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  • Eiffel

441 Beiträge seit 12.07.2003

Wo bleiben Dein Verstand und Deine Bildung? (II)

> Ist ein Pestbakterium nicht auch
> "natürlich" und im Sinne einer abstrakten Schutzanmaßung gegenüber
> der Natur als Ganzes schützenswert? Trotzdem wird man wenige
> Umweltschützer finden, die einem Pestkranken sagen, sie fänden es
> gut, dass er damit infiziert sei, schließlich tue er etwas für den
> Arterhalt des Pestbakteriums (das hoffe ich zumindest). Welche
> Maßstäbe legt man also an?

Ohne solche überzeugenden Beispiele wüssten wir gar nicht, wie wir
die Welt verstünden! Warum ersetzen wir nicht das Pestbakterium durch
ein Virus aus einem militärischen Labor? Damit schlagen wir zwei
Fliegen mit einer Klappe: Das Beispiel ist näher an der Realität und
wir zeigen auch gleich, warum naturwissenschaftlicher Fortschritt
keine Regeln benötigt.

> Die meisten Naturschützer setzen, oft ohne
> dass ihnen dies bewusst ist, auf rein ästhetische Kriterien. Warum
> setzen sich so viele Menschen für den Erhalt des Pandabären ein, aber
> weit wenigere für den des Hais, der auch vom Aussterben bedroht ist?

Der Hai? Ich hab zwar schon verstanden, dass Dir Artenvielfalt ein
Graus ist, aber jetzt greifst Du vor.
Die meisten Umweltzerstörer tun das absichtlich, weil sie eine Freude
daran haben, wenn die Umwelt zerstört wird, wenn Arten aussterben und
Individuen leiden müssen. Wie wir sehen, ist der Umweltzerstörer auf
einer höheren Entwicklungsstufe als der Umweltschützer, weil er sein
Werk bewusst, in voller Kontrolle der Folgen und im Bewusstsein
seiner moralischen Überlegenheit vollzieht, während der
vorkantianisch retardierte Umweltschützer sich nur von primitiven
ästhetischen Kriterien leiten lässt, der armselige Spinner.
Wenigstens hast Du auf diesen bisher in der Wissenschaftsgeschichte
unbeachteten Aspekt aufmerksam gemacht.

Ich bin froh, dass wir so einen umsichtigen und weisen Beitrag zum
Verständnis des Antagonismus von Umweltschutz und -zerstörung lesen
durften.

> Der einfache Grund ist der, dass ein Pandabär nunmal niedlicher ist.
> Es gibt auch bedrohte Rattenarten - aber hat jemand schonmal einen
> Stand von Greenpeace mit dem Slogan "Rettet die Ratten" gesehen? Ich
> jedenfalls nicht.

Du hast auch noch vieles andere nicht gesehen, und von dem wenigen,
das Du gesehen hast, hast Du das meiste nicht verstanden. Was beweist
das? Dass Du einfache Begründungen liebst?

> Gerade weil die Entscheidung, _was_ eigentlich "natürlich" ist und
> was in seinem gegenwärtigen (auch nicht seit ewig bestehenden!)
> Zustand bewahrt werden soll, so relativ ist, kann sie niemals zur
> objektiven Wahrheit erhoben werden. Doch genau das tun viele, die
> sich als "Umweltschützer" verstehen. Und genau da hört die Logik auf
> und fängt die Religion an.

Wenn Du etwas von Logik verstündest, könnte ich Deinen Unsinn
vielleicht korrigieren. Du hast leider noch nicht einmal den Stand
erreicht, wo die Logik anfängt, sonst wär Dir klar, dass es nicht um
das Zementieren eines Zustandes geht, sondern um das Vermeiden einer
zwangsläufigen und einseitigen Entwicklung. Aber so ein richtiger
"Umweltzerstörer" schert sich ja nicht um die Realität, der wurstelt
einfach so weiter, wie er es in seinem Wahnbild für richtig hält.

