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  • dr.cheeba

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Richtig nachdenken statt falsch verstehen

Andreas Bühler schrieb am 9. Juli 2005 11:32

> Unter´m Strich erklärt Bröckers nichts weniger als: Die Juden stecken
> hinter den Anschlägen. Denn er behauptet ja gerade, die von der
> israelischen Presse lancierten Meldungen seien "rote Heringe",
> verbreitet, um von den eigentlichen Fragen abzulenken. Und daran
> können doch nur die wahren Täter ein Interesse haben.

Irgendwie scheint Ihr ihn absichtlich falsch verstehen zu wollen.
Seine These ist doch gerade, daß die Meldungen, die Juden bzw.
Israelis verdächtig machen, dies zu Unrecht tun, daß es sich um
Meldungen handelt, die ablenken sollen. Er weist darauf hin, daß
diese Meldungen nicht in muslimischen bzw. arabischen Medien zuerst
auftauchten, sondern bereits zuvor in israelischen. Woher sie
ursprünglich stammten, wäre eine noch andere Frage. Man muß aus der
Tatsache, daß sie in israelischen Medien auftauchen, nicht unbedingt
schließen, daß sie als Roter Hering nur von israelischen Verschwörern
plaziert sein konnten. Dahinter können auch ganz andere stecken, die
eben wissen, wie man die Medien richtig zu füttern hat - das muß
jeder PR-Manager lernen. Es kann auch gar keine Lenkung dahinter
stecken, schließlich handelt es sich schon einfach so um
Informationen, die relevant genug sind, um gemeldet zu werden.
Entscheidend ist nur, wie sie daraufhin von den Medien verarbeitet
werden. Im arabischen Raum sind judenfeindliche Einstellungen
bekanntlich ziemlich verbreitet, obwohl man das natürlich auch wieder
nicht pauschalisieren darf. Aber daß die Meldung dort gelegentlich
einen entsprechenden Spin erhalten hat, ist nicht verwunderlich.
Ähnliches gilt nun für die "westlichen" Mainstreammedien, die sich an
die "offizielle Version" zum Hergang des 11. September und an den
Mythos von Al Kaida und den grundsätzlich suspekten Arabern bzw.
Muslimen klammern wollen: Schließlich sehen sie ihre Aufgabe ja im
Simplifizieren der Nachrichten, sie wollen die Welt dem
Zuschauer/Hörer/Leser "erklären". Und warum alles so kompliziert
machen, wenn man alles schön einfach auf den Nenner des gefährlichen
Islam bringen kann? Früher war es üblich, alles auf den Nenner des
raffgierigen Judentums zu bringen, das ist heutzutage diskreditiert,
und jede Ähnlichkeit dazu wird verdrängt, indem man überall
übereifrig die Antisemitismus-Alarmklingel läutet. So auch bei
Anzweiflungen der offiziellen Verschwörungstheorie bezüglich des
internationalen Terrors mit dem Kerndatum 11. September 2001. Wenn es
nicht Moslems waren, wer wird da die Ungeheuerlichkeit begehen,
anzudeuten, es könnten Juden dahinterstecken? Oder etwa Amerikaner?
Dagegen gibt es dann immer noch die Totschlagvokabel
"Antiamerikanismus". Wie Bröckers in seinem Blog schon ausführt: Jede
Möglichkeit, alternative Verschwörungstheorien Antisemitismus
anzuhängen, kann den Verteidigern der offiziellen
Verschwörungstheorie, den Verteidigern der eigenen Unfehlbarkeit und
des Glaubens an die Obrigkeit nur recht sein. Dazu müssen die von ihm
angesprochenen Meldungen gar nicht unbedingt von vornherein als Rote
Heringe plaziert worden sein, sie können auch erst durch den
entsprechenden Spin dazu gemacht worden sein.

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