tut mir leid aber der Artikel geht überhaupt nicht. Hab nur die erste Seite gelesen (die zweite tu ich mir nicht mehr an) und fast einen Schreikrampf bekommen. Die fachliche Qualität ist wieder mal unterirdisch.
Es klingt nach einer ziemlich verrückten Idee: schwimmende Windräder.
Die Idee ist überhaupt nicht verrückt und die Konzepte und Konstruktionen sind schon mind. 10 Jahre alt. Im Endeffekt werden seit Jahrzehnten angewandte Konzepte nur auf die Anforderungen Windenergie angepasst.
Und das sind auch keine Fundemante das nennt sich "Gründung".
Tripods sind Dreibeine, die in den Meeresboden gerammt werden
Keine Ahnung wie man es schaffen kann ein Tripod in den Meeresboden zu rammen, alle bekannten Modelle werden mit dem Meeresboden "vernagelt" um es mal für den Laien anschaulich zu beschreiben.
Jackets sind fachwerkartige Stahlkonstruktionen, die unter Wasser das Windrad halten
Die sind nicht fachwerkartig, das sind Fachwerkkonstruktionen. Die halten das "Windrad" auch nicht unter Wasser sondern ca. 25m oberhalb des Wassers.
Übrigens heißen die Teile "Windenergieanlagen". Ein Rad hab ich noch niemals an so einen Ding gesehen..
Kommt ein Monopile zum Einsatz, hält ein einziges festes Fundamentrohr die Anlage im Wind.
Der Monopile heisst auch "Gründung", der wird allerdings tatsächlich in den Meeresboden gerammt (nicht wie der Tripod). Der Monopile hält die Anlage aufrecht, aber definitiv nicht im Wind (dafür gibt es den Azimutantrieb).
Je größer die Windgeschwindigkeit, desto großer die Energieausbeute eines Windrades, was die Technologie so attraktiv macht: Auf dem Meer weht der Wind nicht nur beständiger, sondern im Durchschnitt auch deutlich stärker.
Falsch, bei ca. 25m/s regeln praktisch alle WEA ab (onshore wie offshore) da steigt dann nichts mehr bei der Energie. Die Energieausbeute wird durch die mittlere Windgeschwindigkeit und die überstrichene Rotorfläche festgelegt.
Allerdings können solche Fundamente nur in Wassertiefen von 30, maximal 60 Metern aufgebaut werden, weltweit aber gibt es nur wenige Küstengewässer, die solche Gründungen für Windräder zulassen.
"Deutschland und andere Ostsee- und Nordsee-Anrainer haben Glück: In ihren Gewässern gibt es solche Wassertiefen", sagt Quaschning. Deshalb liegt Deutschland mit 1.300 Offshore-Windrädern in seinen Hoheitsgewässern hinter Großbritannien bei der Technologie auch auf Platz zwei.
Die stehen nicht in den Hoheitsgewässern, sondern in der "Ausschließlichen Wirtschaftszone" (AWZ). Die ist für Deutschland recht klein, für England allerdings riesengroß. Wir haben halt den Krieg verloren.;-)
Es geht auch bei deutlich weniger Wassertiefe, die Nordsee liegt bei ca. 40m.
Schwimmende Windräder auch vor Norwegen
Die Japaner sind nicht die einzigen, die schwimmende Windräder erforschen. In Norwegen etwa dreht sich seit 2009 ein Versuchswindrad mit fünf Megawatt Leistung. Vor der bretonischen Küste erzeugt seit 2018 ein Windrad auf einem Betonschwimmer Strom, "Floatgen" nennt sich das Projekt.
Hört, hört, seit 12 Jahren in Betrieb..
"WindFloat" heißt der erste schwimmenden Offshore-Windpark in Südeuropa, den unter anderem der spanische Energiekonzern Repsol vor der portugiesischen Küste betreibt. Auf drei Spezialpontons sind jeweils 8,4 Megawatt-Rotoren montiert, die 20 Kilometer vor der Küste bei Viana do Castelo in Gewässern mit einer Tiefe von über 100 Metern schwimmen. Die Anlage liefert seit Sommer letzten Jahres Strom.
Zudem sind schwimmende Systeme umweltfreundlicher: Die Rammarbeiten für das Setzen der Fundamente an den meeresboden-gebundenen Offshore-Standorten fallen weg, Naturschützer kritisieren diese immer wieder, weil sie etwa Schweinswale vertreiben.
Stimmt nur teilweise, im Bereich der Gründungen siedeln sich Muscheln, Austern und Krebstiere aller Art an (Fische dann auch). Naturschützer werden bitterlich klagen wenn die Gründungen wieder entfernt werden. Bzgl. der Schweinswale: Die Rammarbeiten sind so laut dass die Ortungsorgane der Tiere Schaden nehmen. Die Wale sterben daran. Die Vertreibung ist dagegen nur temporär während der Bauarbeiten, danach ist weitgehend Ruhe.
Bei einem Rückbau kann die Schwimmvariante zudem ohne Rückstände einfach wieder abgezogen werden.
Die Gründungen werden einfach oberhalb des Meeresbodens abgetrennt. Ohne aktiven Rostschutz löst sich der Rest in wenigen Jahren einfach im Salzwasser auf. Also kein Nachteil...
Und als wäre diese Ingenieursleistung nicht schon anspruchsvoll genug: Die Kraftwerke im Meer müssen ihren Dienst auch bei 19 Meter hohen Wellen sicher erfüllen, wie sie zum Beispiel an der norwegischen Versuchsplattform "Hywind" vorkommen.
Bei 19-Meter Wellen herrscht ein solcher Sturm, dass die WEA schon lange vorher abgeschaltet haben dürfte.
Ich stopp jetzt einfach mal:
An den Autor: Man muss als Journalist ja nun wirklich kein Experte sein, aber einmal kurz zur Wikipedia hätte gereicht um die schlimmsten Auswüchse dieses Artikels zu vermeiden, denn da steht alles wunderbar erklärt. Den Rest tu ich mir nicht mehr an....
Es ist echt kein Wunder, das Journalisten nicht mehr ernst genommen werden..
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.03.2021 01:35).