neanderix schrieb am 31. Mai 2002 19:07
> Zapp schrieb am 30. Mai 2002 21:55
>
> > decken. Warum sollte ich (ohne Auto) ueber meine Einkommens- und
> > Mehrwertsteuer deinen Fehmarn-Urlaub sponsorn muesen?
>
> Tust du das denn?
> Ich denke, eher nicht.
Da bin ich eben anderer Meinung. Dumm nur, dass wir beide keine
Zahlen haben um das klarzustellen :(
Aber nimmst du die Schaeden durch Umweltverschmutzung (inkl. z.B.
Laerm), Verkehrsunfaelle u.ae. zu den reinen Infrastrukturkosten
hinzu kommst du wahrscheinlich auf ein ziemliches Suemmchen.
>
> > Weils billiger waere?
>
> Eher nicht, denn wuerde ich nach W umziehen, kaeme fuer mich Miete
> dazu - hier in Velbert *gehoert* mir ein *abbezahltes* Reihenhaus.
O.K., neidvolles Zustimmen. Mir ging es auch eher darum, dass es Sinn
machen kann, den Wohnort in bezug zur Entfernung zum Arbeitsplatz zu
waehlen. War bei mir bisher nie ein Problem, da ich kein Eigenheim
besitze und auch sond noch ziemlich ungebunden bin. Mir ist nur
wichtig, dass es kein gottgegebenes Naturgesetz ist, unbedingt an
einem bestimmten Ort wohnen zu muessen. Die ruhigere Lage und die
niedrigeren Baukosten (?) in Velbert erkaufst du dir halt mit der
schlechteren Verkehrsanbindung. Es ist aber unfair, dann ueber
hoehere Kosten fuer den Weg zur Arbeit zu schimpfen. (Ich weiss, tust
du nicht, war eher prinzipiell gemeint.)
>
> > > Zumal dazu kommt, dass ich dann obendrein Miete zahlen muesste, in
> > > relativ unruhiger Lage (Innenstadt), -- und hier hab ich ein kleines
> > > Haeuschen am Waldrand(!)
> >
> > O.K. ich seh den Punkt. Ich wuerde auch lieber in Velbert wohnen
> > bleiben.
>
> Kennst du Velbert? Dann sagt dir "Langenhorst" bestimmt auch was...
Etwas, meine Schwester wohnt in Neviges.
> Welchen "volkswirtschaftlichen Schaden"?
>
> Mir ist klar, dass durch den Verkehr Schaeden verursacht werden,
> durchaus auch volkswirtschafliche. Nur: wenn diese Schaeden hoeher
> waeren, als der Nutzen - dann denke ich, waere das Autofahren schon
> laengst so teuer, dass sich nur noch einige besonders privilegierte
> das uebrhaupt noch leisten koennen.
Da bin ich eben anderer Meinung. Aber ohne Zahlen kommen wir halt
nicht weiter. Nochmal: Worauf es mir ankomt ist eine gerechte
Verteilung der Kosten. Extrembeispiel: Warum bezahlt jemand der 100km
im Jahr faehrt die gleiche KFZ-Steuer, wie jemand der 100.000km
faehrt? Ich bin eben der Meinung, dass man die Besteuerung des
Autofahrens nach Fahrleistung und tatsaechlichen Kosten regeln
sollte. In USA gibt es uebrigens erste Versicherungen, die auch die
Haftpflicht nach Jahresfahrleistung berechnen. Ohne hohe Grundkosten
wuerde ich mir vielleicht selbst einen Wagen anschaffen, im Moment
lohnt der sich einfach nicht.
Noch mal mein Standpunkt in Zusammenfassung:
1. Komplette Besteuerung des Autofahrens nach Fahrleistung
2. Ausrichtung der Besteuerung nach den tatsaechlichen Kosten des
Automobilverkehres fuer den Steuerzahler / keine Quersubventionierung
(Vielleicht wirds dann ja auch billiger? Zumindest fuer Wenigfahrer?
Bin dankbar fuer jeden Link)
3. Man sollte sich veilleicht klar machen, dass es auch andere
Moeglichkeiten des Vorwaertskommens, als das Auto gibt. Z.b.: Wenn
ich von Bern nach Tuebingen mit dem Auto fahre, dauert dass etwa
3-3.5 Stunden (ohne Stau). Mit dem Zug dauert es 4-4.5 Stunden (ohne
Verspaetung). Trotzdem fahre ich lieber Zug, da entspannender. Wenn
jetzt noch die Kosten des Autofahrens pro km abgerechnet werden
wuerden, wuerden sicher noch mehr Leute in aehnlichen Situationen
Bahn fahren, da dann das Auto nicht "sowieso da waere" und die reinen
Benzinkosten im Moment natuerlich viel geringer als das Bahnticket
ist.
4. Ich moechte niemandem das Autofahren verbieten, es gibt aber auch
kein Grundrecht auf moeglichst billiges autofahren.
5. Wie immer: Der OePNV muesste ausgebaut werden. Bei einer hoeheren
Nachfrage koennte dass aber auch von selbst passieren (Beispiel:
Tuebingen nach Einfuehrung des Semestertickets).
Ich mache mir aber keine Illusionen. Mit der heutigen Politik wird
sich in meinem Sinne nicht viel tun.
