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Avatar von hdwinkel
  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Es wird Zeit, die Diskussion vom Kopf auf die Füße zu stellen

Ein eklatantes Manko der gegenwärtigen Diskussion ist die permanente Unterscheidung in pro-Russland, bzw. pro-Ukraine.
In dieser Diskussion geht es letztendlich überhaupt nicht um die Frage geht, ob man tatsächlich irgendwie pro-Russland ist bzw. pro-Ukraine ist, dafür müsste man nämlich mal darlegen, was das eigentlich heißt, sondern es geht eigentlich immer nur um die Frage, ob und mit welchen Waffen die Ukraine unterstützt wird.

Um es noch mal klar zu sagen:
Russland hat einen illegalen Angriffskrieg gestartet, der verurteilt gehört. Da gibt es kein pro-Russland, kann es nicht geben.
Aber das berechtigt nicht, Menschen als pro-russisch zu diffamieren, weil sie sich für einen Waffenstillstand aussprechen. Dieser ständige Versuch ist in meinen Augen nichts anderes als sich selbst als Hero in einem Informationskrieg auf der richtigen Seite zu wähnen.

Die Diskussion gehört endlich auf die richtigen Füße gestellt.
Nicht die Frage pro-russisch oder pro-ukrainisch ist zu beantworten, sondern die Frage, wie dieser Krieg beendet werden kann.

Es ist ja aus Gründen der Meinungsfreiheit ok, wenn man mehr Waffen für die Ukraine fordert.
Es ist ebenfalls ok, wenn man es nicht länger hinnehmen will, dass jeden Tag hunderte bis sogar tausende Menschen an der Front sterben.
Letzteres ist nicht pro-russisch sondern menschlich.
Es ist ok, wenn man wegen der Ukraine Risiken bis hin zu einer atomaren Katastrophe eingehen will.
Es ist ebenfalls ok, wenn man diese Risiken tunlichst vermeiden will.

Alles das hat mit pro-urainisch bzw. pro-russisch nichts zu tun.

Ist es denn wirklich pro-ukrainisch, wenn der Krieg noch endlos weitergeht und weitere hunderttausende Ukrainer umkommen oder verkrüppelt werden? Oder wenn infolge bewusster Risiken das halbe oder gar ganze Europa vernichtet ist?

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