Im englischen steht homeoffice für das Büro zuhause - das gibt es nur in den eigenen vier Wänden. Und in London gibt es ein home office - das ist das britische Innenministerium.
Die Mode, englisch klingende Begriffe zu erfinden, die dann zu den seltsamsten Missverständnissen in der Kommunikation führen, empfinde ich schlicht als pervers.
Mein Großvater hatte sein Büro in seinem Haus - die Tatsache, dass er nie zur Arbeit fahren musste, sich jederzeit um Familie und Haus kümmern konnte, waren ihm sogar soviel wert, dass er besser bezahlte Jobs stets ablehnte. Man war damals eben dort sozialisiert, wo man wohnte und die Kinder zur Schule gingen. Man kannte seine Nachbarn und die Kinder wussten, dass Papa im Büro arbeiten muss, also nicht mit Kleinigkeiten belästigt, oder beim Telefonieren gestört werden durfte.
Warum hat ein Linker wie Suchsland ein Problem mit Heimarbeit? Es gibt doch genug Jobs, die gar nicht in Heimarbeit erledigt werden können. Es geht ja hier nicht um einen megamäßigen Strukturwandel in der Gesellschaft. Ich möchte ja auch gar nicht bezweifeln, dass Heimarbeit - auch wenn sie möglich ist - nicht für jeden vorteilhaft ist.
Klar, wer in Heimarbeit arbeitet unterliegt anderer sozialer Kontrolle. Heimarbeit erschwert eine Affäre mit Arbeitskollegen doch sehr - oder auch die umgekehrte Konstellation, wo die Affäre auf der häuslichen Abwesenheit des Partners beruht.