Schon ein bemerkenswertes Blatt. Betreibt seit Jahren ein Forum das man gut und gerne als Sammelplatz der AfD beschreiben kann. Pflegt dieses Pflänzchen in dem sie es täglich mit entsprechenden Berichten gießt, arbeitet aber am eigenen Bild in der Öffentlichkeit sehr geschickt, in dem es dorthin immer einen Robin Alexander vorschickt, der als netter und verständnisvoller liberaler Onkel eine Grundhaltung vertritt, die mit der seines Arbeitgebers nichts gemein hat.
Eigentlich unterscheidet dieses Blatt vom Aufbau her nichts von der AfD selbst, die ja auch hinten mit Höcke Politik macht und sich nach vorne von einem Kreide fressenden Chrupalla vertreten lässt.
Und die geben nun Elon Musk ein Forum? Wie überraschend! Das kann nur mit Meinungsfreiheit zu tun haben, womit denn sonst.
Aber sehen wir uns den Herrn ruhig etwas genauer an, der beschlossen hat seine Karriere mit einer Rolle als Trumps Pausenclown zu krönen. Er geht jetzt also an die Öffentlichkeit und lässt dort die Hosen runter. Denn von Geschichte hat er keine Ahnung, sonst hätte er der irrlichternden Alice Weidel zumindest widersprochen als diese Hitler als Kommunisten einordnete. Schließlich waren die deutschen Kommunisten die ersten die im KZ landeten. Aber davon weiß Musk nichts und er will, dass wir unsere auch endlich vergessen. Wir sollten uns nicht mehr mit unserer historischen Schuld befassen, meint er. Verständlich aus Sicht der USA, die sich ja auch nicht an ihren Holocaust an den Indianern vor 200 Jahren erinnern wollen.
Stattdessen wünscht er sich ein Deutschland das die EU nicht eint sondern zerstört und die AfD scheint ihm dafür gerade recht. Und scheinbar hat er nun verstanden, dass er in Grünheide nicht machen kann was er will. Darum möchte er hire and fire und Wirtschaften nach Gutsherrnart auch hier einführen. Das wird nichts werden, ist aber nicht so schlimm, weil er als neuer Rechter die Fabrik nicht mehr braucht. Seine Klientel rennt nämlich bereits in Scharen davon und will nicht mehr mit einem Tesla gesehen werden.
Immerhin hat die Welt inzwischen wohl etwas Angst vor der eigenen Verve bekommen. Wahrscheinlich sind nicht nur ein paar Redakteure gegangen, sondern auch einige Abonnenten.
Inzwischen iszeniert Musk sich auch noch als Ersatzhitler.
Wenn ich heute auf Youtube "Hitlergruß" eingebe, sind 95% der ersten fünfzig Fundstellen Filmschnipsel in denen Elon Musk den rechten Arm hoch reißt. Nun ist Musk kein doofer kleiner Junge. Er plant seine Auftritte genau und reißt nicht mal eben den Arm hoch, weil ihm gerade danach ist. Er wusste also genau was er da tat (man beachte dabei seinen Gesichtsausdruck!). Der Menge der Videos nach zu urteilen, hält die Mehrzahl der User das was er da getan hat also für einen Hitlergruß. Und so war das ja wohl auch beabsichtigt.
Er übt das inzwischen auch bei anderen Veranstaltungen und fordert das Publik zum Armheben auf. Die Nazis zu kopieren ist im aber nicht arg innovativ. Selbst die Islamisten waren da erfindungsreicher.
Wie kommt es zu so etwas? Nun nehmen wir halt einfach seine eigenen Antworten: "Next I’m buying Coca-Cola to put the cocaine back in". Alles klar?
> https://x.com/elonmusk/status/1519480761749016577
Das erklärt dann auch, wieso auf X bei ihm ein "I hope that even my worst critics remain on Twitter, because that is what free speech means" ein "Nemo me impune lacessit", als "Niemand ärgert mich ungestraft" folgt. So läuft das halt jetzt. Das ist Freiheit wie sie frühere Herrscher auch verstanden haben.
Der Narr darf den Hof unterhalten, so lange er den König nicht ärgert. Andernfalls wird er halt geköpft. Dass Musk den Spruch Sulla zuordnet ist wie immer falsch, lässt aber tief blicken. Musk sei aber gesagt, dass Sullas Schreckensherrschaft den Untergang des römischen Reichs auch nicht aufhalten konnte.