Europa berits mit Milliardenverlusten unwiederbringlich als Handelspartner ausgeschieden und das wird auch in allen anderen Bereichen so sein.

Parolen wie " Wir wollen die Wirtschaft Russlands ruinieren" a la Baebock funtionieren nicht, wenn man den Lauf der Schrotflinte gg. sich selbst richtet.

Russland wird auch dann noch prosperieren, wenn Baerbock, Merkel und Co längst ausgestopft in der Vitrine eines historischen Museums stehen. ;-)

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