dr.cheeba schrieb am 9. Juli 2005 1:52
> marc_aurel schrieb am 8. Juli 2005 16:52
>
> > Nein, sondern: Menschen, stinknormale Menschen! Rache, pure Bosheit,
> > Bitterkeit, Lust an Gewalt, Zerstörung und Tod sind nämlich meines
> > Erachtens Motive, die bei Tieren keine Rolle spielen.
Gut beobachtet. Diese Motive bringen naemlich keine Vorteile, deshalb
kommen sie bei gesunden Tieren in freier Wildbahn nicht vor.
Der Mensch schadet sich mit solchen Motiven auch, aber gerade in
zivilisierten Gesellschaften gibt es derartig viele Menschen, dass
Aussterben keine Bedrohung ist. Deshalb kann die Vernunft
hintenangestellt werden, solange das Aussterben nicht aktuell wird.
> Wer weiß?
Es gibt Wissenschaftler, die behaupten, einiges darueber zu wissen.
Aber man muss ihnen ja nicht glauben.
> Es ist schwierig, das herauszukriegen.
Eine Suchmaschine im Internet koennte der Anfang sein. Aber wie
gesagt, wenn man den Wissenschaftlern nicht glaubt ...
> Jedenfalls scheint
> es in der Tierwelt andererseits auch kein so großes Mitgefühl zu
> geben, wie es Menschen untereinander eben auch haben und pflegen.
Also die Tierwelt ist recht vielfaeltig. Selbst bei den Reptilien
gibt es einige, die Brutpflege betreiben und andere die noch nicht
einmal ihre Jungen kennen und sie auch glatt auffressen wuerden.
Sind eben alles Geschoepfe Gottes. Armer Gott ...
> Wenn in einer Rinderherde ein Tier vom Löwen gerissen wird, machen
> die anderen Herdenmitglieder darum kein großes Aufheben. Oder Eltern,
> die ihre Kinder verstoßen und verhungern lassen. Kann man auch in der
> Tierwelt beobachten.
Bei der Vielfaeltigkeit in der Tierwelt sollte man den Menschen auch
vielleicht nur mit anderen Primaten vergleichen. Rinder haben eine
ganz andere Ueberlebensstratgie als Primaten. Es gibt auch Raubtiere,
die alleine jagen und andere jagen in Rudeln. Und der Mensch
verteidigt sich nun einmal in Rudeln. Daher ist Clan-Bildung und
Verwandtschaftsbeziehung ein wichtiges Thema in der Ethnologie.
> Also, man sollte die Wildnis nun auch nicht
> realititätsfremd romantisieren, um die These zu stützen, Bosheit sei
> bei Menschen schlicht ihr Normalzustand und anderes von ihnen zu
> erwarten naive Träumerei.
Der Vorposter schrieb eigentlich nur, das es beim Menschen
Verhaltensweisen gibt, die bei Tieren i.A. fehlen.
Das "realitaetsfremde Romantisieren" ist eigentlich eher bei denen
ueblich, die das Schlechte im Menschen als naturgegeben bezeichnen,
um damit gesellschaftliche Missstaende zu rechtfertigen.
> Manchem fällt es leichter, das Negative in
> der Welt zu ertragen, indem er sich diese scheinbar abgeklärte
> Haltung zulegt, aber vollkommen realistisch ist das nicht. In
> Wirklichkeit hat die Geschichte der Menschheit auch viele
> Fortschritte aufzuweisen, eben das, was man gemeinhin als human
> betrachtet.
Es gibt auch Wissenschaftler wie Riane Eisler, Marija Gimbutas, James
deMeo, die die These verteten, dass der Mensch von Geburt an schon
gut ausgestattet ist, was humane Werte angeht, und dass unsere
Gesellschaft eine Gesellschaft der Dominanz ist, der es an humanen
Werten mangelt.
Marija Gimbutas sagt, dass der Einfall der Indogermanen in Europa den
vorher friedlichen Kulturen den Garaus gemacht hat. James deMeo
beschreibt, wieso z.B. die Indogermanen kriegerisch und
patriarchalisch wurden.
>
> Der Mensch hat also das Pontential, gut zu sein, und zwar viel mehr
> als das durchschnittliche Tier. Allerdings muß er auch zur Vernunft
> gebracht werden. Die Aufklärer der Renaissance wußten schon, wozu ihr
> Projekt gut sein sollte.
Was hatten die Aufklaerer der Renaissance uns voraus, dass wir ihnen
ehrfuerchtig lauschen muessen?
> Allerdings muß er auch zur Vernunft gebracht werden.
Die Aufklaerer der Renaissance waren bereits vernuenftig?? Eine Gnade
der Geburt?
> Die Aufklärer der Renaissance "wußten schon",
> wozu "ihr Projekt" gut sein sollte.
Alle Achtung. Da bleibt uns nur eine ehrfuerchtige Verneigung.
