....;)...
Die Mehrzahl der Menschen, die wir gerne als die dumpfe Mehrheit
bezeichnen, die anstatt zu revoltieren lieber vor dem Fernseher sitzt,
fühlt sich stets unsicher, gleichgültig wie abgesichert ihr Leben zu
sein scheint. Von diesem Gefühl der Lebensunsicherheit sind wir nicht
ausgeschlossen. Immer fehlt irgend etwas, und auf der unbestimmten
Sehsuchtssuche nach diesem Etwas, was jedeR nur in sich selbst finden
kann ;) greifen viele zur einfachsten Lösung, ihren Hunger zu stillen,
nach dem Unmittelbaren, und wenn dieses nicht weiterhilft, nach dem
nächstbesten Lösungsmittel ;) gerne bequem von aussen zutragen
lassend...
Die aktuellsten Existenzängste, die materieller und psychologischer
Natur sind, werden natürlich *instrumentalisiert*; die verschärften
Gesetze dienen dazu, Wählerstimmen zu sichern, und sie sichern sie
auch, das ist eindeutig, wobei nicht ganz klar ist, wer mehr jener
vielschichtiger Ängste mit sich herumträgt und zur Massenhysterie
beiträgt: der PolitikerIn oder der BürgerIn. Gleichzeitig lassen diese
Bürgerforderungen nach mehr Sicherheit für die (europäische) Politik
neue Aufgaben heranreifen, in einer politischen Landschaft, der die
neuen Ideen zur Umstrukturierung der verunsicherten und mit der Politik
unzufriedenen Gesellschaft einfach fehlen, und es ist eine dankbar
aufgegriffene, den Wahlkampf einläutende Thematisierung der
Verunsicherung, wobei sich durch Aktionismus eine wahnhafte Idee
entwickelt hat...
Die Gesellschaft schaukelt seit geraumer Zeit (nicht erst seit dem
Terrorakt) das immense Sicherheitsbedürfnis hoch und höher; über die
Konsequenzen der Neuregelungen wird nicht überall nachgedacht, weil man
'SICHERHEIT' ja gewohnt ist. Das ist paradox: Wir sind verunsichert,
weil wir in 'Sicherheit' leben ;)
Ich möchte noch anmerken, dass der *Normalbürger* nicht allgemein
*dumpf* ist. Die wohl meisten Menschen kümmern sich um ihre
Familienangehörigen, FreundInnen, oft auch um Nachbarn und
Arbeitskollegen, viele engagieren sich im kleinen Rahmen, ohne ihre
Arbeit als politisch zu betrachten, und machen sich sehr wohl Gedanken
um die Welt...
Grüsse,
Wednesday ;)
Warum ich Welt und Menschen nicht verfluche?
Weil ich den Menschen spüre, den ich suche!
Erich Mühsam (1878 - 1934), Autor und Anarchist, im Juli 34 von den
Nazis in einer Gefängnisstoilette erhängt
Die Mehrzahl der Menschen, die wir gerne als die dumpfe Mehrheit
bezeichnen, die anstatt zu revoltieren lieber vor dem Fernseher sitzt,
fühlt sich stets unsicher, gleichgültig wie abgesichert ihr Leben zu
sein scheint. Von diesem Gefühl der Lebensunsicherheit sind wir nicht
ausgeschlossen. Immer fehlt irgend etwas, und auf der unbestimmten
Sehsuchtssuche nach diesem Etwas, was jedeR nur in sich selbst finden
kann ;) greifen viele zur einfachsten Lösung, ihren Hunger zu stillen,
nach dem Unmittelbaren, und wenn dieses nicht weiterhilft, nach dem
nächstbesten Lösungsmittel ;) gerne bequem von aussen zutragen
lassend...
Die aktuellsten Existenzängste, die materieller und psychologischer
Natur sind, werden natürlich *instrumentalisiert*; die verschärften
Gesetze dienen dazu, Wählerstimmen zu sichern, und sie sichern sie
auch, das ist eindeutig, wobei nicht ganz klar ist, wer mehr jener
vielschichtiger Ängste mit sich herumträgt und zur Massenhysterie
beiträgt: der PolitikerIn oder der BürgerIn. Gleichzeitig lassen diese
Bürgerforderungen nach mehr Sicherheit für die (europäische) Politik
neue Aufgaben heranreifen, in einer politischen Landschaft, der die
neuen Ideen zur Umstrukturierung der verunsicherten und mit der Politik
unzufriedenen Gesellschaft einfach fehlen, und es ist eine dankbar
aufgegriffene, den Wahlkampf einläutende Thematisierung der
Verunsicherung, wobei sich durch Aktionismus eine wahnhafte Idee
entwickelt hat...
Die Gesellschaft schaukelt seit geraumer Zeit (nicht erst seit dem
Terrorakt) das immense Sicherheitsbedürfnis hoch und höher; über die
Konsequenzen der Neuregelungen wird nicht überall nachgedacht, weil man
'SICHERHEIT' ja gewohnt ist. Das ist paradox: Wir sind verunsichert,
weil wir in 'Sicherheit' leben ;)
Ich möchte noch anmerken, dass der *Normalbürger* nicht allgemein
*dumpf* ist. Die wohl meisten Menschen kümmern sich um ihre
Familienangehörigen, FreundInnen, oft auch um Nachbarn und
Arbeitskollegen, viele engagieren sich im kleinen Rahmen, ohne ihre
Arbeit als politisch zu betrachten, und machen sich sehr wohl Gedanken
um die Welt...
Grüsse,
Wednesday ;)
Warum ich Welt und Menschen nicht verfluche?
Weil ich den Menschen spüre, den ich suche!
Erich Mühsam (1878 - 1934), Autor und Anarchist, im Juli 34 von den
Nazis in einer Gefängnisstoilette erhängt