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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Welche Frage !

Rechts ist die Hoffnung, den Arsch an die Heizung zu kriegen, ohne
denken zu müssen, denn das macht der Führer. Leider ist das populär,
wir Linken, die wir unseren Anhängern diese Zumutung nicht ersparen
können, tun uns schwer.

Das war nicht immer so, es hat durchaus Zeiten gegeben, in denen
Denken gern gesehen und en vogue war. Erste zarte Pflänzchen in
dieser Hinsicht sind schon zu sehen : Das was man heute in den
Politforen des Landes lesen kann, ist um Klassen besser als das, was
so ums Jahr 2000 dort zu lesen war.

Nun ja, es gibt Ausnahmen : Hugo Chavez von Venezuela,
beispielsweise. Er ist in der Lage, seine Vorhaben sehr einfach und
einleuchtend zu formulieren und in dieser Rolle sehr populär. Den
könnte man als Linkspopulisten bezeichenen.

Als solcher hat er sich aber erst im Regierungsamt entpuppt. Als
Regierungschef kann er die Sache ganz anders angehenen, als die
deutsche Linke, die erst mal ganz, ganz unten herauskommen muß.

Statt zu privatisieren, enteignet Chavez die Fabriken und läßt sie in
Selbstverwaltung von den Belegschaften leiten. Es darf sogar
innerhalb der Werkstore gedacht werden, undenkbar inzwischen in
deutschen Fabriken beispielsweise. Trotzdem müssen sich diese am
Markt bewähren, es muß also scharf und richtig gedacht werden, sonst
ist man bankrott wie weiland der Kapitalist.

Demokratie und Mitwirkung in- und außerhalb der Werkstore, das ist
die Marschrichtung der Neuen Linken, die sie deutlich genug vom
Kapitalismus, vom Ostblockkommunismus unterscheidet. Und den Rechten
sowieso.

Wir Linken haben unsere Hausaufgaben gemacht und haben die Lektion
von '89 gelernt. Während die Rechten die von '45 noch nicht einmal
begriffen haben.

Gruß Artur
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