...bin ich ja zu dem Schluss gekommen, dass der Mensch fast gar nix steuert. Der Mensch kann sicher tun, was er will, aber eben nicht wollen, was er will. Er möchte vielleicht dieses oder jenes (möchte kommt von mögen), aber er tut letztendlich, was er will und der Wille ist größer als er selbst. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als unseren Willen erstmal zu verstehen, bevor wir ihn (vielleicht) beeinflussen können. Bis dahin sind wir den Kapriolen unseres Kommentators (dem Verstand) und den Launen unseres Quenglers (den Emotionen) ausgeliefert.
Wir sind überhaupt nicht in der Lage, die Konsequenzen unseres Tuns zu antizipieren, weshalb wir ständig ratlos vor dem Berg unserer eigenen Entropie stehen. Ein Weg, der Ungeheuerlichkeit unser eigenen Unfähigkeit auszuweichen, ist die Paranoia, das alles irgendwie von irgendwem böse eingefädelt wurde. Das ist allemal (kurzfristig) angenehmer, als sich die eigene Hilflosigkeit einzugestehen.
Ich gehe davon aus, dass "Wille" etwas systemisches ist, dass sich ergibt. Die Entschleunigung ist sicher notwendig und der Virus ist ein deutliches Zeichen des Universums, diese endlich vorzunehmen. Es ist quasi das beste, was uns derzeit passieren konnte, scheißegal wie unangenehm. Was wir dann aber daraus machen, ist eine andere Frage. Ich glaube jedoch keineswegs, dass das von irgendeiner geheimen Mischpoke so ausklabüstert wurde, sondern dass hier größere Dinge am Werk sind. Nicht Gott, aber Synchronizität. Klingt esoterisch, ist es aber nicht. Es handelt sich eigentlich um Musik, aber man muss sie hören können.