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161 Beiträge seit 05.08.2001

Re:

[Ich bin von der Grundhaltung her deiner Meinung ...]


klein&gemein schrieb am 20. Dezember 2001 2:54

> Ich würde mal sagen, dass solche regierungslosen "Staaten", im
> Grunde
> ja weisse Flecke auf der Landkarte, Niemandsland, die idealen
> Aufenthaltsorte für Terroristen sind. Dort können sie machen was
> sie
> wollen, kraft ihrer Bewaffnung niemandem Rechtenschaft zollen zu
> müssen.

> Es ist daher nur plausibel, dass diese als Hort von Terroristen
> zuerst
> angegriffen werden. Danach dann die Unterstützer in anderen Ländern
> wie
> z.B. Irak. Aber zuerst die Hauptbrutstätten angehen.


So einfach ist es nicht. Ich bin sicher nicht grundsätzlich gegen
Krieg, aber es hängt immer von der jeweiligen Situtation ab. Das
Geheule der Moralisten ist natürlich irrelevant, aber man sollte nicht
vergessen, dass uns Krieg viel Geld kostet und unsere Soldaten tötet.
Strategische Gründe darf man auch nicht vergessen (z.B. Zusammenbruch
der Allianz). 
Die Beurteilung ob es sinnvoll ist oder nicht, hängt von der jeweiligen
politischen Situation vor Ort ab. In Afghanistan war der Krieg
gerechtfertig. Mit der Taliban konnte man nicht verhandeln, da war ein
Krieg und die Vernichtung der Taliban die richtige Antwort. Der
erfolgreiche Abschluss dieser Operation ist absehbar.  


Im Fall des Sudan weiß ich nicht so recht. Die Regierung dort ist
sicher ekelhaft und ein Problem. Allerdings vielleicht nicht ganz
vergleichbar mit der Taliban. Im wesentlichen muß die Entscheidung
davon abhängen, ob die Regierung nur strengen Islamismus im Land
betreibt oder tatsächlich nach dem 11.09 Terroristen unterstützt. Ich
bin zwar etwas skeptisch was diesen Krieg betrifft, aber schon ein paar
Indizien würden mich umstimmen.  
Die sekundären Gründe sind jedenfalls vorhanden. Im Sudan werden
Menschenrechte stark mißachtet. Öl gibt es dort auch.
Möglicherweise ist das Gerede in den Medien zum Thema Somalia nur eine
Ablenkung, vielleicht geht es um den Sudan. Mal sehen.


Im Fall von Somalia bin ich besonders skeptisch. Es spricht nicht nur
dagegen, dass die Amerikaner und die Europäer dort schon einmal versagt
haben. Deine Einstellung vom "Niemandsland" teile ich nicht so ganz.
Nach dem was mir bekannt ist, ist das Land in der Hand diverser
Warlords. Somaliland im Norden ist vermutlich sowiso kein Problem. Was
die Gebiete der Warlords betrifft, denke ich dass man dort mit
Kopfgeldern für Terroristen nachhelfen kann. Von einer starken
islamistischen Bewegung ist mir nichts bekannt. Das Problem ist wohl
auf bestimmte Gebiete beschränkt. Das Problem sollte sich durch
bezahlte (einheimische) Killer erledigen lassen. Die Warlords sind
Frauen, Drogen und westlichem Lebesstil vermutlich nicht abgeneigt. Es
sollte also kein Problem sein sie gegen die Islamisten auszuspielen.
Billiger ist das allemal... Freilich ist das zum großen Teil
Spekulation, mir fehlen die Informationen.  
Die Islamisten im Land wurden (werden?) übrigens von Saudi-Arabien
gefördert. Es hoffe denen wurde klar gemacht, dass es so nicht
weitergeht. Das Verhalten Saudi-Arabiens ist ein wesenticher Teil des
Problems. Nichts gegen all die Kriege, aber von einer zukünftigen
Distanzierung Saudi-Arabiens zur Unterstützung des Islamismus zu hören
wäre mal so langsam auch nicht schlecht. Bei der Gelegenheit können sie
auch gleich ihren Beitrag zu den Kosten der weltweiten Müllbeseitigung
bezahlen.  
  