> Wieso ist ein Kernkraftwerk eigentlich nicht "natürlich"? Es gab in
> Afrika über mehrere Jahrtausende einen "natürlichen Reaktor" im
> Gestein, der durch eine zufällige Häufung der notwendigen kritischen
> Masse entstand, so dass eine Kettenreaktion einsetzen konnte, die
> mehrere Jahrtausende aufrechterhalten blieb. Ist die Kernkraft also
> besser, weil sie "natürlicher" ist als die Nutzung der Windenergie?
> Nicht wirklich, denn auch die Windenergie wird ja schon seit
> Ewigkeiten von vielen Pflanzen und Tieren genutzt. Aber was ist
> eigentlich _nicht_ "natürlich"? Wir können nur Rohstoffe verarbeiten,
> die die Natur uns bietet, also muss alles, was wir erzeugen, aus
> "natürlichen" Rohstoffen geschaffen sein. Die Zahl der
> Verarbeitungsstufen sagt jedoch wenig über das Gefährdungspotential
> eines Produktes aus. Die allermeisten Produkte der chemischen
> Industrie sind weitaus ungefährlicher als viele Gifte, die in der
> freien Natur vorkommen, auch in Mitteleuropa.

Ach Gottchen! Als wenn es nicht genügen würde, wenn die chemische
Industrie auch nur eine absolut letale Substanz entwickeln und
freisetzen würde. Deine Argumentation ist so armselig und methodisch
so vollkommen verkehrt, dass es Überwindung kostet, auch nur den
gröbsten Schwachsinn richtigzustellen. Also noch einmal zum
Mitschreiben: Quantiative Aussagen wie "die allermeisten Produkte
..." helfen argumentationslogisch nicht die Bohne. Die allermeisten
Menschen sterben auch nicht bei einem Autounfall. Wunderbarer Beweis
für die Sicherheit und Zuverlässig des Autos!

Dass Du nicht bereit bist, die Grundlagen der Fachgebiete zu lesen,
in denen Du argumentierst, wirft ein besonders schlechtes Licht auf
Deine tiefen Bildungs- und Verständnislücken. Lies einmal ein gutes
Filosofiebuch zum Thema Begriffsbildung! Dann wär wohl mal ein Buch
zum Thema Ökologie an der Reihe. Ich kann Dir aber schon jetzt
verraten, dass sich Dein Problemchen der "Natürlichkeit", auf das
sich Dein Scheuklappenblick fokussiert, als reines Scheinproblem
entpuppen wird, das zu diskutieren nicht den geringsten
erkenntnistheoretischen Sinn hat.

Allgemein können wir wieder beobachten, dass Du viele irrelevante
Aspekte wie z.B. die Zahl der Verarbeitungsstufen anführst, ohne die
wirklich wichtigen auch nur zu streifen. Schade, aber wir haben
nichts anderes erwartet.

> Ausgerechnet Russland als Referenz für den Umgang mit Strahlung
> heranzuziehen, dürfte wohl eher als Treppenwitz durchgehen. Oder ist
> Dir vielleicht nichts bekannt über den, etwas euphemistisch
> ausgedrückt, "laxen" Umgang Russlands mit tatsächlich nachweislich
> (!) schädlicher, da ionisierender, EM-Strahlung in der Vergangenheit
> (Stichwort "Novoja Semlja")?

Deine Replik ist leider weder treppenwitzig noch kalauernd, sondern
einfach blöd. Sie hat ungefähr die argumentative Durchschlagskraft
eines Hinweises auf die Nazivergangenheit Deutschlands zum Beweis der
Unbrauchbarkeit des ICE. Konkret: Dein Argument ist nur polemisch,
denn auch wenn Stalin Millionen umgebracht hat, heißt das noch lange
nicht, dass alle Ergebnisse russischer Wissenschaftlicher so ein
reiner Humbug sind wie Deine Argumente.

