Dabei ist der Streit um historische Flaniermeile Friedrichstraße ein Symbol.
Irgendwie stelle ich mir unter flanieren doch etwas anderes vor, als in diesen komischen Schlauch herumzulaufen. Aber da habe ich auch mehr das Dorf im Hinterkopf als den Bundesslum.
Deswegen müssen auf den viel befahrenen Strecken die Tram-Schienen alle drei bis fünf Jahre komplett erneuert werden –
Die Friedrichstraße und ihre Tram ist schon etwas besonderes.
Kurz nach dem Ende der Öffnungszeit wird das ganz schnell ein toter Ort.
Und wer sich dort ein Hotelzimmer gönnt, der sollte darauf achten, dass das Fenster nicht zu Straßenseite ist, denn sonst sorgt die jammernde Straßenbahn, die dort um Kurve fährt, für einen irren Lärm, die von dem Schlauch natürlich wunderbar reflektiert wird.
Da wundert wenig, wenn die Schienen nicht allzulange halten.
Ansonsten kann ich mich über den Artikel nur kaputtlachen.
Bei der Stadt im Sumpf ist ein "Hochhaus" abgesackt? Kann bei dem Baugrund schonmal vorkommen. Mal sehen, was passiert, wenn die Gegend durch den Klimawandel einmal ordentlich versteppt und entwässert wird.
Die Nahverkehrsdichte und auch die Anzahl der Haltestellen pro qm dürfte für die City, also innerhalb des Innenstadtrings wohl deutscher Rekord sein.
Besonders erheiternd die unterschiedliche Definition des Begriffs S-Bahn in Berlin und im Westen. Während die bei uns ein Zwischending zwischen dem Regionalzug und der Straßenbahn ist, ist es in Berlin einfach eine weitere Straßenbahn auf einem eigenen Schienensystem. (Wegen des albernen Stromabnehmers können dort nur auf speziellen Strecken fahren.) Während man sich in Berlin auch so 1-3 Haltestellen einfach schenken und die kurze Strecke zu Fuß gehen kann, ist bei uns selbst eine Haltestelle ein böser Fehler.
Aber trotzdem wird in Berlin immer kräftig geweint, wenn da einmal etwas repariert werden muss.
Und der PKW-Verkehr? Zumindest in der City ist da ja nicht so wirklich viel.
Ich hatte bisher immer das Gefühl, versehentlich an einem lokalen Feiertag dort angereist zu sein. So leer ist das bei uns nur an Feiertagen oder in der Nacht.
Aber Berlin wäre nicht Berlin, wenn man nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen würde.
Wegen der hohen ÖPNV-Dichte wäre Berlin ja ein ideales Spielfeld für eine City-Maut.
D.h. jeder der mit dem PKW dort hineinfährt oder dort einen PKW im öffentlichen Raum parkt (also auch die Anwohner), darf einen Obulus bezahlen, der dem ÖNPV zu gute kommt. So läuft das in anderen Großstädten. Und zwar richtig gut.
Aber dies ist aus folgenden Dingen in Berlin unmöglich:
1. Man ist dort einfach unfähig, so etwas auf die Beine zu stellen.
2. Dann kommen die Linken angerannt und behaupten, dass es sozial ungerecht wäre, wenn nicht auch der Hartz'ler einen PKW hat und diesen vor die Laterne stellen darf.
So wird im Bundesslum zwar viel geschwafelt und Symbolpolitik betrieben, aber für ernsthafte Politik ist man dort nicht erwachsen genug.