Markus Müller schrieb am 5. März 2003 19:09
> Es ist schon ein deutlicher Fortschritt in der Wirtschaftlichkeit der
> Windenergieanlagen zu erkennen, aber konkurrenzfähig ist der Preis
> für Strom aus Windenergie gegenüber Strom aus konventionellen
> Kraftwerken (noch) nicht.
Wenn ein Betreiber eines Atomkraftwerks das Risiko in voller Höhe
selbst versichern müsste, wäre Atomstrom unbezahlbar.
Volkswirtschaftlich gesehen sind also Atomkraftwerke teurer als
Windkraftwerke. Ähnliches gilt für die Umweltschäden aus Kohle und
Ölkraftwerken, etc. Von Müllverbrennungsanlagen wollen wir dabei gar
nicht sprechen.
> Vorsicht bei solchen Bilanzen. Auch für Windenergieanlagen wird
> zunächst fossile Energie benötigt. Der Stahl für die Masten wird
> bestimmt nicht mit sauteurer "regenerativer Energie" produziert,
> sondern mit relativ billiger Kohle. Die Flügel der Windräder werden
> aus glasfaserverstärkten Kunststoffen hergestellt und die werden mit
> nicht gerade umweltfreundlichen Epoxyd-Harzen verklebt.
> Zu beachten ist natürlich auch der Transport der Anlagen.
Muss ein Atomkraftwerk nicht gebaut werden? Wo kommt der Stahl für
den Stahlbeton her? Ist das Blei für den Bleimantel um den Reaktor
herum wirklich umweltfreundlicher als die Epoxyd-Harze? Wird da
nichts transportiert? Wofür dan immer die Castor Transporte? Wenn du
das bei Windkraftanlagen dazurechnest, dann tu das auch auf der
anderen Seite.
Der Stahl wird mit der Energie produziert, die gerade am billigsten
ist. Wenn also die Betreiber der Kraftwerke auch für alle Kosten
aufkommen müssten, würde man zur Stahlherstellung höchstwarscheinlich
Windenergie verwenden.
> Der größte Nachteil bei solch einer Umwelt-Bilanz ist aber sicherlich
> die hohe zusätzliche Kraftwerksleistung, die man vorhalten muß für
> den Fall, daß der Wind mal nicht weht. Windenergie ist also relativ
> umweltfreundlich, aber bestimmt nicht "absolut sauber".
Ich habe nicht behauptet, das es "absolut sauber" ist, nur dass es
wirtschaftlicher ist als viele andere Formen der Energiegewinnung.
Das Problem, dass der Wind sich nicht nach unserem Energiebedarf
richtet (ähnlich die Sonne für die Solarenergie), ist inzwischen
lösbar. Der wahrscheinlich wirksamste Ansatz sind Speicherkraftwerke,
wie z.B. das Walchenseekraftwerk, oder sogar Pumpspeicherkraftwerke.
Wahrscheinlich für die nötigen Energiemengen nicht durchführbar ist
die Akkutechnik. Weniger bekannt, aber durchaus effektiv und sinnvoll
ist die Wasserstofftechnik mit Brennstoffzellen. Falls dich diese
Technik interessiert, dann ist die Oberpfalz einen Besuch wert:
http://www.solarwasserstoff.de/ Der Versuch läuft seit 1989 und
scheint zimlich erfolgreich zu sein.
> Irrtum. Die Energiekonzerne sehen durchaus die Vorteile und machen
> den momentanen Subventions-Irrsinn genauso mit, wie sie die Förderung
> der Atomenergie oder die Gesetze zur Verstromung heimischer Kohle zu
> ihrem Vorteil genutzt haben. Oder glaubt jemand ernsthaft, die
> Stromkonzerne würden sich die dank EEG garantierten Gewinne aus
> Windenergie entgehen lassen?
Da hast du natürlich Recht. Das war polemisch, weil ich
Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft durcheinandergewürfelt habe.
Die Subventionen könnte man sich locker sparen, würde man die auf der
anderen Seite einfach abbauen: Kohlesubventionen, Risikosumventionen
von Atomkraftwerken, Kosten aus Umweltschäden von Öl und
Kohlekraftwerken, etc. Natürlich müssten wir dann direkt für unseren
Strom mehr bezahlen, auf der anderen Seite könnten dadurch Steuern
gesenkt werden, was für die Privathaushalte wahrscheinlich sogar eine
Verbesserung der Einkommenssituation auf Kosten Energieintensiver
Untenehmen (z.B. Aluminium Schmelze, etc.) ergeben dürfte.