 
> > als militärisch gefährlichere
> >"Schurkenstaaten" wie der Irak oder Syrien oder gar Verbündete wie
> >Saudi-Arabien, zumal hier auch
> >mit mehr Widerstand aus der Staatengemeinschaft zu rechnen wäre. 

> Ja und? Ich glaube kaum, dass das heute wirklich ein Kriterium ist.

Doch schon. Siehe oben. Man muß außerdem einen Bissen nach dem anderen
machen, wir wollen doch keinen Weltkrieg. Mal sehen was die
Abschreckung bewirkt. Die anderen Regierungen bekommen dadurch Zeit
sich zu entscheiden. Schluß mit islamistischem Terror, oder den Tod.


 


> So sehr können die überhaupt nicht unterdrückt werden weltweit. Das
> Geschrei hat seine Glaubwürdigkeit verloren. Es geht ihnen gut und
> sie
> sollen sich mit dem abfinden, was sie haben, denn das ist gar nicht
> so
> wenig. Wenn sie das aber nicht einsehen und Krawall machen, so
> komme
> ich und wohl auch andere letztlich nur zu dem Schluss, dass man sie
> endlich auch so unterdrücken sollte, wie sie es immer behaupten, da
> man
> anders mit ihnen nicht mehr verfahren kann.

Genau das müssen sie einsehen. Sie haben es selber in der Hand. Wenn
sie ein Problem sein wollen, werden wir es lösen.  

 

> Schade nur dass Pakistan über Nuklearwaffen verfügt, sonst wäre ein
> atomarer Erstschlag Indiens sicher eine Option gewesen, um das
> Problem
> zu beseitigen. 

In diesem Fall wäre das verfrüht. Die Regierung hat immerhin bewiesen
das sie nun gegen islamistischen Terror vorgehen will. Die Regierung
hat die Lage nicht mehr 100% unter Kontrolle. Es dauert sicher noch bis
sie den Müll im Land beseitigt hat. Man sollte ihnen die notwendige
Zeit geben, und dabei helfen. Falls die Regierung stürzt oder ihren
Kurs ändert sieht es freilich anders aus.




> In anderen Gegenden aber, wo die Islamisten noch minder bewaffnet
> sind,
> sollte man sie jagen und hemmungslos ausrotten, in Tschetschenien,
> in
> Afghanistan, in Somalia, überall, so lange man das nocht kann.

Ja. Die Unterstützung durch Staaten wie Saudi-Arabien zu stoppen ist
aber genauso wichtig. Sonst geht das ewig so weiter. Dann geht es nur
noch um Krieg, mit den bekannten Nachteilen. 

 


> Diese Religion und Kultur ist so ziemlich das widerlichste, was man
> sich vorstellen kann. Penetrant, aufdringlich und erdrückend, keine
> Freiheiten für das eigene und freie Denken mehr lassend oder
> überhaupt
> andersdenkende zu tolerieren. Schade, dass wir das Mittelalter noch
> nicht ganz besiegt haben, aber es wäre gefährlich und ein
> historischer
> Fehler, dieses nicht entschieden in seine Schranken
> zurückzudrängen.

Na na. Du meintest hoffentlich nicht den Islam generell. Differenzieren
muss man schon. Meine Aussagen beziehen sich nur auf Islamisten die uns
bekämfen wollen, nicht auf Moslems generell. Die Grenzen sind freilich
fließend, aber man musste auch nicht die Deutschen ausrotten um die
Nazis zu besiegen. Bei grünen Faschismus wir es ähnlich laufen. 



PS: Sch****, jetzt fange ich hier schon wieder eine Diskussion an. Ich
wollte mal eine Pause machen.

MfG
Sven Severini




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