Ich bin zwar mit dem Begriff "Kitsch" nicht sehr glücklich, stimme
dem Artikel aber sonst zu.
"Kitsch" ist aber zu verharmlosend. Das hört sich eher nach gut
gemeint aber schlecht gemacht an. Ich denke, dass dem politischen
Handeln in Sachen Kosovo, Syrien oder auch Irak und Libyen sehr wohl
Planung und Absicht zu unterstellen ist. Ob die Ergebnisse dem
entsprechen was ursprünglich intendiert war, kann ich nicht sagen.
Die US-amerikanischen Minimalziele für das Vorgehen im "Greater
Middle-East" wie die ganze Region in einschlägigen Werken
neokonservativer Denkfabriken bezeichnet wird, dürften aber erreicht
sein: Zerschlagung potentiell amerikafeindlicher Machtzentren und
Sicherung des Zugriffs auf strategische Resourcen (Öl).
"Kitsch" dient der Außendarstellung. Das Eingreifen im Kosovo ließ
sich erst rechtfertigen und umsetzen, als man der Weltöffentlichkeit
ein Massengrab präsentieren konnte, indem angeblich von serbischen
Soldaten erschossene Kosovo-Albaner verscharrt worden waren.
Seinerzeit wurde, zumindest hier in der BRD, explizit der bekannte
"Nie-wieder-Genozid-Reflex" bemüht. Wer dann hierzulande nicht sofort
im Chor mitblökte, machte sich ja sofort der Mitgliedschaft im
Himmler-Fanclub verdächtig. Nun, am Ende stellte sich heraus, was
bereits vorher absehbar war und im Artikel ja auch treffend
geschildert wird: Im Kosovo ist kein Staat zu machen und es ist nicht
alles Genozid was nach Massenmord aussieht.
Aber sobald der Konflikt emotional aufgeladen war, konnte die NATO
mit wehenden Flaggen eingreifen und den Kosovo zu einem Hort der
Menschlichkeit und des Wohlstandes machen. Hat gut geklappt.
Wird nur durch die Erfolgsstory die der Irak-Ausflug ab 2003 werden
sollte noch getoppt.
Aber noch einmal, ich halte den Kitsch für Kalkül.
So wird eine außenpolitische Agenda in medial gerechte Häppchen
zerlegt, die einem Publikum, dass von politischen Analysen nichts
wissen will, dann zwischen dem "echten Kitsch" serviert wird.
Und noch eines sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Es ist
ja eine allgemeine Hinwendung zur Banalisierung, ja sogar die
regelrechte Infantilisierung der Medien erkennbar, die diesen Kitsch
in unsere Wohnungen transportieren, die Medien, die das Exklusivrecht
haben die Bevölkerung über das was in der Welt passiert, zu
unterrichten.
Ich frage mich, wie viele Journalisten es in den Redaktionen noch
gibt, die ihrerseits in der Lage sind, Darstellungen oberhalb der
"Kitschgrenze" zu liefern.
dem Artikel aber sonst zu.
"Kitsch" ist aber zu verharmlosend. Das hört sich eher nach gut
gemeint aber schlecht gemacht an. Ich denke, dass dem politischen
Handeln in Sachen Kosovo, Syrien oder auch Irak und Libyen sehr wohl
Planung und Absicht zu unterstellen ist. Ob die Ergebnisse dem
entsprechen was ursprünglich intendiert war, kann ich nicht sagen.
Die US-amerikanischen Minimalziele für das Vorgehen im "Greater
Middle-East" wie die ganze Region in einschlägigen Werken
neokonservativer Denkfabriken bezeichnet wird, dürften aber erreicht
sein: Zerschlagung potentiell amerikafeindlicher Machtzentren und
Sicherung des Zugriffs auf strategische Resourcen (Öl).
"Kitsch" dient der Außendarstellung. Das Eingreifen im Kosovo ließ
sich erst rechtfertigen und umsetzen, als man der Weltöffentlichkeit
ein Massengrab präsentieren konnte, indem angeblich von serbischen
Soldaten erschossene Kosovo-Albaner verscharrt worden waren.
Seinerzeit wurde, zumindest hier in der BRD, explizit der bekannte
"Nie-wieder-Genozid-Reflex" bemüht. Wer dann hierzulande nicht sofort
im Chor mitblökte, machte sich ja sofort der Mitgliedschaft im
Himmler-Fanclub verdächtig. Nun, am Ende stellte sich heraus, was
bereits vorher absehbar war und im Artikel ja auch treffend
geschildert wird: Im Kosovo ist kein Staat zu machen und es ist nicht
alles Genozid was nach Massenmord aussieht.
Aber sobald der Konflikt emotional aufgeladen war, konnte die NATO
mit wehenden Flaggen eingreifen und den Kosovo zu einem Hort der
Menschlichkeit und des Wohlstandes machen. Hat gut geklappt.
Wird nur durch die Erfolgsstory die der Irak-Ausflug ab 2003 werden
sollte noch getoppt.
Aber noch einmal, ich halte den Kitsch für Kalkül.
So wird eine außenpolitische Agenda in medial gerechte Häppchen
zerlegt, die einem Publikum, dass von politischen Analysen nichts
wissen will, dann zwischen dem "echten Kitsch" serviert wird.
Und noch eines sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Es ist
ja eine allgemeine Hinwendung zur Banalisierung, ja sogar die
regelrechte Infantilisierung der Medien erkennbar, die diesen Kitsch
in unsere Wohnungen transportieren, die Medien, die das Exklusivrecht
haben die Bevölkerung über das was in der Welt passiert, zu
unterrichten.
Ich frage mich, wie viele Journalisten es in den Redaktionen noch
gibt, die ihrerseits in der Lage sind, Darstellungen oberhalb der
"Kitschgrenze" zu liefern.