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  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

Re: Nichts, was als absolut gilt, kann funktionieren

Die schliessen sich zu einem Kartell zusammen.

Die hat bestimmt keiner gezwungen, sich dem Kartell anzuschließen. Und in einer freien Wirtschaft darf ihnen jeder Konkurrenz machen.

würde der haufiger befahrere den weniger oft befahreren aufkaufen
"Freier Markt" tendiert ganz natürlich zu Monopolen.

Eine alte marxistische Behauptung. Dann müssten wir doch schon längst nur einen einzigen Kapitalist haben, dem die Wirtschaft der ganzen (marktwirtschaftlichen) Welt gehört. Das ist aber nicht geschehen. Es gibt keine Person, keine Familie, keine Firma, die es über Jahrhunderte durchgehalten hätte. Sie sind alle wieder verschwunden, die Fugger, Medici, AEG, Quelle, …

Das heisst aber noch lange nicht, dass mit seinem "Funktionieren" alle Beteiligten zufrieden gestellt sind.

In einer Welt der Knappheit ist nie irgendjemand zufriedengestellt. Ich hätte auch gern eine Luxusyacht und einen Weltraumflug und noch viel bescheidenere Dinge. Ich werde aber immer unzufrieden sein.

Schwarzmärkte sind keine freien Märkte. Oder wäre Gewalt zur Ausschaltung von Konkurenz für dich auch OK?

Schwarzmärkte und gewalttätige Marktteilnehmer sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.

Es braucht einen gesellschaftlichen Konsenz, was faire Gewinne sind und wie sie verteilt werden.

Dieser gesellschaftliche Konsens nennt sich freier Markt.

Der freie Markt bildet die Schnittmengen der Wert- und Gerechtigkeitsvorstellungen aller (!) Marktteilnehmer ab. Jeder Mensch findet entweder auf dem Markt ein Angebot und akzeptiert es für sich freiwillig und ohne Druck von anderen Menschen oder er kann auf dem Markt selbst etwas anbieten, wenn er die Mittel dazu hat. Keine Wahl ist demokratischer als die, die man auf dem freien Markt hat.

Menschen haben Gerechtigkeits- und Wertvorstellungen, auch von anderen Menschen und deren Arbeit. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche, subjektive Gerechtigkeits- und Wertvorstellungen.

Bei einer arbeitsteiligen Spezies ist ein Individuum nicht nur auf seine Arbeit angewiesen sondern auch auf die anderer. Doch wessen Arbeitsergebnisse wählt sich ein Individuum aus, um sie gegen die Ergebnisse seiner Arbeit einzutauschen? Wie lassen sich individuell unterschiedliche Wertvorstellungen, also auch die von Konsumenten und Herstellern, in Einklang bringen?

Wertvorstellungen von Arbeitsergebnissen lassen sich messen, lassen sich quantifizieren, indem man die Arbeitsergebnisse untereinander in Verhältnisse setzt. Das Tauschmittel Geld ist dabei ein gutes, nicht unbedingt notwendiges Hilfsmittel.

Selbst wenn es keine absolute Übereinstimmung der Wertvorstellungen von Konsumenten und Herstellern gibt, so hat jeder mehr oder weniger große Toleranzbereiche, innerhalb derer er bereit ist, seine Wertvorstellungen nötigenfalls anzupassen. Jeder ist nun bestrebt, Tauschpartner zu finden, deren Toleranzbereiche sich mit seinen messbar mehr oder weniger überlappen.

Im Gegensatz zu einer zentral geplanten Wirtschaft mit ihren begrenzten, zentralistisch aufgezwungenen, für alle gültigen Gerechtigkeits- und Wertvorstellungen besteht der freie Markt aus einer Vielzahl von Individuen mit ihren zahlreichen, eigenen, unabhängigen Wertvorstellungen, die sich in der ganz unterschiedlichen Beschaffenheit ihrer Arbeitsergebnisse und in vielen, unterschiedlich gestalteten Tauschverhältnissen widerspiegeln.

Wenn auf dem Markt Tauschpartner mit überlappenden Toleranzbereichen zueinander zum Tausch finden, dann stellen diese Überlappungen und alle in ihrem Rahmen ausgeführten Tauschhandlungen die Schnittmenge ihrer Gerechtigkeits- und Wertvorstellungen dar. Und die vielen anderen Tauschhandlungen auf dem Markt mit ihren jeweils eigenen Überlappungen stellen weitere, anders geartete Schnittmengen dar. Somit bildet der freie Markt die Summe aller Schnittmengen der Wertvorstellungen aller Marktteilnehmer ab. Diese vielen Schnittmengen haben untereinander keine (übergeordnete) Schnittmenge, aber sie existieren problemlos und friedlich nebeneinander.

Findet ein Konsument keinen Hersteller, der seine Wertvorstellungen teilt, gibt es also dafür keine Schnittmenge, kann er, so er die Mittel dazu hat, als Hersteller seine Wertvorstellungen selbst erfüllen und damit vielleicht auch die Wertvorstellungen anderer Konsumenten.

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