oho (2) schrieb am 01.07.2024 11:49:
Orca30 schrieb am 01.07.2024 11:05:
JohnDoe777 schrieb am 01.07.2024 10:57:
Die Propaganda-Statements haben ja eine instrumentelle Funktion: Sie spiegeln natürlich nicht die Politik des Kremls im Rahmen des Ukrainekriegs wider, denn man wäre extrem schlecht beraten, die Lust am eigenen Untergang zu propagieren.
Wieso sollte Putin nicht pokern? Er hat mehrere Trümpfe in der Hand.
- Russland ist sich (zwangsweise) einig
- Russland ist kriegsgeilWarum nicht einfach so? Atombombentest in Russland an der Oberfläche, danach überrennen starke konventionelle russische Truppen das Baltikum.
Der Westen hat jetzt 2 Optionen:
- Sich in die Hosen zu machen, Artikel 5 zu ignorieren und Putin gewähren zu lassen - schliesslich gehört das Baltikum ja irgendwie zu Russland- Atomkrieg
was würden sie wählen?
Denke mal scharf nach, wie die NATO-Strategie im kalten Krieg im Falle eines russischen Vormarschs ausgesehen hat. Man hätte A-Waffen auf dem eigenen Territorium zum Einsatz gebracht. Hat sich das grundlegende Konzept jetzt so geändert?
Vielleicht nicht das grundlegende Konzept - aber die Stärkeverhältnisse. Ein guter Teil des Warschauer Pakts ist eben nun Teil der NATO / EU, ein guter Teil der Sowjetunion nicht mehr Russland. Man darf heute arg bezweifeln, dass Russland alleine wirklich konventioniell mal eben Europa überrollen würden - und da sind die USA noch nicht berücksichtigt.
Die einzige echte Hoffnung auf einen (schnellen) Sieg wäre es für Moskau wohl, dass man in der NATO (und ganz besonders den USA) tatsächlich dem russischen Bild des verweichlichten Westens entspricht und lieber nicht kämpft, sondern (egal wie kleine) territoriale Zugeständnisse macht.
Ich kann mir schon lebhaft vorstellen, welche Leute in so einem Fall etwa Stimmung machen würden, dass man wegen einem unbewohnten Stück Land in Finland (oder so) doch keinen Krieg mit Russland riskieren darf. Damit wäre die NATO dann in der Abschreckungswirkung dahin.