Bakunini schrieb am 6. März 2003 22:32
> Der Ertrag des derzeitig elaubten Hanfes ist aufgrund der
> züchterischen Optimierund für Faserertrag noch deutlich darunter (ca.
> 1/6 - 1/4 oder 300 bis 500 l/hektar zu ca 2000 bei Raps).
Sorry, aber alles andere als "ziemlich gleich".
> Ich habe Samen gesehen, die
> deutlich dicker waren als die des Faserhanfs und es gibt auch Sorten
> die deutlich bessere Blütenausbildung zeigen.
Jeweils 50% mehr? 1/5 * 1,5 * 1,5 sind auch nur 45% Ölertrag.
> Es gibt einen Haufen Schädlinge die auch den Hanf vertragen. Von
> Spinnmilbe, Thrips, Blattlaus, Minierfliege, Weisse Fliege bis zu ein
> Paar Raupenarten. Aber der Hanf ist eine 120 Tage Pflanze, das heisst
> er wächt extrem schnell. Mit dieser Strategie kann er den meisen
> Angriffen widerstehen.
Die Wachstumgeschwindigkeit dürfte nichts mit der
Widerstandsfähigkeit gegen Schadorganismen zu tun haben. Deren
Reproduktionsrate ist zudem noch wesentlich höher.
> > Wobei anzumerken ist, daß die Trinkwasserproduzenten nur noch geringe
> > Probleme mit Rückständen aus der Landwirtschaft haben. Das Zeug, was
> Stimmt, die haben, seit sie dreistufig fahren, diese Sachen raus. Was
> eher Probleme macht sind langlebige Gifte wie DDT, PCB, TBT und
> natürlich in steigendem Masse Hormone.
PCB, TBT und Hormone liegen nach meinem Wissen nicht im
Verantwortungsbereich der Landwirtschaft. Die Anwendung von DDT ist
Geschichte - man wußte es früher nicht besser.
> > Wenn tatsächlich die gleiche Energie geerntet werden kann, muß die
> > irgendwo herkommen. Das stellt die Frage nach dem Düngerbedarf.
> Selbstverständlich lassen sich Spitzenerträge nicht permanent an
> einer Stelle erzielen aber wenn man etwas bescheidener ist gehts
> lange gut.
Das erzähle Banken, Finanzamt und den Verbänden mit
Zwangsmitgliedschaft, die ihre Gebühren erhöhen, wenn sie nicht mehr
zurecht kommen.
> Hanf ist eine Pionierpflanze. Sie bereitet den Boden vor
> für Folgefrüchte. Sie Wurzelt bis zu 1,5 m tief und kommt mit fast
> jedem Boden zurecht. Sie ist hoch adaptiv. Man sagt, dass sich eine
> Population in 4-6 Jahren an die lokalen Gegebenheiten angepasstr hat.
Ähnlich gehen die Schadorganismen vor ;-) Ich mein, es muß nicht so
kommen, aber Hanf war einige Jahrzehnte als Wirtspflanze von der
Bildfläche verschwunden. Bei großflächigem Anbau wird sich vermutlich
irgendwann ein Kunde finden.
Was nicht heißen soll, daß man es nicht versuchen sollte, wenn sich
das ansonsten lohnt [ich kann ja nicht den potentiellen
Herbizideinsatz beim Hanfanbau als Gegenargument bringen bei
gleichzeitiger Bagatellisierung des für den Rapsanbeu nötigen ;-)].
> > Irgendwo meine ich gelesen zu haben, daß auch Raps recht
> > bodenpfleglich ist. Kenne ich mich aber nicht mit aus.
> Ich mach mich mal schlau aber mir war so das zum Rapanbau mehrfach im
> Jaht die Spritze gezückt werden muss.
Das ist richtig. Inwieweit schadet das dem Boden?
[Davon ausgehend, daß zugelassene Mittel fachgerecht angewendet
werden.]
> > > und eignet sich hervorragend als
> > > Zwischenfrucht bzw zur "Unkrautbekämpfung" (Kein Widkraut wächst
> > > höher als der Hanf).
> >
> > Also kaum als ökologisch wertvolle Art zu bezeichnen ;-) Der Anbau
> > als Zwischenfrucht bringt auch nichts zur Unkrautbekämpfung. Wenn
> > deren Saat nicht in einem Jahr keimt, dann im nächsten.
>
> Baue an der gleichen Stelle 3-4 Mal in Folge Hanf als Faserpflanze
> (s.o.) an und du bist auch deine mehrjährigen unerwünschten
> Wildkäuter effizient und ökologisch los :))
Reichen 4 Jahre tatsächlich, um einen Boden von Unkrautsaat zu
befreien? Irgendwie kommt mir "7" und für einige Sachen "2*7" in den
Sinn. Mag aber unzutreffend sein.
Welchen (monetären) Ertrag bringt Hanf als Faserpflanze bei ab dem
dritten Jahr vermutlich abfallenden Erträgen? Ist das dann noch (oder
überhaupt) effizient?
Und eigentlich wollten wir doch Öl herstellen. Oder vielleicht doch
besser Nahrungsmittel in der Nähe der Verbraucher?
Wir haben nur eine begrenzte (und sich laufend verringernde) Fläche
zur Nahrungsmittelproduktion, die den Bedarf im eigenen Land nicht
decken kann.
Mehrere Jahre Hanfanbau zur Unkrautbekämpfung bei gleichzeitigem
energieintensiven Nahrungsmittelimport ohne Rücksicht auf die
Produktionsbedingungen anderswo mag lokaler Naturschutz sein.
Umweltschutz (oder "ökologisch") ist das sicher nicht.
