Statt den angestrengten Blick nach Kanada, einmal ein kurzer Ausblick auf China:
Die ersten Provinzen geben bereits Hitzewarnungen aus, während die Last der Klimaanlagen den Stromverbrauch in die Höhe treibt. In Schanghai wurden im Mai mit 36,1 Grad die höchsten Temperaturen seit 150 Jahren verzeichnet. In Peking wurde im März mit 27,1 Grad bereits eine Temperatur gemessen, die in der Hauptstadt üblicherweise Mitte Mai erreicht wird. Diese Woche lag die Temperatur in Peking schon bei 37 Grad.
Insgesamt 578 nationale Wetterstationen in verschiedenen Städten Chinas verzeichneten die höchsten Temperaturen, die dort jemals für diese Jahreszeit gemessen wurden. Die südliche Provinz Sichuan gab Hitzewarnungen heraus, weil die Temperaturen bereits 42 Grad überstiegen. Im vergangenen Jahr hatte China die längste Hitze- und Dürreperiode seit Beginn der Aufzeichnungen durchlitten. Dieses Jahr könnte die Hitze wieder erreicht oder noch einmal übertroffen werden.
Und die Folgen:
Im vergangenen Jahr hatte die extreme Hitze die Behörden dazu gezwungen, den Stromverbrauch zu drosseln, viele Klimaanlagen mussten ausgeschaltet bleiben. Die Leistung der Wasserkraftwerke waren in manchen Provinzen wegen der anhaltenden Dürre gedrosselt worden. Die Dürre im Gebiet des Jangtse-Flusses schadete dem Reisanbau.
Dazu passt:
In China sterben Jahr für Jahr bereits über eine halbe Million Menschen an schlechter Luft.
Das Land ist ja auch mit weitem Abstand beim CO2-Ausstoß führend und baut fleißig neue Kohlekraftwerke.
Vor drei Jahren hatte Staats- und Parteichef Xi Jinping verkündet, dass China bis 2030 den Höchstwert seiner CO2-Emissionen erreiche und bis 2060 klimaneutral werde.
Wahrscheinlich wird man dort umdenken müssen. Insbesondere, wenn es bald ans Eingemachte geht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.06.2023 11:46).