Wenige Stunden nach der Zerstörung einer der wichtigsten Moscheen der
Schiiten im Irak ist für die Mehrzahl unserer Medien bereits alles
klar. Zarkawi war´s. Wer auch sonst? Die Iraker haben wohl kein
anderes Ziel als sich selbst zu zerfleischen. Für die Mehrheit
unserer Medien gibt es von Anfang an nur EINE Deutung der
eskalierenden Terroranschläge im Irak: Die "Koalitionstruppen"
geführt durch die USA haben den Irak unter eigenen Opfern "befreit".
Sie verfolgen ausschliesslich das erhabene Ziel, der irakischen
Bevölkerung Demokratie, Freiheit und wirtschaftlichen Wohlstand zu
verschaffen. Dies wird durch eine Vielzahl muslimischer Finsterlinge
verhindert.
Diese Sichtweise ist in mehrfacher Hinsicht unzutreffend und
beschränkt:
1. Sie unterstellt, dass die USA als führende Weltmacht dumm und
unfähig sind. Wie sonst wäre es zu erklären, dass selbst Sadam
Hussein das Land "befrieden" konnte , und dabei im Schnitt monatlich
nur ca. 20% der Todesopfer produzierte, die derzeit unter
US-Herrschaft jeden Monat in den irakischen Leichenhäusern anfallen.
2. Sie geht davon aus, dass für die gewalttätigen Anschläge
ausschliesslich islamische Terroristen verantwortlich sind. Dies ist
falsch. Selbst wenn die Besatzungstruppen direkt nicht mit den
Anschlägen zu tun haben, sind sie laut Genfer Konvention für die
Ruhe, Ordnung und Sicherheit in dem von ihnen besetzten Land voll
verantwortlich.
3. Sie übersieht, dass die Besatzungstruppen selbst aktiv zur
Brutalisierung der Konflikte im Irak von Anfang an beigetragen haben:
Durch Erschiessung zahlreicher Demonstranten, z.B. im ersten
Besatzungsjahr in Fallujah. Durch regelmässige völlig unangemessene
Beschiessungen von irakischen Fahrzeugen an Strassenkontrollen oder
vor und hinter US-Militär-Konvois, die in unseren Medien nur dann
erwähnt werden, wenn entweder eine italienische Reporterin oder
Kanadische Diplomaten die Opfer sind. Durch den menschenverachtenden
Zynismus mit dem in den Gefängnissen gefoltert wird - Männer, Frauen
und Kinder - und dann Bilder der entwürdigenden Folter-Szenen, ja
selbst von unter der Folter Gestorbenen, die in der Öffentlichkeit
erscheinen nur mit einem Achselzucken quitiert werden.
4. Sie blendet alle strategischen und ökonomischen Ziele und
Hintergründe der Kriegsführenden aus und berichtet auf einem Niveau
für Kleinkinder: Guter Onkel / böser Onkel.
Die USA sind demnach zur führenden Weltmacht aufgestiegen, weil sie
selbstlos nur Demokratie und Wohlstand verbreiten unter erheblichen
eigenen Verlusten.
Demnach müsste also Mutter Theresa den grössten Weltkonzern führen.
Leider misslingen den USA auch immer ihre schönen
Demokratisierungs-Aktionen. In historischer Regelmässigkeit. Statt
blühender Demokratien entstehen meist nur traurige Regime,
bestenfalls Marionetten-Regierungen. Neuestes Beispiel nun der Irak.
Ein nüchterner Blick auf die Weltkarte sagt etwas anderes:
Die USA sind extrem erfolgreich. Ihre vorgeschobenen Militärposten
haben Russland vom Baltikum bis in die ehemaligen Südrepubliken
umstellt. Die geostragisch für den Zugriff auf die schwindenen
Energie-Rohstoffe wichtigen Eroberungen entlang der "Achse des Bösen"
machen gute Fortschritte. Afghanistan und der Irak sind genommen. Die
vorbereitende Propaganda für den Angriff auf den Iran läuft gut. Der
derzeitige iranische Präsident spielt die für ihn vorgesehe Rolle
gut. Geht man davon aus, dass die USA ihrer z.B. im PNAC
niedergeschriebenen und in zahlreichen Reden von Rumsfeld geäusserten
Agenda folgen (und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sie das
nicht tun) läuft die Sache hervorragend. Was wir zur Zeit beobachten
ist nicht das Misslingen kläglicher US-Demokratisierungsversuche
sondern der Fortschritt einer sich ausbreitenden imperialen
Weltmacht. Für die US-Regierung läuft alles nach Plan.
