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  • wer-wolf

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2008

sie sind im oberen...

gh74 schrieb am 16. Dezember 2008 16:52

> wenn man ab Ende 30 kaum noch eine Chance hat, zu arbeiten,
> reihenweise Entlassungen "wegen hohen Alters" anstehen, dann muss man
> sich doch hier fragen, wo den all die Personen sein sollen, die bis
> weit ins hohe Alter arbeiten.

ca. 80% aller "alten Arbeitnehmer" sind tatsächlich Arbeitgeber (oder
Politiker) im oberen Management. Dadurch ergeben sich folgende
interessante Punkte:
- die "mittlere Generation" (30+, zu der ich auch gehöre (bin auch
Arbeitslos und finde nichts)) kann nicht nachrücken, daher
- kann die "junge Generation" nicht einsteigen, dadurch
- fällt der Generationenvertrag flach, folglich
- hat die "alte Generation" noch mehr Angst um die Rente, und
- bleibt noch länger in ihren Positionen sitzen/Politiker fordern
dies...

> Ausserdem vermisse ich an dem Beitrag, dass es überhaupt nicht um
> Arbeit geht, sondern um ein einigermassen brauchbares Einnkommen, mit
> dem man an der sogenannten "Freiheit" teilnehmen kann. Wo ist sie
> denn jetzt, diese Freiheit, für die wir unser ganzes Leben gekämpft
> hatten?

Stimmt, das ging sowohl beim orig. Post als auch bei meinem Beitrag
unter. Du hast recht, diejenigen, welche das Glück eines Jobs haben,
kämpfen je länger je mehr mit den geringen Einkommen; Preise steigen,
(real)Löhne sinken, das Leben an sich wird korrumpiert.

Man arbeitet nicht mehr um zu leben,
man lebt nur noch um zu arbeiten.

Auch so etwas, das "uns" von den Alten mitgegeben wurde. Man spart
bei der grössten Position - und verkennt dabei völlig, das genau
diese Position die grösste Investition ist (wer erwirtschaftet den
Umsatz? Der Verwaltungsrat oder das Management, oder die Arbeiter der
untersten Hirarchiestufe):

Heute in der "Finanzkriese"/Weltwirtschaftskriese ist Kurzarbeit,
Produktionsstops/drosselung und entlassen aller temporären Arbeiter
beliebte Sparmassnahmen.

Ich lernte in meiner Ausbildung (kaufmännisch) das Prinzip von
"Angebot und Nachfrage", und das man darin zwei
Korrekturmöglichkeiten hat:
- hat man einen Angebotsüberschuss (niemand will kaufen), MUSS die
Nachfrage stimuliert werden (durch Preispolitik, situationsangepasste
Produkte, Marketing).
- hat man einen Nachfrageüberschuss (man kommt mit dem Herstellen von
Produkten nicht mehr nach), muss das Angebot geändert werden.
Fazit: durch geschickte Produktpolitik lassen sich beide Probleme
"stimulieren".

Heute hat jeder "kleine" Mitarbeiter Angst. Warum? Jobunsicherheit.
Resultat? Er konsumiert nicht mehr. Folge: Mitarbeiter wird
unzufrieden/Umsätze gehen zurück. Mögliche Reaktion der Unternehmen:
- Preis/Produktpolitik anpassen um den Konsum/Umsatz anzukurbeln
(bsp. Opel-Autos: Preise senken, die teuren Extras mal als
"inklusive" verkaufen)
- Kurzarbeit einführen, Temps entlassen, Löhne für die unteren
Chargen kürzen (was ja leider jetzt gemacht wird).

Wie alt ist bsp. der Opelvorstand?
Wie alt sind die Politiker, welche in einem "übersteuerten Staat"
Steuererleichterungen für Unternehmen und Steuerzahler verweigern?

Wie gesagt - die kritische Masse ist in Griechenland erreicht. In
Italien und Spanien wird sie beinahe erreicht; in D und der CH geht
es auch nicht mehr lange.

Was es jetzt braucht, ist ein "Masterplan". Wenn der
gesamteuropäische Aufschrei gegen die überalterte,
gegenwartsorientierte (und nicht zukunftsorientierte) Politik der EU
(und den "autonomen Nachvollzug" der CH) zu hören ist, muss man
Lösungen und Alternativen zur Hand haben - ansonsten ändert sich
nichts, oder nichts zum guten...

Ich wurde geboren um zu leben, nicht um zu arbeiten; mit arbeiten
sollte sich am leben halten, nicht umgekehrt. Je mehr Leute sich
dessen bewusst werden, desto schneller wird sich etwas ändern.

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