Gruss,
Zapp
> Zapp schrieb am 30. Mai 2002 21:55
>
> > decken. Warum sollte ich (ohne Auto) ueber meine Einkommens- und
> > Mehrwertsteuer deinen Fehmarn-Urlaub sponsorn muesen?
>
> Tust du das denn?
> Ich denke, eher nicht.
Da bin ich eben anderer Meinung. Dumm nur, dass wir beide keine
Zahlen haben um das klarzustellen :(
Aber nimmst du die Schaeden durch Umweltverschmutzung (inkl. z.B.
Laerm), Verkehrsunfaelle u.ae. zu den reinen Infrastrukturkosten
hinzu kommst du wahrscheinlich auf ein ziemliches Suemmchen.
>
> > Weils billiger waere?
>
> Eher nicht, denn wuerde ich nach W umziehen, kaeme fuer mich Miete
> dazu - hier in Velbert *gehoert* mir ein *abbezahltes* Reihenhaus.
O.K., neidvolles Zustimmen. Mir ging es auch eher darum, dass es Sinn
machen kann, den Wohnort in bezug zur Entfernung zum Arbeitsplatz zu
waehlen. War bei mir bisher nie ein Problem, da ich kein Eigenheim
besitze und auch sond noch ziemlich ungebunden bin. Mir ist nur
wichtig, dass es kein gottgegebenes Naturgesetz ist, unbedingt an
einem bestimmten Ort wohnen zu muessen. Die ruhigere Lage und die
niedrigeren Baukosten (?) in Velbert erkaufst du dir halt mit der
schlechteren Verkehrsanbindung. Es ist aber unfair, dann ueber
hoehere Kosten fuer den Weg zur Arbeit zu schimpfen. (Ich weiss, tust
du nicht, war eher prinzipiell gemeint.)
>
> > > Zumal dazu kommt, dass ich dann obendrein Miete zahlen muesste, in
> > > relativ unruhiger Lage (Innenstadt), -- und hier hab ich ein kleines
> > > Haeuschen am Waldrand(!)
> >
> > O.K. ich seh den Punkt. Ich wuerde auch lieber in Velbert wohnen
> > bleiben.
>
> Kennst du Velbert? Dann sagt dir "Langenhorst" bestimmt auch was...
Etwas, meine Schwester wohnt in Neviges.
> Welchen "volkswirtschaftlichen Schaden"?
>
> Mir ist klar, dass durch den Verkehr Schaeden verursacht werden,
> durchaus auch volkswirtschafliche. Nur: wenn diese Schaeden hoeher
> waeren, als der Nutzen - dann denke ich, waere das Autofahren schon
> laengst so teuer, dass sich nur noch einige besonders privilegierte
> das uebrhaupt noch leisten koennen.
Da bin ich eben anderer Meinung. Aber ohne Zahlen kommen wir halt
nicht weiter. Nochmal: Worauf es mir ankomt ist eine gerechte
Verteilung der Kosten. Extrembeispiel: Warum bezahlt jemand der 100km
im Jahr faehrt die gleiche KFZ-Steuer, wie jemand der 100.000km
faehrt? Ich bin eben der Meinung, dass man die Besteuerung des
Autofahrens nach Fahrleistung und tatsaechlichen Kosten regeln
sollte. In USA gibt es uebrigens erste Versicherungen, die auch die
Haftpflicht nach Jahresfahrleistung berechnen. Ohne hohe Grundkosten
wuerde ich mir vielleicht selbst einen Wagen anschaffen, im Moment
lohnt der sich einfach nicht.
Noch mal mein Standpunkt in Zusammenfassung:
1. Komplette Besteuerung des Autofahrens nach Fahrleistung
2. Ausrichtung der Besteuerung nach den tatsaechlichen Kosten des
Automobilverkehres fuer den Steuerzahler / keine Quersubventionierung
(Vielleicht wirds dann ja auch billiger? Zumindest fuer Wenigfahrer?
Bin dankbar fuer jeden Link)
3. Man sollte sich veilleicht klar machen, dass es auch andere
Moeglichkeiten des Vorwaertskommens, als das Auto gibt. Z.b.: Wenn
ich von Bern nach Tuebingen mit dem Auto fahre, dauert dass etwa
3-3.5 Stunden (ohne Stau). Mit dem Zug dauert es 4-4.5 Stunden (ohne
Verspaetung). Trotzdem fahre ich lieber Zug, da entspannender. Wenn
jetzt noch die Kosten des Autofahrens pro km abgerechnet werden
wuerden, wuerden sicher noch mehr Leute in aehnlichen Situationen
Bahn fahren, da dann das Auto nicht "sowieso da waere" und die reinen
Benzinkosten im Moment natuerlich viel geringer als das Bahnticket
ist.
4. Ich moechte niemandem das Autofahren verbieten, es gibt aber auch
kein Grundrecht auf moeglichst billiges autofahren.
5. Wie immer: Der OePNV muesste ausgebaut werden. Bei einer hoeheren
Nachfrage koennte dass aber auch von selbst passieren (Beispiel:
Tuebingen nach Einfuehrung des Semestertickets).
Ich mache mir aber keine Illusionen. Mit der heutigen Politik wird
sich in meinem Sinne nicht viel tun.
Gruss,
Zapp