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"Macht"-Paradigma

displayer schrieb am 29. März 2005 22:47

> Die Anwendung des "Macht"-Paradigmas von Nietzsche, Adler, u.a. auf
> alle möglichen Gewaltformen von der Vergewaltigung bis hin zum
> Faschismus vernachlässigt doch, dass das, was die Gewalttäter
> erreichen wollen, nicht das selbe sein kann, wie die Mittel zur
> Erreichung des Angestrebten.

Das Macht-Paradigma ist eben nur eine vieler möglichen Erklärungen
für das Verhalten von Menschen. Der Vorposter reduziert zu stark auf
diese eine Erklärung.

> Also, a) die Anwendung von Macht - genauer: von Machtmitteln! - b)
> zum Zwecke der Erreichung bestimmter Ziele, die selbst nicht durch
> das "Macht"-Paradigma erfasst werden können, - das sind zwei
> verschiedene Dinge.

Das sehe ich auch so.

> So sind die Ziele eines Vergewaltigers durchaus sexuell, die Ziele
> der Faschisten sind durchaus ökonomisch, etc.
>
> Diese jeweils spezifischen Ziele lassen sich aber durch "Macht" kaum
> in einen Topf werfen.

Bin einverstanden. Der Begriff Macht wäre so oder so immer wieder zu
erklären und zu definieren. Er ist nicht scharf definierbar.

[...]
> Macht um der Macht willen - dies ist eine völlig undifferenzierte und
> untaugliche Konzeption zur Erklärung des Faschismus in einer
> bestimmten historischen und ökonomischen Situation.

Macht um der Macht willen ist sehr abstrakt. Macht beinhaltet, dass
derjenige, der sie besitzt immer(?!) bestimmte daraus abgeleitete
Vorteile hat.

> Der Faschismus als angebliches "Erziehungsproblem" - eine solche
> "Erklärung" verschleiert die Hauptsache dieser bürgerlichen
> Diktaturform zwecks Zerschlagung der Arbeiter- und revolutionären
> Bewegung und zur Rettung des bürgerlichen Klassenverhältnisses.

Aber auch das Fokussieren auf andere Erklärungen kann nur einen Teil
des Problems ansprechen.

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