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  • Trumpelstilzchen

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Re: Offshore-Windkraft funktioniert ja auch schon...mit Lobby und Subventionen

joribo schrieb am 15.03.2021 11:01:

Dänemark hat eine massive direkte und indirekte Förderung ihrer Windkraft aufgebaut, von ganz oben her, dh von der Regierungsebene ausgehend.

Überall auf der Welt tauchen alle paar Monate Leute vom Dänischen Aussenhandelsministerium auf, in feinem Anzug mit Visitenkarten die Ehrfurcht verbreiten. Sie boxen sich vorbei an allen Abteilungsleiterebenen direkt zur Geschäftsführung vor und machen dort Reklame für DÄNISCHE Windkraftanlagen. Dabei machen sie oft auch andere schlecht. Als Rattenschwanz sind Vertreter diverser DÄNISCHER Firmen mit dabei, und man veranstaltet dann DÄNISCHE Tage mit Smörrebröd & Pölser und jeder der Firmenvertreter darf dann seine Produkte hochloben. In China und Korea sind sie mir pausenlos über den Weg gelaufen.

Dasselbe passiert wenn Vestas mal wieder ein paar tausend entlässt, die hohen Herren sprechen bei allen Firmen in China Korea ....sonstwo auf der Welt vor und empfehlen ihre "hochqualifizierten Konstruktionsleiter". Ganz China ist durchsetzt mit solchen Leuten in Führungsposten. Auch wieder mit Negativ-Propaganda bis hin zu Dreckschleuderei, für die ich mehrere Beispiele habe diese aber nicht öffentlich mitteilen kann aus juristischen Gründen.

Bei den Windkraftprojekten geben dann dänische Organisationen Kredite, equity-Investment, Bankgarantien, der dänische Staat baut oft mal eben den ganzen Netzanschluss.

In ganz DK ist nicht eine einzige WKA aus dem Ausland!
D ist dagegen voll von Anlagen aus DK, weil politisch offen.

Es ging sogar in Richtung Boykott. Als ich in Korea maschinenbauliche Komponenten aus DK einkaufen wollte, bestand die Firma aus DK darauf, bestimmte Konstruktionsfehler aufrechtzuhalten! Die Teile wären uns nach 1-2 Jahren alle kaputt gegangen. Ich musste vehement meine Forderungen auf korrekte Konstruktion und Qyalitätssicherung durchboxen.
Parallel dazu wurden aber korrekte Bauteile innerhalb von DK geliefert. Das ist auch eine Methode, unbeliebten Konkurrenten Schwierigkeiten zu machen.

Dasselbe passierte 2009 zwischen einer Firma in DK und einer Finnischen Firma. Wir bekamen hartnäckig Schrott geliefert, der uns in Indien massive Schwierigkeiten machte. Hohnlachend. Ich habe die betreffenden (elektronischen) Baugruppen in eigener Werkstatt analysiert und korrigiert. trotzdem war der Dänische Lieferant nicht bereit seine Fehler zu korrigieren. Konkurrenten der eigenen Industrie Steine in den Weg legen.

Die DTU Universität forscht für umsonst an wirklich JEDEM Detail der Windkraft und nimmt damit den herstellenden Betrieben Siemens-Wind und Vestas praktisch die ganze Arbeit ab die eine ganze Entwicklungs- und Forschungsabteilung erfordern würde. Die Forschungsberichte werden vertraulich auf dänisch verteilt. Ich hatte nur selten Gelegenheit mal einen zufällig zu sehen.

Wenn dann mal Auftragsflaute ist, organisiert die DANIDA Entwicklungshilfeprojekte. Etwa in Kenia wo ein kompletter Windpark mit dänischer Förderung aufgebaut wurde. Oder ein Stand-Alone-System für die Eskimos auf den Aleuten.
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Fazit: Mit massiver Lobbyarbeit und politischer Unterstützung lebt die Windkraft.

Mit der Haltung " braucht keinen Welpenschutz, muss sich dem Markt stellen" stirbt die Windkraft. Das war ein Schlagwort eines SPD-Politikers und typisch für die Deutsche Energiepolitik.

Es ist die Politik und NICHT die Technik, die hier entscheidet.

Genau so ist es, deine Erfahrungen kann ich bestätigen. Hab jahrelang im Bereich Aufdeckung von Konstruktionsfehlern bei Windkraftanlagen gearbeitet und die Erlebnisse waren unbeschreiblich..

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