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  • unbekannter Benutzer

9 Beiträge seit 20.06.2001

Etwas zum Nach-Denken+Fühlen

Zuerst möchte ich meine Anteilnahme für die 
Opfer und deren Angehöhrigen in Erfurt zum Ausdruck bringen.
Denn mitfühlen und mittrauern bringt uns einander wirklich näher. 

Die Meinung Hr. Stoibers und mittlerweile wohl auch anderer
Politiker, 
das das Computer spielen (die First-Person-Schooter inbegriffen) 
unsere Kinder zu Killern macht kann ich nur als oberflächlich und
flach bezeichnen. 
Mit einem Verbot solcher Spiele würde (wenn überhaupt) nur an den
Symptomen 
und nicht an den Ursachen was verändert. 

Den Bericht der FAZ und anderer Zeitungen ordne ich genau so flach
und oberflächlich ein.

Aber so ist unsere Top-Gesellschaft weitgehenst geprägt. 
Es wird nur an den Oberflächlichkeiten herumgedoktert aber die
Ursachen 
werden nicht wirklich angegangen. 

Nicht nur das mittlerweile der Mensch als Mensch kaum noch was wert
ist, 
sondern das er nur noch nach dem äußeren Erscheinungsbild (z.B.:
gesund/krank) 
und was zu leisten er im Stande ist gewertet wird. 
(Wir sind diesbezüglich fast wieder in der Mitte des 19.jahrhunderts
angelangt) 

Ist es nicht mittlerweile ganz normal: 
- Das Schwächen zeigen keine wahre Stärken mehr sind, 
sondern den Menschen als Looser abstempeln. 
- Das lügen, intrigieren, bestechen,moppen und veruntreuen zum
alltäglichen 
Geschäft gehöhren. 
- Das wir millionen von Suchtkranken produzieren. 
Egal ob mit legalen Drogen wie Alkohol (wofür auch noch eine rießige
Werbetrommel gerührt wird) 
oder illegalen wie Haschich und Heroin. 
Egal ob sie in anerkannten Süchten wie Arbeitssucht fliehen, 
ob sie Hauptschüler oder Akademiker sind. 
Ja das sogar Suchtkranke unter den Politiker die uns regieren zu
finden sind, 
oder ob welche in den Chefetagen wichtiger Machtzentren sitzen. 
- Das kaum noch Zeit für unsere Kinder und das tägliche Miteinander
ist. 
- Das wir weitgehenst schon eine Vaterlose Gesellschaft waren und nun
dabei sind 
auch noch Mutterlos zu werden, da die Eltern oft zu zweit arbeiten
wollen oder müssen. 
- Das die die schon immer wenig haben noch weniger bekommen sollen, 
und die Reichen immer reicher werden. 
- Das unsere ethischen, moralischen und spirituellen Werte 
wie Stiefkinder behandelt werden. 
....um nur einiges zu nennen. 

Verwundert es wirklich, 
das unsere Kinder keine wirklichen wertvollen menschliche Ideale mehr
sehen 
und somit fast verdammt sind, sich in der künstlichen Welt der Medien
und Computer 
orentieren zu müssen? 

Ich meine damit nicht, das ich gegen den technischen Vortschritt bin, 
gerade die Erfindung des Computers hat uns einiges an Erleichterung
gebracht. 
Ich selbst möchte ihn nicht mehr missen. 
Ich spiele auch gerne einen Ego-Shooter, seit mehr als 5 Jahren. 
Und dieß, obwohl ich mittlerweile schon 46 Jahre in dieser
Gesellschaft mehr oder weniger
erfolgreich hinter mich gebracht habe.
Ich kann somit behaupten, ein gestandener Erwachsener zu sein,
der sich seit Jahren in der doch meist durch Jugendliche oder junge
Erwachsenen
geprägten Online-Gamer-Szene bewegt und teilweise mitgestaltet hat.
Und wer sich wirklich objektiv mit der neu enstandenen Scene 
der Online- und LAN-Party-Spielergemeinschaft auseinandersetzt wird
feststellen, 
das gerade diese Community einige der wichtigsten Sozialstrukturen
unserer Gesellschaft 
unseren Kindern vermittelt, ähnlich anderen Gemeinschaften unserer
Gesellschaft 
wie die verschiedensten Vereine aller Colleur. 
Die PC-Gamers spielen ganz bestimmt nicht nur so gerne ihr Spiel,
weil es so toll ballert, kracht und Blut fliest.
Sondern, viele bekommen gerade hier in ihren Clans (vergleichbar mit
Vereinen),
die Anerkennung, aber auch die Lehre für Teamgeist, Freundschaft und
vieles mehr,
was ihnen ihre Familien, unsere Pädgogikanstalten und im allgemeinen
unsere Gesellschaft
immer weniger vermitteln können.

Ich habe in den Jahren viele Clans kommen und gehen sehen.
Und oft sind diese Vereine gestorben, da ihre Mitglieder nicht in der
Lage waren,
einen Clan so zu führen wie es nun mal nötig ist, mit Zuverlässigkeit
der Einzelnen
und Teamgeist für die gemeinsamen Ziele...etc.
Aber, vielleicht Monate später sind die selben Mitglieder in neuen
oder anderen Clans
wieder aufgetaucht .
Es war zu beobachten wie sie sich Wandlung durch Erfahrungen
vollzogen hatte.

Mich interresiert hier aber weniger wer welches Spiel wann gespielt
hat,
sondern möchte durch folgende Fragen alle bewegen mal etwas tiefer zu
denken,
vielleicht sogar fühlen.

Sind wir nicht alle, und gerade auch unsere Erzieher (private wie
instituelle)
und unsere Endscheidungsträger, daran beteiligt das unsere Kinder
immer 
mehr innerlich verwahrlosen bzw. vereinsamen?

Sind unsere Kinder nicht ein Spiegelbild unserer Gesellschaft? 

Auch wenn nun viele meinen, dieß währe doch viel zu sehr polemisch
von 
mir dargestellt. 
So würde ich mir wünschen, das genau die jenigen mal ehrlich
nachschauen, 
wieviel Zeit sie sich und Ihren Kindern, zum überprüfen und
vermitteln von 
wirklichen menschlichen Werten, im alltäglichen Leben zur Verfügung
stellen. 

Weiterhin wünsche ich mir, 
das unsere Gesellschaft, und damit meine ich auch die internationale
globale, 
sich wieder mehr auf die menschlichen Werte und spirituellen
Prinzipien
besinnt als auf das sog. wirtschaftliche Wachstum. 

Ein 16jähriger schrieb mir mal während eines Onlinespieles ( es war
Quake 3, dieß scheint auf
den ersten Blick genau so *brutal* zu sein wie CS), in dem wir eine
Pause hatten und er mitbekam,
das ich schon über 40 bin: ..." es währe toll wenn du mein Vater
währst, denn ich wünsche mir einen 
Vater der mich versteht und vielleicht auch mal mit mir spielt".

In diesem Sinne,
Ch. Hunger (Mara)
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