dr.cheeba schrieb am 8. März 2004 15:40
> outsmart schrieb am 8. März 2004 7:37
>
> > das ist totaler Irrglaube (und leider weit verbreitet), im übrigen
> > zahlt diese Personengruppe eh kaum Steuern.
>
> Ein Irrglaube? Wenn Du da so sicher bist, kannst Du bestimmt
> darlegen, worin der Trugschluß Deiner Ansicht nach besteht. Denn mir
> erscheint es völlig einleuchtend, daß Leute mit kleinerem Einkommen
> ihr Geld zu einem höheren Anteil in Konsum stecken. Unterhalb einer
> bestimmten Einkommenshöhe bleibt ihnen schlicht gar nichts anderes
> übrig. Eine riesige Zahl von Familienhaushalten ist hochverschuldet.
> Wieso mögen die wohl Schulden machen? Wohl kaum, weil das Einkommen
> für die Bedürfnisse reicht. Wenn diese Einkommensgruppe
> überproportional entlastet wird, mögen diese Entlastungen zwar zu
> gewissen Teilen auch in Schuldentilgung oder Ersparnisse gehen, aber
> ganz sicher werden die Leute dann auch mehr kaufen, denn nun können
> sie sich Dinge leisten, die sie sich ohne die Entlastungen nicht
> leisten hätten können.
Wie gesagt, wer kaum belastet ist den kann man schwer entlasten.
> Für einen Spitzenverdiener dagegen machen die Lebenshaltungskosten
> schon mal nur einen kleinen Bruchteil des Einkommens aus. Für den
> Rest können sich diese Leute entweder teure Luxusartikel kaufen oder
> sie legen die Überschüsse auf dem Finanzmarkt an.
Was beides volkswirtschaftlich sehr sinnvoll ist.
> Dafür bekommen sie
> dann über Aktiendividenden und Zinsen noch Erlöse der Arbeit
> geschenkt, die andere verrichten. Steuerentlastungen zugunsten der
> Besserverdiener bzw. Spitzenverdiener kurbeln höchstens die
> Konjunktur für manche Luxusartikel an.
Ein Drittwagen muss ja kein Luxusartikel sein, jeder ausgegebene Euro
ist gut für alle.
> Aber das reicht sicher nicht
> aus, um die Gesamtwirtschaft wieder zu beleben. Ausgerechnet diese
> Einkommensgruppe ist es, die durch die aktuelle Steuerreform
> überproportional entlastet wird.
Diese Gruppe ist ja auch überproportional belastet und bleibt es
auch.
> Mich würde mal Deine genaue
> Erklärung interessieren, warum das so richtig sein soll, im Gegensatz
> zu der Linie, die etwa Ottmar Schreiner immer fordert.
Ottmar Schreiner will gar keinen entlasten, der will neue Steuern auf
Vermögen und genau die Leute weiter belasten die heute schon
überproportional den Staat finanzieren. Diese Gruppen weiter zu
demotivieren ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer.
> outsmart schrieb am 8. März 2004 7:37
>
> > das ist totaler Irrglaube (und leider weit verbreitet), im übrigen
> > zahlt diese Personengruppe eh kaum Steuern.
>
> Ein Irrglaube? Wenn Du da so sicher bist, kannst Du bestimmt
> darlegen, worin der Trugschluß Deiner Ansicht nach besteht. Denn mir
> erscheint es völlig einleuchtend, daß Leute mit kleinerem Einkommen
> ihr Geld zu einem höheren Anteil in Konsum stecken. Unterhalb einer
> bestimmten Einkommenshöhe bleibt ihnen schlicht gar nichts anderes
> übrig. Eine riesige Zahl von Familienhaushalten ist hochverschuldet.
> Wieso mögen die wohl Schulden machen? Wohl kaum, weil das Einkommen
> für die Bedürfnisse reicht. Wenn diese Einkommensgruppe
> überproportional entlastet wird, mögen diese Entlastungen zwar zu
> gewissen Teilen auch in Schuldentilgung oder Ersparnisse gehen, aber
> ganz sicher werden die Leute dann auch mehr kaufen, denn nun können
> sie sich Dinge leisten, die sie sich ohne die Entlastungen nicht
> leisten hätten können.
Wie gesagt, wer kaum belastet ist den kann man schwer entlasten.
> Für einen Spitzenverdiener dagegen machen die Lebenshaltungskosten
> schon mal nur einen kleinen Bruchteil des Einkommens aus. Für den
> Rest können sich diese Leute entweder teure Luxusartikel kaufen oder
> sie legen die Überschüsse auf dem Finanzmarkt an.
Was beides volkswirtschaftlich sehr sinnvoll ist.
> Dafür bekommen sie
> dann über Aktiendividenden und Zinsen noch Erlöse der Arbeit
> geschenkt, die andere verrichten. Steuerentlastungen zugunsten der
> Besserverdiener bzw. Spitzenverdiener kurbeln höchstens die
> Konjunktur für manche Luxusartikel an.
Ein Drittwagen muss ja kein Luxusartikel sein, jeder ausgegebene Euro
ist gut für alle.
> Aber das reicht sicher nicht
> aus, um die Gesamtwirtschaft wieder zu beleben. Ausgerechnet diese
> Einkommensgruppe ist es, die durch die aktuelle Steuerreform
> überproportional entlastet wird.
Diese Gruppe ist ja auch überproportional belastet und bleibt es
auch.
> Mich würde mal Deine genaue
> Erklärung interessieren, warum das so richtig sein soll, im Gegensatz
> zu der Linie, die etwa Ottmar Schreiner immer fordert.
Ottmar Schreiner will gar keinen entlasten, der will neue Steuern auf
Vermögen und genau die Leute weiter belasten die heute schon
überproportional den Staat finanzieren. Diese Gruppen weiter zu
demotivieren ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer.