Euripides schrieb am 8. Juli 2005 10:22
> jaho schrieb am 8. Juli 2005 10:09
>
> > Recherchiere mal nach Heinrich Kramer, dem Hexenverfolger (200 tote
> > Frauen direkt durch ihn, an die 3000 als Folge seines Buches
> > "Hexenhammer") des 14. JH. (kam gerade gestern in 3SAT). Der hatte
> > eine Fragetechnik entwickelt, die so ausgelegt war, dass die
> > Angeklagte in jedem Falle als schuldig erschien.
>
> Ist das zufällig dieselbe Fragetechnik, wie sie auch in Abu Gharib
> angewandt wird?
Das kann gut sein, wenn Vorgesetzte auf Ergebnisse drängen, wie
damals Heinrich Kramer, der selbsternannt mit päpstlicher Bulle als
Inquisitor, durch seinen Fanatismus und seine Willfährigkeit
gegenüber der Inquisition in vorauseilendem Gehorsam dafür sorgte,
dass das Ergebnis (das Schuldeingeständnis der Hexe) zugleich die
Rechtfertigung für das Vorgehen war. Folter, damals übrigens als
modernes Mittel zur Wahrheitsfindung akzeptiert (vgl. mit heute,
sic!), produziert jede Aussage.
> > > Der George W. und der Tony Blair sagen, daß es die Al Quaida war -
> > > also muß es unbedingt die Al Quaida gewesen sein. Die beiden haben ja
> > > noch nie gelogen, auch nicht, was die WMDs im Irak betrifft...
> >
> > Und umgekehrt? Weil sie es sagen, kann es also _nicht_ Al Qaida
> > gewesen sein? (Al Qaida ist keine homogene zentral geführte
> > Organisation). Dabei hat niemand anders ein solches Motiv und es
> > findet sich auch niemand anders, der auf diese Art Anschläge verübt.
> > Dabei ist es völlig nebensächlich, wie die Gruppe heisst, die Motive
> > sind diejeniger fanatischer Islamisten, die alle Ungläubigen töten
> > wollen.
>
> Umgekehrt: jede Art dieser Anschläge wird auf Al Quaida
> zurückgeführt.
Wenn Du Al-Qaida als das verstehst, was es ist (loser Verbund
Gleichgesinnter), dann ist es nicht falsch. Zumindest ist als sicher
anzunehmen, dass die Anschläge von Islamisten oder deren Helfer
ausgeführt wurden. Wie die nun heissen, spielt keine grosse Rolle.
> Wenn ich jetzt behaupte, jeder einzelne Autounfall
> gehe auf die "Weltautogegner" zurück, dann kann ich auch eine
> beachtliche Verschwörungstheorie inszenieren, es bleibt aber trotzdem
> gequirlte ...
Gäbe es denn Hinweise auf die Existenz von "Weltautogegnern"? Der
Vergleich hinkt und soll wohl nicht implizieren, es gäbe Al-Qaida
oder islamistische Terroristen nicht?
> jaho schrieb am 8. Juli 2005 10:09
>
> > Recherchiere mal nach Heinrich Kramer, dem Hexenverfolger (200 tote
> > Frauen direkt durch ihn, an die 3000 als Folge seines Buches
> > "Hexenhammer") des 14. JH. (kam gerade gestern in 3SAT). Der hatte
> > eine Fragetechnik entwickelt, die so ausgelegt war, dass die
> > Angeklagte in jedem Falle als schuldig erschien.
>
> Ist das zufällig dieselbe Fragetechnik, wie sie auch in Abu Gharib
> angewandt wird?
Das kann gut sein, wenn Vorgesetzte auf Ergebnisse drängen, wie
damals Heinrich Kramer, der selbsternannt mit päpstlicher Bulle als
Inquisitor, durch seinen Fanatismus und seine Willfährigkeit
gegenüber der Inquisition in vorauseilendem Gehorsam dafür sorgte,
dass das Ergebnis (das Schuldeingeständnis der Hexe) zugleich die
Rechtfertigung für das Vorgehen war. Folter, damals übrigens als
modernes Mittel zur Wahrheitsfindung akzeptiert (vgl. mit heute,
sic!), produziert jede Aussage.
> > > Der George W. und der Tony Blair sagen, daß es die Al Quaida war -
> > > also muß es unbedingt die Al Quaida gewesen sein. Die beiden haben ja
> > > noch nie gelogen, auch nicht, was die WMDs im Irak betrifft...
> >
> > Und umgekehrt? Weil sie es sagen, kann es also _nicht_ Al Qaida
> > gewesen sein? (Al Qaida ist keine homogene zentral geführte
> > Organisation). Dabei hat niemand anders ein solches Motiv und es
> > findet sich auch niemand anders, der auf diese Art Anschläge verübt.
> > Dabei ist es völlig nebensächlich, wie die Gruppe heisst, die Motive
> > sind diejeniger fanatischer Islamisten, die alle Ungläubigen töten
> > wollen.
>
> Umgekehrt: jede Art dieser Anschläge wird auf Al Quaida
> zurückgeführt.
Wenn Du Al-Qaida als das verstehst, was es ist (loser Verbund
Gleichgesinnter), dann ist es nicht falsch. Zumindest ist als sicher
anzunehmen, dass die Anschläge von Islamisten oder deren Helfer
ausgeführt wurden. Wie die nun heissen, spielt keine grosse Rolle.
> Wenn ich jetzt behaupte, jeder einzelne Autounfall
> gehe auf die "Weltautogegner" zurück, dann kann ich auch eine
> beachtliche Verschwörungstheorie inszenieren, es bleibt aber trotzdem
> gequirlte ...
Gäbe es denn Hinweise auf die Existenz von "Weltautogegnern"? Der
Vergleich hinkt und soll wohl nicht implizieren, es gäbe Al-Qaida
oder islamistische Terroristen nicht?