Der neueste Anschlag auf die schiitische Moschee bewirkt zweierlei:
Er wird den irakischen Widerstand gegen die Besatzung spalten, falls
es gelingt, ihn den Suniten in die Schuhe zu schieben. Nach wie vor
sind ca. 80% der Itaker für den sofortigen Abzug der
Besatzungstruppen. Nach neueren Umfragen befürworten ca 50% der
Iraker Anschläge auf die Besatzungstruppen (ca. 80% aller Anschläge
richten sich nach offiziellen US-Angaben gegen die
"Koalitionstruppen", 10% gegen die kollaborierende irakische Armee,
10% gegen die Zuvilbevölkerung). Weiterhin wird der Anschlag
wahrscheinlich den Iran noch weiter aus der Reserve locken, da eine
wichtige schiitische Moschee zerstört wurde. Wer hat an einer solchen
Entwicklung ein Interesse? Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass
eine islamische Gruppe diese bedeutende Moschee zerstört hat. Dies
läuft allen Aüsserungen entgegen, die z.B. von Bin Laden zu hören
waren. Warum sollte der islamische Widerstand seine religiösen
Quellen aus denen er sich speist selbst vergiften? Jedenfalls spielt
diese Entwicklung denjenigen in die Hände, die den Iran ohnehin schon
aus anderen Gründen angreifen wollen.
Wir dürfen nicht damit rechnen, dass unsere Medien auch nur versuchen
werden, über die Hintergründe des neuesten Anschlags im Irak zu
recherchieren. Die nahezu zwei Dutzend von der US-Armee im Irak
erschossenen freien Korrespondenten westlicher Medien, sowie die
nachfolgenden Geiselnahmen haben dazu geführt, dass die Medien ihre
Lektion gelernt haben. Sie erzählen die Geschichten "guter Onkel /
böser Onkel". Und wer die hinterfragt kann nur ein Freund von
Terroristen sein.
Schiiten im Irak ist für die Mehrzahl unserer Medien bereits alles
klar. Zarkawi war´s. Wer auch sonst? Die Iraker haben wohl kein
anderes Ziel als sich selbst zu zerfleischen. Für die Mehrheit
unserer Medien gibt es von Anfang an nur EINE Deutung der
eskalierenden Terroranschläge im Irak: Die "Koalitionstruppen"
geführt durch die USA haben den Irak unter eigenen Opfern "befreit".
Sie verfolgen ausschliesslich das erhabene Ziel, der irakischen
Bevölkerung Demokratie, Freiheit und wirtschaftlichen Wohlstand zu
verschaffen. Dies wird durch eine Vielzahl muslimischer Finsterlinge
verhindert.
Diese Sichtweise ist in mehrfacher Hinsicht unzutreffend und
beschränkt:
1. Sie unterstellt, dass die USA als führende Weltmacht dumm und
unfähig sind. Wie sonst wäre es zu erklären, dass selbst Sadam
Hussein das Land "befrieden" konnte , und dabei im Schnitt monatlich
nur ca. 20% der Todesopfer produzierte, die derzeit unter
US-Herrschaft jeden Monat in den irakischen Leichenhäusern anfallen.
2. Sie geht davon aus, dass für die gewalttätigen Anschläge
ausschliesslich islamische Terroristen verantwortlich sind. Dies ist
falsch. Selbst wenn die Besatzungstruppen direkt nicht mit den
Anschlägen zu tun haben, sind sie laut Genfer Konvention für die
Ruhe, Ordnung und Sicherheit in dem von ihnen besetzten Land voll
verantwortlich.