> Im übrigen sind gesundheitsschädliche
> Auswirkungen durch die im Mobilfunk genutzte Strahlung bis heute
> nicht nachgewiesen, wie Du sogar beim von Trittin nach der
> Machtübernahme mit einem inkompetenten, aber dafür durch sein
> Parteibuch ausreichend qualifizierten Präsidenten (Wolfram König)
> besetzten Bundesamt für Strahlenschutz erfahren kannst. Ausnahmslos
> allen Studien, die von sich behaupteten, genau das beweisen zu
> können, wurden schwere methodische Mängel nachgewiesen. Deshalb sind
> Ecolog und Nova, die beiden Hauptnutznießer der "Studienitis" beim
> Thema Mobilfunk, inzwischen auch schlau genug, ständig in
> Konjunktiven zu reden ("könnte eventuell schädlich sein", "es gibt
> Hinweise", "wir brauchen noch mehr Geld für noch mehr Studien..").
> Mit jeder neuen Studie, die keinen Beweis nach wissenschaftlichen
> Standards erbringen kann, wird die Wahrscheinlichkeit dafür, dass
> tatsächlich eine nennenswerte Gesundheitsgefährdung existiert, um ein
> paar Größenordnungen geringer.

Weißt Du, dass Röntgenstrahlung auch als völlig ungefährlich
angesehen wurde? Was weißt Du denn überhaupt? Kannst Du nur einen
Satz beisteuern, der sachlich korrekt und thematisch fokussiert ist?
Den Beweis dafür bist Du bis jetzt jedenfalls schuldig geblieben.

> Angesichts der tatsächlich nachgewiesenen Risiken bei anderen
> Gewohnheiten und Tätigkeiten (Autofahren, falsche Ernährung, Rauchen,
> um nur die drei Hauptrisikofaktoren in Deutschland zu nennen) ist es
> geradezu lächerlich, sich über das theoretisch noch bestehende
> Restrisiko beim Mobilfunk Gedanken zu machen, geschweige denn, noch
> einen einzigen Euro in weitere Studien dazu zu verschwenden. Aber da
> ja nicht sein kann, was nicht sein darf, buttert Trittin munter
> weiter unsere Steuergelder in sinnlose Studien, um Ecolog, Nova & Co.
> mitsamt der halben Esoterik-Branche ("Baubiologen" etc.)
> querzusubventionieren. Das ist Steuersparen auf die grüne Art.

Gähn. Wieder das gleiche falsche Schema. Weil jemand während des
Telefonierens mit einem Mobfon nicht tot umfällt, sei es nicht
sinnvoll, die fysiologische Wirkung zu untersuchen, solange andere
bei anderen Tätigkeiten offensichtlich zu schaden kommen. Hat man so
einen Blödsinn - außer in Deinen Beiträgen - schon mal gelesen?
Kannst Du Dir nicht vorstellen, dass es die Aufgabe der zuständigen
Behörden ist, bei einer so jungen Technik am Ball zu bleiben, um
durchaus realistische Risiken aufzudecken? Wenn Du einen Funken
naturwissenschaftlicher Bildung oder auch nur ein elemantares
Verständnis fysikalischer Fänomene besäßest, würdest Du so einen
abstrusen Flachsinn nicht schreiben. Wenn eine neue Technik auf die
Menschheit losgelassen wird, hat eine aufgeklärte Gesellschaft das
Recht zu erfahren, welche Risiken damit verbunden sind. Es gibt
nämlich auch Leute, die gerne mobil telefonieren, ohne ihre
Gesundheit zu schädigen, und die auch sonst auf ihre Gesundheit
achten, indem sie z.B. weder Auto fahren, rauchen noch sich falsch
ernähren.

Ist es nicht witzig, nach Deinen Lobpreisungen des aktuellen
Lebensstils etwas von Risiken und falscher Ernährung zu lesen? Wie
ist das möglich, wenn es uns doch so gut geht in der besten aller
denkbaren Welten, die zu verändern oder deren Entwicklungsrichtung
beeinflussen zu wollen, so schlimm ist?

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