jaho schrieb am 8. Juli 2005 13:47
> Krieg führen Armeen gegen Armeen. Terror führen Zivilisten gegen
> Zivilisten. Damit will ich nicht sagen, dass im Krieg nicht das
> Mittel des Terrors angewendet wird und das Terroristen nicht Mittel
> der Kriegsführung anwenden.
es sterben menschen, ohne daß diese sich kennen und was gegeneinander
haben. buchempfehlung: im westen nichts neues.
ob ein amerikaner, ein brite, spanier oder iraker getötet wird, das
moralische niveau ist das gleiche: unterstes. es gibt keine
schlüssige argumentation für das eine noch das andere (terror/krieg)
> Woraus schliesst Du das? Weil Du als Zeitungsleser in der Ferne Dich
> daran gewöhnen kannst? Solange die Angst mitfährt in einem Bus,
> solange kann man nicht von Gewohnheit reden.
wenn jetzt z.b. die s-bahnen des RMV (nutze ich oft) mit panzerung
versehen würden, wäre das eine riesige diskussion. in manchen ländern
ist das leider lebensalltag. ich würde das gewöhnung nennen, habe
aber zugegeben noch nie (und da bin ich froh) in ähnlichen umständen
gelebt.
> > es gibt auch primitive barbaren, die einer christlichen religion
> > anhängen und alles töten, was anders denkt oder nicht freiwillig das
> > öl rausrückt. "wir" sind da keinesfalls besser...
>
> Hat das jemand gesagt? Und warum dieser Reflex? Ist das typisch
> deutsch, dass man das eine Unrecht mit dem anderen aufwiegt? Nichts
> gelernt aus der Zeit des 3. Reiches?
das hat nicht mehr mit dem 3. reich zu tun, als jede andere
situation, in der sich leute gegenseiten umbringen wollen.
ich meine nur, das "wir" (=westliche industriestaaten) an einer
unangenehmen arroganz leiden, daß unsere gründe, andere zu töten,
besser seien, als die der "anderen". und auch die frage, wer damit
angefangen hat, ist völlig akademisch, da sie in der heutigen
situation nicht zur lösung der probleme herangezogen werden kann.
(siehe israel/palästina)
> Aber sicher. Noch lieber wäre mir, es gäbe keine Menschen, die andere
> völlig unschuldige umbringen.
von was träumst du nachts? :-/
(immerhin reden wir von meschen)
> Bitte nachschlagen, was Kolonialismus bedeute(te)...
ist ja auch von "neo-konolialismus" die rede. halt die heutige form
dieses...
> Aber Bröckers impliziert damit eine Schuld bei den Menschen und
> unterliegt damit der Argumentation der Terroristen, die meinen, nur
> weil einer in GB lebt und Christ ist, sei er am Einmarsch im Irak
> schuldig. Ausserdem ist man nach Sichtweise der Islamisten schon nur
> darum des Todes, weil man nicht wie sie glaubt.
tja, schuld ist so eine sache. haben "die deutschen" den krieg
angefangen? sind "die amerikaner" in den krieg gezogen? jein würde
ich sagen, da sowohl hier als auch dort jede menge menschen den krieg
nicht wollen (bzw. wollten).
daran scheitert ja vorallem das konzept, durch einen krieg gegen ein
land, einzelne menschen (denn für all die anschläge ist kein land,
sondern nur die wenigen menschen, die beteiligt waren,
verantwortlich) von bestimmten dingen abzuhalten. das wird nie
klappen.
überall auf der welt gibt es meschen, die in die eine oder andere
sichtweise verbelndet sind. islamisten wünschen allen, die anders
glauben den tod. christen bringen andersgläubig gleich in mengen um!
keiner ist besser oder schlechter als der andere, aber mal
statistisch betrachtet (bei allem grauen was dabei zutagetritt): im
irak sind _deutlich_ mehr menschen gestorben, als in NY, madrid und
london zusammen. das ist alles nicht fair.
j.