Mit besten Grüßen,
S.
> Der Ertrag des derzeitig elaubten Hanfes ist aufgrund der
> züchterischen Optimierund für Faserertrag noch deutlich darunter (ca.
> 1/6 - 1/4 oder 300 bis 500 l/hektar zu ca 2000 bei Raps).
Sorry, aber alles andere als "ziemlich gleich".
> Ich habe Samen gesehen, die
> deutlich dicker waren als die des Faserhanfs und es gibt auch Sorten
> die deutlich bessere Blütenausbildung zeigen.
Jeweils 50% mehr? 1/5 * 1,5 * 1,5 sind auch nur 45% Ölertrag.
> Es gibt einen Haufen Schädlinge die auch den Hanf vertragen. Von
> Spinnmilbe, Thrips, Blattlaus, Minierfliege, Weisse Fliege bis zu ein
> Paar Raupenarten. Aber der Hanf ist eine 120 Tage Pflanze, das heisst
> er wächt extrem schnell. Mit dieser Strategie kann er den meisen
> Angriffen widerstehen.
Die Wachstumgeschwindigkeit dürfte nichts mit der
Widerstandsfähigkeit gegen Schadorganismen zu tun haben. Deren
Reproduktionsrate ist zudem noch wesentlich höher.
> > Wobei anzumerken ist, daß die Trinkwasserproduzenten nur noch geringe
> > Probleme mit Rückständen aus der Landwirtschaft haben. Das Zeug, was
> Stimmt, die haben, seit sie dreistufig fahren, diese Sachen raus. Was
> eher Probleme macht sind langlebige Gifte wie DDT, PCB, TBT und
> natürlich in steigendem Masse Hormone.
PCB, TBT und Hormone liegen nach meinem Wissen nicht im
Verantwortungsbereich der Landwirtschaft. Die Anwendung von DDT ist
Geschichte - man wußte es früher nicht besser.
> > Wenn tatsächlich die gleiche Energie geerntet werden kann, muß die
> > irgendwo herkommen. Das stellt die Frage nach dem Düngerbedarf.
> Selbstverständlich lassen sich Spitzenerträge nicht permanent an
> einer Stelle erzielen aber wenn man etwas bescheidener ist gehts
> lange gut.
Das erzähle Banken, Finanzamt und den Verbänden mit
Zwangsmitgliedschaft, die ihre Gebühren erhöhen, wenn sie nicht mehr
zurecht kommen.
> Hanf ist eine Pionierpflanze. Sie bereitet den Boden vor
> für Folgefrüchte. Sie Wurzelt bis zu 1,5 m tief und kommt mit fast
> jedem Boden zurecht. Sie ist hoch adaptiv. Man sagt, dass sich eine
> Population in 4-6 Jahren an die lokalen Gegebenheiten angepasstr hat.
Ähnlich gehen die Schadorganismen vor ;-) Ich mein, es muß nicht so
kommen, aber Hanf war einige Jahrzehnte als Wirtspflanze von der
Bildfläche verschwunden. Bei großflächigem Anbau wird sich vermutlich
irgendwann ein Kunde finden.
Was nicht heißen soll, daß man es nicht versuchen sollte, wenn sich
das ansonsten lohnt [ich kann ja nicht den potentiellen
Herbizideinsatz beim Hanfanbau als Gegenargument bringen bei
gleichzeitiger Bagatellisierung des für den Rapsanbeu nötigen ;-)].
> > Irgendwo meine ich gelesen zu haben, daß auch Raps recht
> > bodenpfleglich ist. Kenne ich mich aber nicht mit aus.
> Ich mach mich mal schlau aber mir war so das zum Rapanbau mehrfach im
> Jaht die Spritze gezückt werden muss.
Das ist richtig. Inwieweit schadet das dem Boden?
[Davon ausgehend, daß zugelassene Mittel fachgerecht angewendet
werden.]
> > > und eignet sich hervorragend als
> > > Zwischenfrucht bzw zur "Unkrautbekämpfung" (Kein Widkraut wächst
> > > höher als der Hanf).
> >
> > Also kaum als ökologisch wertvolle Art zu bezeichnen ;-) Der Anbau
> > als Zwischenfrucht bringt auch nichts zur Unkrautbekämpfung. Wenn
> > deren Saat nicht in einem Jahr keimt, dann im nächsten.
>
> Baue an der gleichen Stelle 3-4 Mal in Folge Hanf als Faserpflanze
> (s.o.) an und du bist auch deine mehrjährigen unerwünschten
> Wildkäuter effizient und ökologisch los :))
Reichen 4 Jahre tatsächlich, um einen Boden von Unkrautsaat zu
befreien? Irgendwie kommt mir "7" und für einige Sachen "2*7" in den
Sinn. Mag aber unzutreffend sein.
Welchen (monetären) Ertrag bringt Hanf als Faserpflanze bei ab dem
dritten Jahr vermutlich abfallenden Erträgen? Ist das dann noch (oder
überhaupt) effizient?
Und eigentlich wollten wir doch Öl herstellen. Oder vielleicht doch
besser Nahrungsmittel in der Nähe der Verbraucher?
Wir haben nur eine begrenzte (und sich laufend verringernde) Fläche
zur Nahrungsmittelproduktion, die den Bedarf im eigenen Land nicht
decken kann.
Mehrere Jahre Hanfanbau zur Unkrautbekämpfung bei gleichzeitigem
energieintensiven Nahrungsmittelimport ohne Rücksicht auf die
Produktionsbedingungen anderswo mag lokaler Naturschutz sein.
Umweltschutz (oder "ökologisch") ist das sicher nicht.
Mit besten Grüßen,
S.