Ansicht umschalten
Avatar von hdwinkel
  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Alles schon mal dagewesen

Der Ukrainekrieg ähnelt auf frappierende Weise dem WK1. Das gilt nicht nur für den sich anbahnenden jahrelangen Stellungskrieg, also die Kriegsdurchführung, auch im ganzen Drumherum gibt so einige Parallelen.
Der WK1 war kein ideologischer Krieg wie der WK2, oder wie der Kalte Krieg. Es kämpften vergleichbare politische Systeme auf beiden Seiten, so wie sich die Oligarchen heute wohl wahrscheinlich wenig unterscheiden.
Der Krieg damals wurde zum Weltkrieg, weil die Blockbildung viele Staaten mit in den Krieg schlafwandeln ließen, etwas was für den Ukrainekrieg ebenfalls zu befürchten ist.

Ein kleines, aber nicht unbedeutendes Detail, zur Finanzierung des Krieges durch die Billigung der Kriegskredite:

Die Taktik, das Deutsche Reich als argloses Opfer einer russischen Aggression darzustellen, ging perfekt auf.
..
Buchstäblich über Nacht schlug die Stimmung auch bei den Arbeitern um.
Dazu trug die sozialdemokratische Presse bei, die nun insgesamt auf die offizielle Propaganda hereinfiel, die Armee werde nur zur Verteidigung mobilisiert - russische Barbarenhorden seien schon im Anmarsch. Instinktiv entschied sich die Arbeiterschaft für ihre vermeintlich bedrohte Heimat.
(aus https://www.spiegel.de/geschichte/spd-im-ersten-weltkrieg-wie-es-zur-kriegskredite-zustimmung-kam-a-976886.html )

Natürlich gibt es auch Unterschiede.
Der Krieg damals forderte viele Millionen Tote. Andererseits ist der Ukrainekrieg ja auch noch nicht zu Ende und enthält Risiken, die selbst die Opferzahlen des WK2 toppen könnten.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten