> Dreimal nein, ich denke aber schon, dass die Charta der Hamas und das
> Wahlergebnis für ebendiese Hamas korrekt übersetzt sind.
Also: Die Hamas ist die Hamas und nicht die "islamische Seite", denn
dies sind alle Moslems. Du magst es doch zu Recht auch nicht, wenn
man alle Israelis in einen Topf wirft, also differenziere doch selber
auch. Zweitens, die Charta: Die schmeckt mir auch nicht, aber die
alleine macht noch nicht die Politik. Gerade die Hamas hat sich im
letzten Jahr sehr zurück gehalten und sich an Waffenstillständen
gehalten, sowie Bereitschaft signalisiert, Israel de facto
anzuerkennen. Ganz so plump kann man diese also nicht aburteilen,
auch die Hamas kann sich mäßigen. Sie wird es sogar müssen, vor allem
weil die meisten Palästinenser (vor allem die jüngeren) Israel nicht
vernichten, sondern einfach nur Frieden und das Ende der Besatzung
wollen. Zum Wahlergebnis nur das frei wiedergegebene Zitat einer
befreundeten Palästinenserin: "Hamas? Wer ist die denn schon? Die
nimmt doch keiner ernst, nur haben wir nichts besseres. Die korrupte
Fatah kannst Du vergessen."
Ich bezweifle, dass die Charta der Hamas für das Wahlergebnis
verantwortlich war, sondern ich denke, das lag schlicht und einfach
am Scheitern der Fatah.
> Ich glaube auch, dass die Nachricht, dass Massen von "Zivilisten" als
> lebende Schutzschilde das Haus von Attentätern in Gaza umringten,
> richtig ist.
Du glaubst... Möglich ist es, aber von wem stammt die Nachricht?
Wollen die Zivilisten das? Haben sie eine Wahl?
> Die Siedlungen sprechen gegen Israel, das ist sicher richtig. Leider
> schafft ihre Auflösung auch keinen Frieden, wie man in Gaza gesehen
> hat. Schade, ich hätte es mir anders gewünscht.
Eben, denn in Gaza wurden zwar die Siedlungen geräumt, aber die
Palästinenser hatten immer noch keine Autonomie dort. Alle Grenzen
inkl. der nach Ägypten wurden weiterhin durch die IDF kontrolliert,
die auch verhinderte, dass Hafen und Flughafen benutzt werden
konnten, wodurch die Versorgung mit Medikamenten und Nahrungsmittel
schlechter war als vorher. Die Umwandlung von Besatzung in Belagerung
bringt natürlich keinen Frieden, man muß äußerst naiv sein, das zu
glauben. Die Räumung aller israelischen Siedlungen außerhalb der 67er
Grenzen sind zwar Grundvorraussetzung, aber nur Autonomie und
Zusammenarbeit in der Entwicklung und Stabilisierung der Region kann
zu Frieden führen, alles andere ist bullshit. Da müssen natürlich
beide Seiten Zugeständnisse machen, aber ich denke, das wäre möglich,
wenn nicht beide stets so empfindlich reagierten. Positiv überrascht
bin ich von dem Waffenstillstand, der sich bisher nicht durch
Verletzungen von beiden Seiten beenden läßt.
> Der islamische Dschihad lässt sich nicht mit Zugeständnissen beenden.
> Um ihn zu beenden, müssten neue Offenbarungen herabgesandt werden,
> und das ist seit dem Tod Mohammeds nicht mehr möglich.
> Wer also den Koran in dem Sinne ergänzen/erweitern/korrigieren will,
> dass der Dschihad vorbei sei, der erreicht außer einem kleinen
> Häuflein Gleichgesinnter nur eins: Dass er mitsamt seinen Freunden zu
> Ketzern erklärt und entsprechend verfolgt wird.
Du reduzierst diesen Konflikt auf eine plumpe religiös-kulturelle
Ebene, was nicht nur falsch und dumm ist, sondern nur den radikalen
Spinnern auf beiden Seiten nutzt, den Radikalislamisten, die Israel
vernichten wollen (denn Du gibst ihren Interessen damit eine
Bedeutung, die sie für die meisten der von der Besatzung betroffenen
Palästinenser schlicht nicht haben) und den Radikalorthodoxen
israelischen Juden auf der anderen Seite, für die die komplette
Besiedlung Palästinas und komplette Vertreibung der Araber genauso
ein religiöses Ziel ist, wie die Vernichtng Israels für die
Islamisten.
Deine plumpe Reduzierung blendet nicht nur die entscheidenden
Dimensionen aus, sondern vor allem auch jene, wo Frieden gefunden
werden kann. Denn Du denkst damit nur noch in Kategorien, wie es
religiöse Fanatiker tun. Realpolitik, die Frieden und nicht "Sieg"
will, kann aber nicht in diesen Kategorien denken.
Außerdem pauschalisierst Du damit alle Palästinenser (und Araber) zu
antisemitschen Dschihadisten, was a) Unsinn und b) genauso
indifferent ist, wie alle Israelis als Zionisten zu diffamieren, was
ich weiß, Du auch nicht gut findest.
Deine Denke bietet keine Lösung, denn Du steckst Deine Denk-Energie
in das Problem, nicht in die Lösung.
Gruß, Z.
> Wahlergebnis für ebendiese Hamas korrekt übersetzt sind.
Also: Die Hamas ist die Hamas und nicht die "islamische Seite", denn
dies sind alle Moslems. Du magst es doch zu Recht auch nicht, wenn
man alle Israelis in einen Topf wirft, also differenziere doch selber
auch. Zweitens, die Charta: Die schmeckt mir auch nicht, aber die
alleine macht noch nicht die Politik. Gerade die Hamas hat sich im
letzten Jahr sehr zurück gehalten und sich an Waffenstillständen
gehalten, sowie Bereitschaft signalisiert, Israel de facto
anzuerkennen. Ganz so plump kann man diese also nicht aburteilen,
auch die Hamas kann sich mäßigen. Sie wird es sogar müssen, vor allem
weil die meisten Palästinenser (vor allem die jüngeren) Israel nicht
vernichten, sondern einfach nur Frieden und das Ende der Besatzung
wollen. Zum Wahlergebnis nur das frei wiedergegebene Zitat einer
befreundeten Palästinenserin: "Hamas? Wer ist die denn schon? Die
nimmt doch keiner ernst, nur haben wir nichts besseres. Die korrupte
Fatah kannst Du vergessen."
Ich bezweifle, dass die Charta der Hamas für das Wahlergebnis
verantwortlich war, sondern ich denke, das lag schlicht und einfach
am Scheitern der Fatah.
> Ich glaube auch, dass die Nachricht, dass Massen von "Zivilisten" als
> lebende Schutzschilde das Haus von Attentätern in Gaza umringten,
> richtig ist.
Du glaubst... Möglich ist es, aber von wem stammt die Nachricht?
Wollen die Zivilisten das? Haben sie eine Wahl?
> Die Siedlungen sprechen gegen Israel, das ist sicher richtig. Leider
> schafft ihre Auflösung auch keinen Frieden, wie man in Gaza gesehen
> hat. Schade, ich hätte es mir anders gewünscht.
Eben, denn in Gaza wurden zwar die Siedlungen geräumt, aber die
Palästinenser hatten immer noch keine Autonomie dort. Alle Grenzen
inkl. der nach Ägypten wurden weiterhin durch die IDF kontrolliert,
die auch verhinderte, dass Hafen und Flughafen benutzt werden
konnten, wodurch die Versorgung mit Medikamenten und Nahrungsmittel
schlechter war als vorher. Die Umwandlung von Besatzung in Belagerung
bringt natürlich keinen Frieden, man muß äußerst naiv sein, das zu
glauben. Die Räumung aller israelischen Siedlungen außerhalb der 67er
Grenzen sind zwar Grundvorraussetzung, aber nur Autonomie und
Zusammenarbeit in der Entwicklung und Stabilisierung der Region kann
zu Frieden führen, alles andere ist bullshit. Da müssen natürlich
beide Seiten Zugeständnisse machen, aber ich denke, das wäre möglich,
wenn nicht beide stets so empfindlich reagierten. Positiv überrascht
bin ich von dem Waffenstillstand, der sich bisher nicht durch
Verletzungen von beiden Seiten beenden läßt.
> Der islamische Dschihad lässt sich nicht mit Zugeständnissen beenden.
> Um ihn zu beenden, müssten neue Offenbarungen herabgesandt werden,
> und das ist seit dem Tod Mohammeds nicht mehr möglich.
> Wer also den Koran in dem Sinne ergänzen/erweitern/korrigieren will,
> dass der Dschihad vorbei sei, der erreicht außer einem kleinen
> Häuflein Gleichgesinnter nur eins: Dass er mitsamt seinen Freunden zu
> Ketzern erklärt und entsprechend verfolgt wird.
Du reduzierst diesen Konflikt auf eine plumpe religiös-kulturelle
Ebene, was nicht nur falsch und dumm ist, sondern nur den radikalen
Spinnern auf beiden Seiten nutzt, den Radikalislamisten, die Israel
vernichten wollen (denn Du gibst ihren Interessen damit eine
Bedeutung, die sie für die meisten der von der Besatzung betroffenen
Palästinenser schlicht nicht haben) und den Radikalorthodoxen
israelischen Juden auf der anderen Seite, für die die komplette
Besiedlung Palästinas und komplette Vertreibung der Araber genauso
ein religiöses Ziel ist, wie die Vernichtng Israels für die
Islamisten.
Deine plumpe Reduzierung blendet nicht nur die entscheidenden
Dimensionen aus, sondern vor allem auch jene, wo Frieden gefunden
werden kann. Denn Du denkst damit nur noch in Kategorien, wie es
religiöse Fanatiker tun. Realpolitik, die Frieden und nicht "Sieg"
will, kann aber nicht in diesen Kategorien denken.
Außerdem pauschalisierst Du damit alle Palästinenser (und Araber) zu
antisemitschen Dschihadisten, was a) Unsinn und b) genauso
indifferent ist, wie alle Israelis als Zionisten zu diffamieren, was
ich weiß, Du auch nicht gut findest.
Deine Denke bietet keine Lösung, denn Du steckst Deine Denk-Energie
in das Problem, nicht in die Lösung.
Gruß, Z.