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  • n33

619 Beiträge seit 15.05.2014

Gar nichts hat die allseitige Kriegstreiberei mit Verlindenstraßung zu tun!

Entweder Herr Mühlbauer will einfach nur provozieren, oder wir lesen
in seinem Artikel erstmal seit langem eine kaum verhohlene
Gewaltbejahung auf TP. 

Sein Text liest sich nämlich wie ein Aufruf zu mehr Härte, und zwar
zur "Kitsch"-Vermeidung. Leider versäumt er es, klarzustellen, welche
Härte er meint. Womöglich wünscht er sich mehr politischen Realismus.
Vordergründig wird sein Wunsch aber, weil er nur daherpöbelt, dass es
echt übel in der Welt aussieht, und jetzt aber wirklich mal was
passieren muss. Aber was genau? Gewalt und Härte sind die Kehrseite
des Kitsches, und man kann in der Politik in geradezu absurder
Deutlichkeit beobachten, dass genau das forciert wird. 
Was also vermisst Herr Mühlbauer wirklich? 

Ich vermute zu seinen Gunsten, dass er sich mehr Klarheit und
Ehrlichkeit in der Politik wünscht - denn die ist seltsamerweise
härter als kriegerischer Gewalt und dessen begleitende
Kriegsverkitschung, wenns denn mal wieder "so weit" ist. 
Aber Krieg ist noch nie eine Lösung gewesen, niemals, immer nur:
Verzögerung. 

Die wirkliche Härte liegt darin zu begreifen, dass wir es (noch
immer) mit einem tiefgreifenden geistigen Problem zu tun haben -
konkret: Mit einem massiven Irrtum bzgl. unserer Rolle und Aufgabe
hier auf Erden. Je höher die gesellschaftliche Position inmitten
dieses Irrtums, desto schwieriger ist es, dort herauszukommen. Das
ist die eigentliche Härte unserer Lage, und aus der führt auch keine
noch so große äußere Katastrophe heraus, kein Krieg, keine
Wirtschaftskrise, kein Gewaltexzess und auch keine Umweltkatastrophe. 

Als F. Nietzsche noch bei Sinnen und von der Härte dieser Lage nicht
zerbrochen war, da schrieb er diese weisen Zeilen: 
"Bleibt mir der Erde treu, meine Brüder, mit der Macht eurer Tugend!
Eure schenkende Liebe und eure Erkenntniss diene dem Sinn der Erde!
Also bitte und beschwöre ich euch. ...
Tausend Pfade giebt es, die nie noch gegangen sind; tausend
Gesundheiten und verborgene Eilande des Lebens. Unerschöpft und
unentdeckt ist immer noch Mensch und Menschen-Erde."

Dies zu erkennen wünsche ich der Menschheit. Wacht auf, es ist nie zu
spät dafür! 

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