Pearphidae schrieb am 01.07.2024 18:09:
hdwinkel schrieb am 01.07.2024 12:48:
Alles schon einmal dagewesen.
Stefan Zweig in seinen Erinnerungen an den WK1:Ich hatte den Gegner erkannt, gegen den ich zu kämpfen hatte – das falsche Heldentum, das lieber die andern vorausschickt in Leiden und Tod, den billigen Optimismus der gewissenlosen Propheten, der politischen wie der militärischen, die, skrupellos den Sieg versprechend, die Schlächterei verlängern, und hinter ihnen den Chor, den sie sich mieteten, all diese ›Wortemacher des Krieges‹, wie Werfel sie angeprangert in seinem schönen Gedicht.
Wer ein Bedenken äußerte, der störte sie bei ihrem patriotischen Geschäft, wer warnte, den verhöhnten sie als Schwarzseher, wer den Krieg, in dem sie selber nicht mitlitten, bekämpfte, den brandmarkten sie als Verräter. Immer war es dieselbe, die ewige Rotte durch die Zeiten, die die Vorsichtigen feige nannte, die Menschlichen schwächlich, um dann selbst ratlos zu sein in der Stunde der Katastrophe, die sie leichtfertig beschworen. Immer war es dieselbe Rotte, dieselbe, die Kassandra verhöhnt in Troja, Jeremias in Jerusalem, und nie hatte ich Tragik und Größe dieser Gestalten so verstanden wie in diesen allzu ähnlichen Stunden. Von Anfang an glaubte ich nicht an den ›Sieg‹ und wußte nur eines gewiß: daß selbst wenn er unter maßlosen Opfern errungen werden könnte, er diese Opfer nicht rechtfertige.aus https://www.projekt-gutenberg.org/zweig/weltgest/chap011.html
Zitierte Anekdoten eines Pazifisten.
Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?
Was wollen Sie zur Diskussion stellen?Ohne eigene Stellungnahme kann man hier mit Zitaten nichts anfangen. Mit Prosa auch nichts. Das hier ist ein politisches Forum. Fakten und Meinungen sind gefragt.
Meine Stellungnahme stand drüber: "Alles schon mal dagewesen".
Und dass 'man' damit nichts anfangen kann, dass mag ja für Sie selbst gelten, andere erkennen in dem Inhalt durchaus genau das, Fakten und eine klare politische Meinung.