3. Sie übersieht, dass die Besatzungstruppen selbst aktiv zur
Brutalisierung der Konflikte im Irak von Anfang an beigetragen haben:
Durch Erschiessung zahlreicher Demonstranten, z.B. im ersten
Besatzungsjahr in Fallujah. Durch regelmässige völlig unangemessene
Beschiessungen von irakischen Fahrzeugen an Strassenkontrollen oder
vor und hinter US-Militär-Konvois, die in unseren Medien nur dann
erwähnt werden, wenn entweder eine italienische Reporterin oder
Kanadische Diplomaten die Opfer sind. Durch den menschenverachtenden
Zynismus mit dem in den Gefängnissen gefoltert wird - Männer, Frauen
und Kinder - und dann Bilder der entwürdigenden Folter-Szenen, ja
selbst von unter der Folter Gestorbenen, die in der Öffentlichkeit
erscheinen nur mit einem Achselzucken quitiert werden.
4. Sie blendet alle strategischen und ökonomischen Ziele und
Hintergründe der Kriegsführenden aus und berichtet auf einem Niveau
für Kleinkinder: Guter Onkel / böser Onkel.
Die USA sind demnach zur führenden Weltmacht aufgestiegen, weil sie
selbstlos nur Demokratie und Wohlstand verbreiten unter erheblichen
eigenen Verlusten.
Demnach müsste also Mutter Theresa den grössten Weltkonzern führen.
Leider misslingen den USA auch immer ihre schönen
Demokratisierungs-Aktionen. In historischer Regelmässigkeit. Statt
blühender Demokratien entstehen meist nur traurige Regime,
bestenfalls Marionetten-Regierungen. Neuestes Beispiel nun der Irak.
Ein nüchterner Blick auf die Weltkarte sagt etwas anderes:
Die USA sind extrem erfolgreich. Ihre vorgeschobenen Militärposten
haben Russland vom Baltikum bis in die ehemaligen Südrepubliken
umstellt. Die geostragisch für den Zugriff auf die schwindenen
Energie-Rohstoffe wichtigen Eroberungen entlang der "Achse des Bösen"
machen gute Fortschritte. Afghanistan und der Irak sind genommen. Die
vorbereitende Propaganda für den Angriff auf den Iran läuft gut. Der
derzeitige iranische Präsident spielt die für ihn vorgesehe Rolle
gut. Geht man davon aus, dass die USA ihrer z.B. im PNAC
niedergeschriebenen und in zahlreichen Reden von Rumsfeld geäusserten
Agenda folgen (und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sie das
nicht tun) läuft die Sache hervorragend. Was wir zur Zeit beobachten
ist nicht das Misslingen kläglicher US-Demokratisierungsversuche
sondern der Fortschritt einer sich ausbreitenden imperialen
Weltmacht. Für die US-Regierung läuft alles nach Plan.
Der neueste Anschlag auf die schiitische Moschee bewirkt zweierlei:
Er wird den irakischen Widerstand gegen die Besatzung spalten, falls
es gelingt, ihn den Suniten in die Schuhe zu schieben. Nach wie vor
sind ca. 80% der Itaker für den sofortigen Abzug der
Besatzungstruppen. Nach neueren Umfragen befürworten ca 50% der
Iraker Anschläge auf die Besatzungstruppen (ca. 80% aller Anschläge
richten sich nach offiziellen US-Angaben gegen die
"Koalitionstruppen", 10% gegen die kollaborierende irakische Armee,
10% gegen die Zuvilbevölkerung). Weiterhin wird der Anschlag
wahrscheinlich den Iran noch weiter aus der Reserve locken, da eine
wichtige schiitische Moschee zerstört wurde. Wer hat an einer solchen
Entwicklung ein Interesse? Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass
eine islamische Gruppe diese bedeutende Moschee zerstört hat. Dies
läuft allen Aüsserungen entgegen, die z.B. von Bin Laden zu hören
waren. Warum sollte der islamische Widerstand seine religiösen
Quellen aus denen er sich speist selbst vergiften? Jedenfalls spielt
diese Entwicklung denjenigen in die Hände, die den Iran ohnehin schon
aus anderen Gründen angreifen wollen.
Wir dürfen nicht damit rechnen, dass unsere Medien auch nur versuchen
werden, über die Hintergründe des neuesten Anschlags im Irak zu
recherchieren. Die nahezu zwei Dutzend von der US-Armee im Irak
erschossenen freien Korrespondenten westlicher Medien, sowie die
nachfolgenden Geiselnahmen haben dazu geführt, dass die Medien ihre
Lektion gelernt haben. Sie erzählen die Geschichten "guter Onkel /
böser Onkel". Und wer die hinterfragt kann nur ein Freund von
Terroristen sein.