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  • Friedstein

350 Beiträge seit 14.09.2022

Re: Nichts, was als absolut gilt, kann funktionieren

B.Eckstein schrieb am 16.10.2022 18:47:

Der "Freie Markt" funktioniert ebenso wenig.

Beispiele gefällig? Gerne.

Ich habe 6 Anbieter, deren Produkte, ähnlich sind und deren Erstellung riesige Investitionen erfordert.
Die schliessen sich zu einem Kartell zusammen. Schon ist das kein "freier Markt" mehr.

Daher gibt es ja den Rahmen, dass der Staat überwacht, dass die Firmen nicht kriminell werden.

Welchen volkswirtschaftlichen Sinn hat es, zwei mautpflichtige Autobahnen verschiedener Anbieter parallel zu bauen? Gut, die könneten sich in der Dichte und Qualität der Verpflegungsstationen unterscheiden, aber ist das ein Kriterium?

Das ist ein natürliches Monopol - meist Infrastruktur, eines der wenigen Beispiele, wo der Staat eingreifen muss.

"Freier Markt" tendiert ganz natürlich zu Monopolen.

Ja, der Markt regelt das, aber zu einem Regelkreislauf gehört auch ein zu erreichender Sollwert. Und der wird bei dem Spruch nie erwähnt.

Monopole werden schwer, können kaum reagieren und sind dann relativ schnell weg von Fenster ... sie fördern damit den Anreiz, dass neue Markteilnehmer bessere Produkte haben oder günstiger produzieren können.

In der IT kann man solche Geschehen im Zeitraffer beobachten ... IBM, MS, Google, MySpace, FaceBook, VZ, ...

Und? Musst Du das bei uns? Ich möchte das auch nicht.
Und ja, der Staat sollte sich zurückhalten. Besonders was Bürokratie anbelangt. Aber wo die FM prinzipbedingt nicht funktionieren kann, muss der Staat eingreifen.

Sonst bräuchten wir keine "Soziale Marktwirtschaft" und keine Monopolkommission.

Ja ... im kleinen, festvorgegebenen Rahmen.

Es braucht einen gesellschaftlichen Konsenz, was faire Gewinne sind und wie sie verteilt werden. Was uns die Geschichte lehrt, ist eines: Wenn dieser Konsenz aufgekündigt wird, dann können die Reichen noch so viel Geld haben. Die Armen sind einfach mengenmässig mehr. Und die Reichen danach noch weniger ;-)

Nur das aktuell unsere "Armen" - global gesehen die reichsten 10% der Welt - beginnen in die Hand zu beißen, die sie füttert.
Das geht nach hinten los, gewaltig ... aber sie wären ja nicht "unsere" Armen, wenn sie mit einem Minimum an Intelligenz gesegnet wären.

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