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mehr als 1000 Beiträge seit 07.04.2005

Patentschutz light

So sehr ich auch mit der Idee der Lizensierung und/oder
Patentfreigabe für die dritte Welt sympathisiere, so kritisch steht
ich Ihr in einigen Bereichen auch gegenüber.
Nicht nur in Rötzers Artikel, sondern auch in der allgemeinen
Diskusion erscheinen Generikahersteller aus Indien, Südafrika und
China desöfteren als die weissen Ritter deren Treiben rein
altruistisch ist.
Dem ist nicht so. Firmen wie z.B: Ranbaxy sind börsennotierte
Unternehmen, die viel Geld verdienen und nichts umsonst machen. Wenn
es hiesse, das Forschung von den Multis in den OECD-Staaten gemacht
wird und gewinnorientierte Pillendreher in Indien und China diese
Patente nicht einzuhalten brauchen, im Umkehrschluss auch keine
aktive Forschung betreiben müssten, so empfinde ich dies als äußerst
problematisch. Die Folge wären unweigerlich Billiggenerika, die schon
bald über Internetapotheken auf europäische und amerikaniche Märkte
strömen.
Die Einstellung von China zu Patenten muss ich wohl nicht erwähnen -
wenn die Produktions-KnowHow erst einmal haben, halten die sich eh an
keine Regeln meht.

Lizensierte Produktion, die - nicht gewinnorientiert ! - unter der
strengen Aufsicht und Leitung einer internationalen Kontrollbehörde
(z.B. WHO) auch wirklich den Bedürftigen zu gute kommt, ist natürlich
etwas anders - auch im Sinne des Patentschutzes.

Eine Zwangsenteignung von Patenten führt auf diesem Gebiet doch nur
zu einer Verlagerung der Forschungsaktivitäten. Wenn man mit den
Geißeln der Menschheit kein Geld mehr verdienen kann, geht ds
Forschungsbudget halt in Medikamente gegen Wohlstandskrankheiten, wie
z.B. Diabetes II und Alzheimer.
Ihre Marge machen diese Konzerne sowieso, nur der Menschheit würden
die norwendigen Arzneien noch ärger fehlen.

Also, bitte raus mit der Naivität und Gutmenschlichkeit aus der
Diskusion.

FotH
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