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  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Beharrlichkeit

Es ist ein Fehler, die selbstzerstörerische Beharrlichkeit alleine
dem bösen Menschen zuzuschreiben. Ein jedes Lebewesen ist beharrlich,
auch bis zum Untergang. Vermehren und Fressen, bis es nicht mehr
geht. Da in der Natur alle Lebewesen das gleiche machen, halten sie
sich in einem scheinbaren Gleichgewicht, so wie zwei gleich starke
Gegner beim Armdrücken. Wird eine Komponente aber stärker bzw. eine
andere schwächer, geht das Gleichgewicht vorübergehend verloren.

Wir sind nicht anders. Erst mal müssen wir anerkennen, dass wir kein
Kollektiv sind; die Heuschrecken sind auch kein Kollektiv, jedes Vieh
will für sich selbst überleben. Jeder von uns sammelt, bis nichts
mehr da ist.
Weil wir aber dank unserer Intelligenz so überaus mächtig sind im
Vergleich mit allen anderen Lebewesen, erobern wir jeden Lebensraum
und durchbrechen jede Grenze. Zähe Lebewesen wie Unkraut oder Ratten
halten uns aus; glücklich sind auch die Wesen, die uns gefallen. Wenn
der Panda schon die Arschkarte der Evolution gezogen hat, hat er den
unschätzbaren Vorteil, dass wir ihn niedlich finden (sonst wäre die
Art schon längst verknuspert).

Was sich uns entgegenstellen kann ist eine konkurrierende
vernunftbegabte Spezies (langfristig wird aber vermutlich die eine
die andere ausrotten) oder wir selbst, woran wir ja auch fleissig
arbeiten. Es ist jedoch in dieser Hinsicht falsch, uns zu
dämonisieren. Wir folgen den gleichen Gesetzen wie alle anderen
Lebewesen.
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