jaho schrieb am 8. Juli 2005 13:47
> > frag mal die leute z.b. in israel. anschläge auf _gepanzerte_
> > linienbusse. da hat man sich an sowas gewöhnt...
>
> Woraus schliesst Du das? Weil Du als Zeitungsleser in der Ferne Dich
> daran gewöhnen kannst? Solange die Angst mitfährt in einem Bus,
> solange kann man nicht von Gewohnheit reden.
Die Wahrscheinlichkeit, unterwegs bei einem Unfall zu Schaden zu
kommen, ist immer noch wesentlich höher als die, einem Terroranschlag
zum Opfer zu fallen. Aber an diese Unfallwahrscheinlichkeit haben
sich die Menschen wohl auch gewöhnt. Das ist natürlich eine Frage des
Bewußtseins. Die Unfallgefahr machen sich die meisten Menschen kaum
mehr bewußt, obwohl sie ja im Grunde schon darüber Bescheid wissen -
und eben genau das bedeutet, sie haben sich an diesen Umstand
gewöhnt.
> > es gibt auch primitive barbaren, die einer christlichen religion
> > anhängen und alles töten, was anders denkt oder nicht freiwillig das
> > öl rausrückt. "wir" sind da keinesfalls besser...
>
> Hat das jemand gesagt? Und warum dieser Reflex? Ist das typisch
> deutsch, dass man das eine Unrecht mit dem anderen aufwiegt?
Typisch deutsch ist vor allem, alles mögliche als typisch deutsch
abzuqualifizieren. Das "Aufwiegen", wie Du es nennst (eigentlich: das
Einbeziehen ähnlicher Fälle in die Betrachtung), habe ich schon bei
Menschen verschiedenster Nationalitäten angetroffen.
> Nichts
> gelernt aus der Zeit des 3. Reiches?
Du scheinst solche Anmerkungen immer als "Aufwiegen" zu mißdeuten.
Wenn man als Deutscher auf die Verbrechen der Alliierten im 2.
Weltkrieg hinweist, dann sei das ein Versuch, die Verbrechen der
Deutschen aufzuwiegen. Und hier, wo man sich an die eigene Nase faßt,
ist es auch wieder nicht recht. Dabei geht es doch um einen Hinweis
darauf, wo das Übel wirklich steckt: nämlich nicht in den Kategorien
von Staats- oder Religionszugehörigkeit. Typen mit der Bezeichnung A
haben Dreck am Stecken, Typen mit der Bezeichnung B ebenfalls,
genauso solche mit der Bezeichnung C. Das Phänomen scheint also nicht
mit der Bezeichnung zusammenzuhängen, die Gemeinsamkeiten sind anders
gelagert.
> > frag mal die leute z.b. in israel. anschläge auf _gepanzerte_
> > linienbusse. da hat man sich an sowas gewöhnt...
>
> Woraus schliesst Du das? Weil Du als Zeitungsleser in der Ferne Dich
> daran gewöhnen kannst? Solange die Angst mitfährt in einem Bus,
> solange kann man nicht von Gewohnheit reden.
Die Wahrscheinlichkeit, unterwegs bei einem Unfall zu Schaden zu
kommen, ist immer noch wesentlich höher als die, einem Terroranschlag
zum Opfer zu fallen. Aber an diese Unfallwahrscheinlichkeit haben
sich die Menschen wohl auch gewöhnt. Das ist natürlich eine Frage des
Bewußtseins. Die Unfallgefahr machen sich die meisten Menschen kaum
mehr bewußt, obwohl sie ja im Grunde schon darüber Bescheid wissen -
und eben genau das bedeutet, sie haben sich an diesen Umstand
gewöhnt.
> > es gibt auch primitive barbaren, die einer christlichen religion
> > anhängen und alles töten, was anders denkt oder nicht freiwillig das
> > öl rausrückt. "wir" sind da keinesfalls besser...
>
> Hat das jemand gesagt? Und warum dieser Reflex? Ist das typisch
> deutsch, dass man das eine Unrecht mit dem anderen aufwiegt?
Typisch deutsch ist vor allem, alles mögliche als typisch deutsch
abzuqualifizieren. Das "Aufwiegen", wie Du es nennst (eigentlich: das
Einbeziehen ähnlicher Fälle in die Betrachtung), habe ich schon bei
Menschen verschiedenster Nationalitäten angetroffen.
> Nichts
> gelernt aus der Zeit des 3. Reiches?
Du scheinst solche Anmerkungen immer als "Aufwiegen" zu mißdeuten.
Wenn man als Deutscher auf die Verbrechen der Alliierten im 2.
Weltkrieg hinweist, dann sei das ein Versuch, die Verbrechen der
Deutschen aufzuwiegen. Und hier, wo man sich an die eigene Nase faßt,
ist es auch wieder nicht recht. Dabei geht es doch um einen Hinweis
darauf, wo das Übel wirklich steckt: nämlich nicht in den Kategorien
von Staats- oder Religionszugehörigkeit. Typen mit der Bezeichnung A
haben Dreck am Stecken, Typen mit der Bezeichnung B ebenfalls,
genauso solche mit der Bezeichnung C. Das Phänomen scheint also nicht
mit der Bezeichnung zusammenzuhängen, die Gemeinsamkeiten sind anders
gelagert.