> marc_aurel schrieb am 8. Juli 2005 16:52
>
> > Nein, sondern: Menschen, stinknormale Menschen! Rache, pure Bosheit,
> > Bitterkeit, Lust an Gewalt, Zerstörung und Tod sind nämlich meines
> > Erachtens Motive, die bei Tieren keine Rolle spielen.
Gut beobachtet. Diese Motive bringen naemlich keine Vorteile, deshalb
kommen sie bei gesunden Tieren in freier Wildbahn nicht vor.
Der Mensch schadet sich mit solchen Motiven auch, aber gerade in
zivilisierten Gesellschaften gibt es derartig viele Menschen, dass
Aussterben keine Bedrohung ist. Deshalb kann die Vernunft
hintenangestellt werden, solange das Aussterben nicht aktuell wird.
> Wer weiß?
Es gibt Wissenschaftler, die behaupten, einiges darueber zu wissen.
Aber man muss ihnen ja nicht glauben.
> Es ist schwierig, das herauszukriegen.
Eine Suchmaschine im Internet koennte der Anfang sein. Aber wie
gesagt, wenn man den Wissenschaftlern nicht glaubt ...
> Jedenfalls scheint
> es in der Tierwelt andererseits auch kein so großes Mitgefühl zu
> geben, wie es Menschen untereinander eben auch haben und pflegen.
Also die Tierwelt ist recht vielfaeltig. Selbst bei den Reptilien
gibt es einige, die Brutpflege betreiben und andere die noch nicht
einmal ihre Jungen kennen und sie auch glatt auffressen wuerden.
Sind eben alles Geschoepfe Gottes. Armer Gott ...
> Wenn in einer Rinderherde ein Tier vom Löwen gerissen wird, machen
> die anderen Herdenmitglieder darum kein großes Aufheben. Oder Eltern,
> die ihre Kinder verstoßen und verhungern lassen. Kann man auch in der
> Tierwelt beobachten.
Bei der Vielfaeltigkeit in der Tierwelt sollte man den Menschen auch
vielleicht nur mit anderen Primaten vergleichen. Rinder haben eine
ganz andere Ueberlebensstratgie als Primaten. Es gibt auch Raubtiere,
die alleine jagen und andere jagen in Rudeln. Und der Mensch
verteidigt sich nun einmal in Rudeln. Daher ist Clan-Bildung und
Verwandtschaftsbeziehung ein wichtiges Thema in der Ethnologie.
> Also, man sollte die Wildnis nun auch nicht
> realititätsfremd romantisieren, um die These zu stützen, Bosheit sei
> bei Menschen schlicht ihr Normalzustand und anderes von ihnen zu
> erwarten naive Träumerei.
Der Vorposter schrieb eigentlich nur, das es beim Menschen
Verhaltensweisen gibt, die bei Tieren i.A. fehlen.
Das "realitaetsfremde Romantisieren" ist eigentlich eher bei denen
ueblich, die das Schlechte im Menschen als naturgegeben bezeichnen,
um damit gesellschaftliche Missstaende zu rechtfertigen.
> Manchem fällt es leichter, das Negative in
> der Welt zu ertragen, indem er sich diese scheinbar abgeklärte
> Haltung zulegt, aber vollkommen realistisch ist das nicht. In
> Wirklichkeit hat die Geschichte der Menschheit auch viele
> Fortschritte aufzuweisen, eben das, was man gemeinhin als human
> betrachtet.
Es gibt auch Wissenschaftler wie Riane Eisler, Marija Gimbutas, James
deMeo, die die These verteten, dass der Mensch von Geburt an schon
gut ausgestattet ist, was humane Werte angeht, und dass unsere
Gesellschaft eine Gesellschaft der Dominanz ist, der es an humanen
Werten mangelt.
Marija Gimbutas sagt, dass der Einfall der Indogermanen in Europa den
vorher friedlichen Kulturen den Garaus gemacht hat. James deMeo
beschreibt, wieso z.B. die Indogermanen kriegerisch und
patriarchalisch wurden.
>
> Der Mensch hat also das Pontential, gut zu sein, und zwar viel mehr
> als das durchschnittliche Tier. Allerdings muß er auch zur Vernunft
> gebracht werden. Die Aufklärer der Renaissance wußten schon, wozu ihr
> Projekt gut sein sollte.
Was hatten die Aufklaerer der Renaissance uns voraus, dass wir ihnen
ehrfuerchtig lauschen muessen?
> Allerdings muß er auch zur Vernunft gebracht werden.
Die Aufklaerer der Renaissance waren bereits vernuenftig?? Eine Gnade
der Geburt?
> Die Aufklärer der Renaissance "wußten schon",
> wozu "ihr Projekt" gut sein sollte.
Alle Achtung. Da bleibt uns nur eine ehrfuerchtige Verneigung.