bismi schrieb am 17.10.2022 09:19:
Wer definiert, was Grundbedürfnisse sind? Ist die 100qm-Wohnung für den Alleinstehenden OK, der Herzschrittmacher für den 80 jährigen?
Wettbewerb und Markt auf der Anbieterseite schließen Risikoteilung und Solidarität auf der Kundenseite keinesfalls aus:
Private Versicherungsgesellschaften bilden mit ihren Kundenstamm versicherte Risikogemeinschaften. Dabei unterscheiden sie zwischen guten und schlechten Risiken.
Solidarität in der Gesellschaft außerhalb privater Versicherungsgesellschaften.
Es hat immer eine soziale Gesellschaft gegeben auch ohne Sozialstaat. Es gab/gibt Familien, Verwandtschaften, Berufsgenossenschaften, Religionsgemeinschaften, usw. Diese kleineren aber effektiveren Solidargemeinschaften haben einen viel besseren Überblick über das, was sie als Grundbedürfnisse betrachten.
Der Sozialstaat hat die soziale Sicherheit der Bevölkerung an sich gerissen und damit die genannten Solidargemeinschaften wegkonkurriert, um die Bevölkerung von der politischen Klasse abhängiger zu machen.
Ich sehe "Marktwirtschaft" und "Planwirtschaft" einfach nur als Werkzeuge, mit denen man bestimmte Probleme besser oder schlechter lösen kann. Für unsere gesamte Gesellschaft sollte eigentlich die soziale Marktwirtschaft gelten, doch neoliberale Kreise haben mit ihrer "marktkonformen Demokratie" deutliche Verschlechterungen für den normalen Bürger eingeführt.