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mehr als 1000 Beiträge seit 13.06.2002

Der Unterschied

zwischen dem konservativen Bayern und dem unter den Grünen noch  viel
erzkonservativeren BaWü und dem Rest der Republik ist die Identität
und das Gruppengefühl.

Während man im Rest der Republik nach dem Erfolgskonzept "Teile und
Herrsche" den Menschen zum Einzelgänger gemacht hat, ist dies in den
beiden südlichen Bundesländern nicht gelungen. Ein Großteil des
Erfolges beruht m.M.n. genau darauf.

Man war traditionalistisch und konservativ aber man hat in der Gruppe
immer danach gesucht, wie man es sich noch ein Stück besser gehen
lassen kann. Das brachte zuerst die Garagentüftler in BaWü nach vorne
und etwas später schufen dann auch die Bayern für ihre Tüftler
bessere Randbedingungen.

Sowohl Bayern als auch BaWü halte ich eben genau aufgrund der
Gruppenprozesse für höchst innovativ trotz oder gerade wegen der
Tradition. Traditioneller wie BMW, Mercedes, Audi geht es nimmer -
aber man macht es sich in der Tradition eben mit einer großen Portion
HighTech gemütlich. Das ist für mich kein Widerspruch...

Ich war viel in Bayern unterwegs und oft kam ich zu einer kleinen
Firma auf dem Land, die inmitten von landwirtschaftlich geprägten
Dörfern lag, der Chef begrüßte einen in Lederhosn, die Chefin im
Dirndl und dann wurde sich über Aufrüstung von Werkzeugmaschinen mit
HighTech unterhalten. Ich habe das nie als Widerspruch erlebt - und
abends traf man sich dann noch im Wirtshaus bei gutem traditionellem
Essen zu einem gemütlichen Plausch.

Und so gut wie alle Chefs, vom Kleinstbetrieb bis zum Mittelstand,
fühlten sich ihrer Belegschaft verpflichtet, ihrer Kommune und ihrer
Region. Alles in einer Art, wie ich sie in anderen Gegenden
Deutschlands nie erlebt habe.

In BaWü ist es ähnlich, da ist statt der Kleidung eher die Sprache
bzw der Dialekt identitätsstiftend, ansonsten ging es da ganz ähnlich
ab.

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