Zetscho schrieb am 23. Februar 2006 15:55
> Naja, dass sie den Irak niemals vollständig verlassen werden, ist
> klar, denn die Amis verlassen nix, wo sie einmal sind. Nein, ich
> meinte halt die Masse an Streitkräften aus dem Irak abzuziehen, denn
> die brauchen sie schließlich für ihr nächstes Abenteuer.
Das sagte ich ja. Wenn es den Amis gelingt, bis auf 20-30000 Mann
alle Truppen herauszuziehen, kann's auch am Boden weitergehen.
"Draft", also Wehrpflicht wäre allerdings auch eine Option... Meine
Aussage war demhingehend diese, daß ein offener Konflikt zwischen
Sunniten und Shiiten beide Seiten so beschäftigen würde, daß nicht
mehr viel Potential übrigbleibt, um AUCH noch die Amis + irakische
Verbündete ernsthaft zu bekämpfen. Ein geradezu klasssisches "Divide
et impera!", findest Du nicht? Arabische Bruderkämpfe sind historisch
nichts neues...
> ...abgesehen davon, dass ein Bürgerkrieg durchaus die Schiiten an die
> Sunniten binden würde und daher einen Angriff auf den Iran leichter
> machen KÖNNTE, sehe ich keinen Vorteil.
"...die Schiiten an die Sunniten binden..."? Doch wohl als Gegner
gemeint (s.o.), oder? Der Ausdruck ist leider mißverständlich
gewesen. Selbst ohne einen geplanten Schlag gegen Iran würde das IMO
durchaus Sinn machen, siehe "Plan B":
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9930918&forum_id=93593
> Außerdem denke ich, dass im
> Falle eines Angriffs gegen den Iran, sich Sunniten und Schiiten
> gemeinsam gegen die USA wenden werden.
Nur, wenn sie sich bis dahin nicht gegenseitig zu heftig in einander
verbissen haben. Darf ich als Analogie vielleicht zwei Pitbulls
anführen?
> Hm, aber der "Widerstand" richtet sich ja jetzt schon relativ wenig
> gegen die Besatzer, sondern eher gegen die Regierung und
> Infrastruktur, die da aufgebaut werden soll. Das würde vermutlich
> zunehmen.
Nun, die Koalitionstruppen sind durchaus auch ein relevantes Ziel,
wie man an den steigenden Verlustziffern unschwer erkennen kann. Daß
allerdings "Verräter" (aus Sicht der
RebellenTerroristenWiderständler) zunächst das primäre Ziel sind, ist
so unlogisch nicht: Nach allen Guerilla- und
Freiheitskämpfer"lehrbüchern" muß einem eventuellen Besatzer im
eigenen Lande erst mal die Basis entzogen werden, bevor man ihn aus
dem Land jagen kann. Ein gutes Beispiel war der Indochina-Konflikt
und in der Folge Vietnam, wo die kommunistischen Nordvietnamesen auch
massiv gegen "Kollaborateure" und erst dann gegen Franzosen sowie
Amerikaner vorgingen.
Gruß
wat?
> Naja, dass sie den Irak niemals vollständig verlassen werden, ist
> klar, denn die Amis verlassen nix, wo sie einmal sind. Nein, ich
> meinte halt die Masse an Streitkräften aus dem Irak abzuziehen, denn
> die brauchen sie schließlich für ihr nächstes Abenteuer.
Das sagte ich ja. Wenn es den Amis gelingt, bis auf 20-30000 Mann
alle Truppen herauszuziehen, kann's auch am Boden weitergehen.
"Draft", also Wehrpflicht wäre allerdings auch eine Option... Meine
Aussage war demhingehend diese, daß ein offener Konflikt zwischen
Sunniten und Shiiten beide Seiten so beschäftigen würde, daß nicht
mehr viel Potential übrigbleibt, um AUCH noch die Amis + irakische
Verbündete ernsthaft zu bekämpfen. Ein geradezu klasssisches "Divide
et impera!", findest Du nicht? Arabische Bruderkämpfe sind historisch
nichts neues...
> ...abgesehen davon, dass ein Bürgerkrieg durchaus die Schiiten an die
> Sunniten binden würde und daher einen Angriff auf den Iran leichter
> machen KÖNNTE, sehe ich keinen Vorteil.
"...die Schiiten an die Sunniten binden..."? Doch wohl als Gegner
gemeint (s.o.), oder? Der Ausdruck ist leider mißverständlich
gewesen. Selbst ohne einen geplanten Schlag gegen Iran würde das IMO
durchaus Sinn machen, siehe "Plan B":
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=9930918&forum_id=93593
> Außerdem denke ich, dass im
> Falle eines Angriffs gegen den Iran, sich Sunniten und Schiiten
> gemeinsam gegen die USA wenden werden.
Nur, wenn sie sich bis dahin nicht gegenseitig zu heftig in einander
verbissen haben. Darf ich als Analogie vielleicht zwei Pitbulls
anführen?
> Hm, aber der "Widerstand" richtet sich ja jetzt schon relativ wenig
> gegen die Besatzer, sondern eher gegen die Regierung und
> Infrastruktur, die da aufgebaut werden soll. Das würde vermutlich
> zunehmen.
Nun, die Koalitionstruppen sind durchaus auch ein relevantes Ziel,
wie man an den steigenden Verlustziffern unschwer erkennen kann. Daß
allerdings "Verräter" (aus Sicht der
RebellenTerroristenWiderständler) zunächst das primäre Ziel sind, ist
so unlogisch nicht: Nach allen Guerilla- und
Freiheitskämpfer"lehrbüchern" muß einem eventuellen Besatzer im
eigenen Lande erst mal die Basis entzogen werden, bevor man ihn aus
dem Land jagen kann. Ein gutes Beispiel war der Indochina-Konflikt
und in der Folge Vietnam, wo die kommunistischen Nordvietnamesen auch
massiv gegen "Kollaborateure" und erst dann gegen Franzosen sowie
Amerikaner vorgingen.
Gruß
wat?