> Lizensierte Produktion, die - nicht gewinnorientiert ! - unter der
> strengen Aufsicht und Leitung einer internationalen Kontrollbehörde
> (z.B. WHO) auch wirklich den Bedürftigen zu gute kommt, ist natürlich
> etwas anders - auch im Sinne des Patentschutzes.
Da hast Du völlig recht. Traurig ist wohl eher, dass da anscheinend
immernoch Diskussionsbedarf besteht. Dabei sollte jedem klar sein:
Wenn man auch nur einen Menschen aufgrund von Patentansprüchen
verrecken lässt, ist es Mord durch Unterlassung. Ob dies juristisch
stimmt, weis ich nicht. Moralisch stimmt es aber allemal. Ganze Teile
der Weltbevölkerung wegen eines formalen, juristischen
Urheberanspruchs verrecken zu lassen, ist dann wohl Massenmord.
> Eine Zwangsenteignung von Patenten führt auf diesem Gebiet doch nur
> zu einer Verlagerung der Forschungsaktivitäten. Wenn man mit den
> Geißeln der Menschheit kein Geld mehr verdienen kann, geht ds
> Forschungsbudget halt in Medikamente gegen Wohlstandskrankheiten, wie
> z.B. Diabetes II und Alzheimer.
Mit den Leiden der Bevölkerung der 3. Welt lässt sich eh kein Geld
verdienen, trotzdem wird da auch jetzt geforscht. Es wurde auch
geforscht, als es noch keine Patente gab. Wo wären wir denn, wenn
Menschen wie Da Vinci, Watt, Galilei oder Edison ihre Erfindungen
durch Patente monopolisiert hätten ? Ganz zu schweigen von
Erfindungen wie Penicilin, Benzin, Funksender etc. (bzw. deren
Herstellverfahren). Patente werfen die Menschheit immer mehr zurück,
als sie ihr helfen.
Das Tamiflu jemals so einen reißenden Absatz finden würde, hat Roche
doch nicht ahnen können. Und deswegen kann ich genauso andersrum
argumentieren: Wenn nur noch ein Konzern in der Lage ist, das
Medikament gegen eine bestimmte Krankheit zu produzieren, so wird der
Konzern selbst zur Geißel der Menschheit. (Und der Anreiz, mal ein
paar Erreger dieser Krankheit in die freie Wildbahn zu entlassen,
wird dann sehr groß...)
> Ihre Marge machen diese Konzerne sowieso, nur der Menschheit würden
> die norwendigen Arzneien noch ärger fehlen.
> Also, bitte raus mit der Naivität und Gutmenschlichkeit aus der
> Diskusion.
Genau DAS ist doch das Problem. Es fehlt die Naivität und
Gutmenschlichkeit in dieser Art der Diskussion. Jeder, der mit
einfachen und gesunden Moralvorstellungen kommt wird (so auch von
Dir) als Naiv und "Gutmenschlich" - seit wann ist das eigentlich ein
Fehler ? - verächtlich aus solchen Diskussionen "verbannt". Ist doch
kein Wunder, dass sich die Diskussionen dann mehr um den Schutz von
Patenten als um den Schutz von Menschenleben drehen.
Ich bleib dann lieber "gutmenschlich", auch wenn das naiv wirken mag.
> strengen Aufsicht und Leitung einer internationalen Kontrollbehörde
> (z.B. WHO) auch wirklich den Bedürftigen zu gute kommt, ist natürlich
> etwas anders - auch im Sinne des Patentschutzes.
Da hast Du völlig recht. Traurig ist wohl eher, dass da anscheinend
immernoch Diskussionsbedarf besteht. Dabei sollte jedem klar sein:
Wenn man auch nur einen Menschen aufgrund von Patentansprüchen
verrecken lässt, ist es Mord durch Unterlassung. Ob dies juristisch
stimmt, weis ich nicht. Moralisch stimmt es aber allemal. Ganze Teile
der Weltbevölkerung wegen eines formalen, juristischen
Urheberanspruchs verrecken zu lassen, ist dann wohl Massenmord.
> Eine Zwangsenteignung von Patenten führt auf diesem Gebiet doch nur
> zu einer Verlagerung der Forschungsaktivitäten. Wenn man mit den
> Geißeln der Menschheit kein Geld mehr verdienen kann, geht ds
> Forschungsbudget halt in Medikamente gegen Wohlstandskrankheiten, wie
> z.B. Diabetes II und Alzheimer.
Mit den Leiden der Bevölkerung der 3. Welt lässt sich eh kein Geld
verdienen, trotzdem wird da auch jetzt geforscht. Es wurde auch
geforscht, als es noch keine Patente gab. Wo wären wir denn, wenn
Menschen wie Da Vinci, Watt, Galilei oder Edison ihre Erfindungen
durch Patente monopolisiert hätten ? Ganz zu schweigen von
Erfindungen wie Penicilin, Benzin, Funksender etc. (bzw. deren
Herstellverfahren). Patente werfen die Menschheit immer mehr zurück,
als sie ihr helfen.
Das Tamiflu jemals so einen reißenden Absatz finden würde, hat Roche
doch nicht ahnen können. Und deswegen kann ich genauso andersrum
argumentieren: Wenn nur noch ein Konzern in der Lage ist, das
Medikament gegen eine bestimmte Krankheit zu produzieren, so wird der
Konzern selbst zur Geißel der Menschheit. (Und der Anreiz, mal ein
paar Erreger dieser Krankheit in die freie Wildbahn zu entlassen,
wird dann sehr groß...)
> Ihre Marge machen diese Konzerne sowieso, nur der Menschheit würden
> die norwendigen Arzneien noch ärger fehlen.
> Also, bitte raus mit der Naivität und Gutmenschlichkeit aus der
> Diskusion.
Genau DAS ist doch das Problem. Es fehlt die Naivität und
Gutmenschlichkeit in dieser Art der Diskussion. Jeder, der mit
einfachen und gesunden Moralvorstellungen kommt wird (so auch von
Dir) als Naiv und "Gutmenschlich" - seit wann ist das eigentlich ein
Fehler ? - verächtlich aus solchen Diskussionen "verbannt". Ist doch
kein Wunder, dass sich die Diskussionen dann mehr um den Schutz von
Patenten als um den Schutz von Menschenleben drehen.
Ich bleib dann lieber "gutmenschlich", auch wenn das naiv wirken mag.