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  • morgen Stern

988 Beiträge seit 03.10.2015

Fluten in den Offshore-Gebieten

blu_frisbee schrieb am 24.07.2021 10:02:

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/das-verdeckte-imperium/

Daraus:

Christoph Trautvetter, Experte der Berliner Initiative „Netzwerk Steuergerechtigkeit“ hat eine Studie über die größten Wohnungseigentümer in Berlin erstellt, die Correctiv und dem Tagesspiegel vorab vorliegt. Er sagt: „Solche Konstrukte haben oft den Grund, Steuern zu vermeiden“.

Steuervermeidung klingt ja schon viel netter als Steuerflucht oder gar Steuerhinterziehung, all das klingt ja aber irgendwie halb nach Kavaliersdelikt: Wer will dem Staat schon etwas schenken? Der 100-Euro-Werbekosten-Steuererklärungs-Betrug erscheint den Milliarden-Euro-"Steuervermeidenden" in den Offshore-Territorien allzu verschwistert.

Steuervermeidung dürfte nur ein untergeordnetes Motiv solcher Konstrukte sein, organisierte Kriminalität der herrschenden Elite im Handel mit Drogen, Waffen, Bestochenen in Politik, staatlicher und privatwirtschaftlicher Bürokratie bedeutsame Motive, in summa: Immunität gegenüber Strafverfolgung oder auch zivilrechtlichen Klagen.

Dass seit Thatchers Siegeszug immer mehr Geldfetisch durch Offshore-Paradiese flutet, ist ja mehr oder weniger bekannt. Mich überrascht gerade etwas, dass auch Covid aktuell stark dort durchzufluten scheint. Laut

https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/

sind vier der Top-5-Inzidenz-Länder Offshore-Paradiese gemäß

https://en.wikipedia.org/wiki/Offshore_financial_centre#Lists

nämlich die britischen Jungferninseln mit einer 7-Tage-Inzidenz von etwa 2.900, Jersey mit etwa 1.630, Zypern mit etwa 665 und die Seychellen mit etwa 520.

Daraus lässt sich vermutlich schließen, dass die Bankster-Szene unterdessen geimpft ist und erstmal mit gutem Beispiel vorangeht, die Pandemie jetzt endlich mal komplett durchlaufen zu lassen.

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