> Krieg führen Armeen gegen Armeen. Terror führen Zivilisten gegen
> Zivilisten. Damit will ich nicht sagen, dass im Krieg nicht das
> Mittel des Terrors angewendet wird und das Terroristen nicht Mittel
> der Kriegsführung anwenden.
es sterben menschen, ohne daß diese sich kennen und was gegeneinander
haben. buchempfehlung: im westen nichts neues.
ob ein amerikaner, ein brite, spanier oder iraker getötet wird, das
moralische niveau ist das gleiche: unterstes. es gibt keine
schlüssige argumentation für das eine noch das andere (terror/krieg)
> Woraus schliesst Du das? Weil Du als Zeitungsleser in der Ferne Dich
> daran gewöhnen kannst? Solange die Angst mitfährt in einem Bus,
> solange kann man nicht von Gewohnheit reden.
wenn jetzt z.b. die s-bahnen des RMV (nutze ich oft) mit panzerung
versehen würden, wäre das eine riesige diskussion. in manchen ländern
ist das leider lebensalltag. ich würde das gewöhnung nennen, habe
aber zugegeben noch nie (und da bin ich froh) in ähnlichen umständen
gelebt.
> > es gibt auch primitive barbaren, die einer christlichen religion
> > anhängen und alles töten, was anders denkt oder nicht freiwillig das
> > öl rausrückt. "wir" sind da keinesfalls besser...
>
> Hat das jemand gesagt? Und warum dieser Reflex? Ist das typisch
> deutsch, dass man das eine Unrecht mit dem anderen aufwiegt? Nichts
> gelernt aus der Zeit des 3. Reiches?
das hat nicht mehr mit dem 3. reich zu tun, als jede andere
situation, in der sich leute gegenseiten umbringen wollen.
ich meine nur, das "wir" (=westliche industriestaaten) an einer
unangenehmen arroganz leiden, daß unsere gründe, andere zu töten,
besser seien, als die der "anderen". und auch die frage, wer damit
angefangen hat, ist völlig akademisch, da sie in der heutigen
situation nicht zur lösung der probleme herangezogen werden kann.
(siehe israel/palästina)
> Aber sicher. Noch lieber wäre mir, es gäbe keine Menschen, die andere
> völlig unschuldige umbringen.
von was träumst du nachts? :-/
(immerhin reden wir von meschen)
> Bitte nachschlagen, was Kolonialismus bedeute(te)...
ist ja auch von "neo-konolialismus" die rede. halt die heutige form
dieses...
> Aber Bröckers impliziert damit eine Schuld bei den Menschen und
> unterliegt damit der Argumentation der Terroristen, die meinen, nur
> weil einer in GB lebt und Christ ist, sei er am Einmarsch im Irak
> schuldig. Ausserdem ist man nach Sichtweise der Islamisten schon nur
> darum des Todes, weil man nicht wie sie glaubt.
tja, schuld ist so eine sache. haben "die deutschen" den krieg
angefangen? sind "die amerikaner" in den krieg gezogen? jein würde
ich sagen, da sowohl hier als auch dort jede menge menschen den krieg
nicht wollen (bzw. wollten).
daran scheitert ja vorallem das konzept, durch einen krieg gegen ein
land, einzelne menschen (denn für all die anschläge ist kein land,
sondern nur die wenigen menschen, die beteiligt waren,
verantwortlich) von bestimmten dingen abzuhalten. das wird nie
klappen.
überall auf der welt gibt es meschen, die in die eine oder andere
sichtweise verbelndet sind. islamisten wünschen allen, die anders
glauben den tod. christen bringen andersgläubig gleich in mengen um!
keiner ist besser oder schlechter als der andere, aber mal
statistisch betrachtet (bei allem grauen was dabei zutagetritt): im
irak sind _deutlich_ mehr menschen gestorben, als in NY, madrid und
london zusammen. das ist alles nicht fair.
j.