> Es ist schon ein deutlicher Fortschritt in der Wirtschaftlichkeit der
> Windenergieanlagen zu erkennen, aber konkurrenzfähig ist der Preis
> für Strom aus Windenergie gegenüber Strom aus konventionellen
> Kraftwerken (noch) nicht.
Wenn ein Betreiber eines Atomkraftwerks das Risiko in voller Höhe
selbst versichern müsste, wäre Atomstrom unbezahlbar.
Volkswirtschaftlich gesehen sind also Atomkraftwerke teurer als
Windkraftwerke. Ähnliches gilt für die Umweltschäden aus Kohle und
Ölkraftwerken, etc. Von Müllverbrennungsanlagen wollen wir dabei gar
nicht sprechen.
> Vorsicht bei solchen Bilanzen. Auch für Windenergieanlagen wird
> zunächst fossile Energie benötigt. Der Stahl für die Masten wird
> bestimmt nicht mit sauteurer "regenerativer Energie" produziert,
> sondern mit relativ billiger Kohle. Die Flügel der Windräder werden
> aus glasfaserverstärkten Kunststoffen hergestellt und die werden mit
> nicht gerade umweltfreundlichen Epoxyd-Harzen verklebt.
> Zu beachten ist natürlich auch der Transport der Anlagen.
Muss ein Atomkraftwerk nicht gebaut werden? Wo kommt der Stahl für
den Stahlbeton her? Ist das Blei für den Bleimantel um den Reaktor
herum wirklich umweltfreundlicher als die Epoxyd-Harze? Wird da
nichts transportiert? Wofür dan immer die Castor Transporte? Wenn du
das bei Windkraftanlagen dazurechnest, dann tu das auch auf der
anderen Seite.
Der Stahl wird mit der Energie produziert, die gerade am billigsten
ist. Wenn also die Betreiber der Kraftwerke auch für alle Kosten
aufkommen müssten, würde man zur Stahlherstellung höchstwarscheinlich
Windenergie verwenden.
> Der größte Nachteil bei solch einer Umwelt-Bilanz ist aber sicherlich
> die hohe zusätzliche Kraftwerksleistung, die man vorhalten muß für
> den Fall, daß der Wind mal nicht weht. Windenergie ist also relativ
> umweltfreundlich, aber bestimmt nicht "absolut sauber".
Ich habe nicht behauptet, das es "absolut sauber" ist, nur dass es
wirtschaftlicher ist als viele andere Formen der Energiegewinnung.
Das Problem, dass der Wind sich nicht nach unserem Energiebedarf
richtet (ähnlich die Sonne für die Solarenergie), ist inzwischen
lösbar. Der wahrscheinlich wirksamste Ansatz sind Speicherkraftwerke,
wie z.B. das Walchenseekraftwerk, oder sogar Pumpspeicherkraftwerke.
Wahrscheinlich für die nötigen Energiemengen nicht durchführbar ist
die Akkutechnik. Weniger bekannt, aber durchaus effektiv und sinnvoll
ist die Wasserstofftechnik mit Brennstoffzellen. Falls dich diese
Technik interessiert, dann ist die Oberpfalz einen Besuch wert:
http://www.solarwasserstoff.de/ Der Versuch läuft seit 1989 und
scheint zimlich erfolgreich zu sein.
> Irrtum. Die Energiekonzerne sehen durchaus die Vorteile und machen
> den momentanen Subventions-Irrsinn genauso mit, wie sie die Förderung
> der Atomenergie oder die Gesetze zur Verstromung heimischer Kohle zu
> ihrem Vorteil genutzt haben. Oder glaubt jemand ernsthaft, die
> Stromkonzerne würden sich die dank EEG garantierten Gewinne aus
> Windenergie entgehen lassen?
Da hast du natürlich Recht. Das war polemisch, weil ich
Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft durcheinandergewürfelt habe.
Die Subventionen könnte man sich locker sparen, würde man die auf der
anderen Seite einfach abbauen: Kohlesubventionen, Risikosumventionen
von Atomkraftwerken, Kosten aus Umweltschäden von Öl und
Kohlekraftwerken, etc. Natürlich müssten wir dann direkt für unseren
Strom mehr bezahlen, auf der anderen Seite könnten dadurch Steuern
gesenkt werden, was für die Privathaushalte wahrscheinlich sogar eine
Verbesserung der Einkommenssituation auf Kosten Energieintensiver
Untenehmen (z.B. Aluminium Schmelze, etc.) ergeben dürfte.