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  • Mathie

mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.2000

Chance zur Diskussion vertan - Schade

Hallo Herr Stein,

schön, dass Sie zu einem der kritischen Kommentare hier im Forum
Stellung nehmen. Aber Ihre Antworten gehen leider an der Kritik
vorbei.

christoph stein schrieb am 1. Oktober 2003 0:14

> Glossolalia schrieb am 30. September 2003 10:37
>
> >
> > - allein schon aufgrund verbesserter Lagerungs- und
> > Hygienebedingungen ist der Belastungsgrad heutiger Lebensmittel mit
> > (u.a. auch neurotoxischen) Schimmelpilzen so deutlich viel geringer
> > als etwa vor 100-200 Jahren, dass eine verstärkte Belastung durch
> > andere Substanzen dagegen kaum ins Gewicht fällt.
> >
>
> Stimmt. Man sollte noch ergänzen: Heute sterben auffällig weniger
> Menschen durch römische Kurzschwerter als vor 2000 Jahren.

Schimmelpilze produzieren laut Glossolalia Nervengifte, daher ist das
Argument durchaus relevant. Da römische Kurzschwerter meines Wissens
nicht neurotoxisch sind ist Ihre Antwort darauf nichts weiter als
Polemik. Schade!

>
>
> > - Schließlich belegen die Autoren desweiteren auch noch ihre
> > eklatante Schwäche im kulturhistorischen Bereich, da wesentliche
> > Phänomene geänderter Lebensführung nicht angesprochen werden.
>
>
> Zweifellos ein schwerer Mangel:  wir haben tatsächlich keine
> umfassende "Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des
> arts et des métiers" über alle denkbaren Todesarten und
> Krankheitsgründe verfaßt. 

Schön, dass Sie einen Unterschied zwischen Ihrem Artikel und Diderot
und d'Alemberts Enzyklopädie erkennen. Aber wieso führen Sie das hier
an?

>
> Verständlicherweise übersieht Glossolalia bei seinem  Bemühungen eine
> Auswahl aus der unendliche Menge dessen zu treffen, was nicht in dem
> Artikel steht, die Dinge, von denen der Artikel handelt.

Der Artikel handelt grob verkürzt von einem Buch in dem behauptet
wird, dass die Menschheit dümmer wird, weil Nervengifte aus der
Umwelt das Gehirn von Menschen schädigen.  

In seinem von Ihnen leider nicht zitierten Fazit schreibt
Glossolalia, dass "die
neurotoxisxchen Belastungen, denen einE durchschnittlcheR
MitteleuropäerIn ausgesetzt ist, vermutlich nie so gering waren wie
heute." IMHO bleibt er also durchaus on topic.

>
> Der Artikel ist eine Besprechung eines Buches. Und das Buch  ist eine
> inhaltliche Erläuterung  des "Manifest von Erice", das im Anhang zum
> Artikel  von Telepolis veröffentlicht wurde.

Eine Besprechung eines Buches sollte IMHO keine Nacherzählung sein.
Ich erwarte in einer Buchbesprechung auch eine Analyse des Gelesenen,
sonst reicht mir der Verlagsprospekt.

>
> Der Artikel ist kein  Vergleich der Gegenwart mit den
> Lebensverhältnissen des 19ten Jahrhunderts, einer Zeit also in der
> ein Industriearbeiter eine Lebenserwartung von ca 40 Jahren hatte und
> verschimmeltes Brot essen mußte.

Hat Glossolalia das behauptet?

> Übrigends gab es auch damals
> Autoren, die ihre Zeit für einen gewaltigen kulturhistorischen
> Fortschritt hielten,

Das ist eine andere Diskussion und kommt auf den Bezugspunkt an. Im
Vergleich zur Steinzeit würde ich das bestimmt bejahen, ob ich es
auch im Vergleich zur Blüte z.B. der römischen, griechischen oder
chinesichen Kultur behaupten würde halte ich zumindest Teilweise für
fraglich.

> und alle Kritiker der Schattenseiten der
> Industrialisierung für fortschrittsfeindliche Revoluzzer.

Was hat _das_ mit der Kritik an Ihrem Artikel zu tun?

Ich finde es schade, das Sie auf eine inhaltlich fundierte Kritik so
wenig fundiert antworten. Und was die Polemik angeht - da nehmen sich
OP und Antwort nicht viel.

Gruß Mathie

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