IrrerDiwan schrieb am 13. März 2009 12:03
> 1.) Wer legitimiert jemanden (in dem Fall mich, oder auch die vielen
> "kleinen Spieler") dazu, Geld zu "erzeugen"? Kann ich beliebig
> welches erzeugen? Wie sollte ich das machen? Wer verhindert dabei
> Inflation/Deflation?
Ich legitimiere mich selbst, wenn ich mein eigenes Geld schöpfen will
- ganz einfach. Die eigentliche Frage lautet: warum sollte irgendwer
mein Geld akzeptieren? - Und das funktioniert eben nur, wenn sich
Interessensgemeinschaften bilden, die sich auf eine gemeinsame
Währung einigen. Das machen heute schon diverse Regionalwährungen so.
Und im übrigen läufts bei den Banken ganz genauso: sie legitimieren
sich selbst dazu Buchgeld zu schaffen (Buchgeld ist kein gesetzliches
Zahlungsmittel) und wir - die Gemeinschaft - akzeptieren es als unser
Geld.
Und selbstverständlich kann ich beliebig viel Geld produzieren, wenn
ich mich selbst dazu legitimiere. Damit bin ich dann auch selbst
dafür verantwortlich, Inflation oder Deflation zu verhindern. Mache
ich meinen Job als "Währungshüter" schlecht, dann sehen sich die
Leute, die bisher mein Geld benutzt haben, eben nach einer anderen
Währung um...
> 2.) Man sieht heute einen ziemlichen Wildwuchs bei den im Beitrag als
> Beispiel für die "Demokratisierung" von Tonträgern genannten
> MP3-Files. Es gibt Files, die sind nur in einem Player abspielbar, im
> nächsten erzeugen sie Knacksen und Krachen. Wie will man dies bei dem
> volldigitalen Geld verhindern?
Unterschiedliche Währungen sind erstmal prinzipiell inkompatibel
zueinander - egal ob in Form von Geldscheinen oder volldigital (das
merkst Du, wenn Du z.B. in die Schweiz fährst). Wie man mit einem
Wildwuchs von Währungen umgeht, wird man erst erforschen müssen.
Allerdings vermute ich, daß es im täglichen Leben (d.h. im örtlichen
Supermarkt, Warenhaus, etc) nicht zu einem Währungswildwuchs kommen
wird - eben weil das extrem unpraktisch wäre. Es könnte allerdings
sein, daß viele Regionalwährungen entstehen; und darüber hinaus
werden viele Interessensgemeinschaften und "Communities" ihre eigenen
Währungen haben. Es wird aber auch "übergeordnete" Währungen geben,
die z.B. in ganz Deutschland (oder auch in der ganzen Welt)
akzeptiert werden - allerdings nicht von jedermann, sondern nur von
speziellen Händlern.
> 3.) Man sieht heute auch, wohin die starke Verbreitung der Computer
> geführt hat: viele User können damit nicht richtig umgehen, haben
> Unmengen an Tippfehlern, weil sie nie richtig das Tippen (bzw. die
> übergeordnete Sprache) gelernt haben, weigern sich, Virusschutz zu
> installieren oder benutzen renitent veraltete virengefährdete
> Softwares. Im Falle des realen Lebens würde man das als "grob
> fahrlässiges Verhalten" bezeichnen. Wie will man damit im Falle des
> Geldes umgehen?
In Bezug aufs Geld sollte man dann vielleicht mal ein System
entwickeln, das nicht in drei Jahren gegen ein neues ersetzt wird,
sondern eines das auf mehrere Jahrzehnte ausgelegt ist. Wenn man
Sicherheit, Benutzerfreundlich und Langlebigkeit als
Hauptanforderungen an solch ein System stellt - und nicht etwa
geringe Kosten und einfache Umsetzbarkeit, wie es heute der Fall ist
- dann kann man auch erreichen, daß meine Oma damit klar kommt, ohne
erstmal lernen zu müssen, wie man einen Viruskiller installiert.
Selbstverständlich kann sowas auch in die Hose gehen: wenn z.B.
wirklich auf einmal Quantencomputer auf den Markt kommen, die meine
Sicherheitsvorkehrungen innerhalb von Sekunden aushebeln können.
In so einem Fall müßte man dann erstmal ein Backupsystem verwenden,
wenn man sich nicht dem Sicherheitsrisiko aussetzen möchte (solange
bis man die Sache wieder im Griff hat). Und ein Backupsystem, das
ohne Strom auskommt, braucht man ohnehin. Denn es kann immer mal zu
Katastrophen kommen in deren Folge der Strom über Tage oder Wochen
ausfällt.
> 1.) Wer legitimiert jemanden (in dem Fall mich, oder auch die vielen
> "kleinen Spieler") dazu, Geld zu "erzeugen"? Kann ich beliebig
> welches erzeugen? Wie sollte ich das machen? Wer verhindert dabei
> Inflation/Deflation?
Ich legitimiere mich selbst, wenn ich mein eigenes Geld schöpfen will
- ganz einfach. Die eigentliche Frage lautet: warum sollte irgendwer
mein Geld akzeptieren? - Und das funktioniert eben nur, wenn sich
Interessensgemeinschaften bilden, die sich auf eine gemeinsame
Währung einigen. Das machen heute schon diverse Regionalwährungen so.
Und im übrigen läufts bei den Banken ganz genauso: sie legitimieren
sich selbst dazu Buchgeld zu schaffen (Buchgeld ist kein gesetzliches
Zahlungsmittel) und wir - die Gemeinschaft - akzeptieren es als unser
Geld.
Und selbstverständlich kann ich beliebig viel Geld produzieren, wenn
ich mich selbst dazu legitimiere. Damit bin ich dann auch selbst
dafür verantwortlich, Inflation oder Deflation zu verhindern. Mache
ich meinen Job als "Währungshüter" schlecht, dann sehen sich die
Leute, die bisher mein Geld benutzt haben, eben nach einer anderen
Währung um...
> 2.) Man sieht heute einen ziemlichen Wildwuchs bei den im Beitrag als
> Beispiel für die "Demokratisierung" von Tonträgern genannten
> MP3-Files. Es gibt Files, die sind nur in einem Player abspielbar, im
> nächsten erzeugen sie Knacksen und Krachen. Wie will man dies bei dem
> volldigitalen Geld verhindern?
Unterschiedliche Währungen sind erstmal prinzipiell inkompatibel
zueinander - egal ob in Form von Geldscheinen oder volldigital (das
merkst Du, wenn Du z.B. in die Schweiz fährst). Wie man mit einem
Wildwuchs von Währungen umgeht, wird man erst erforschen müssen.
Allerdings vermute ich, daß es im täglichen Leben (d.h. im örtlichen
Supermarkt, Warenhaus, etc) nicht zu einem Währungswildwuchs kommen
wird - eben weil das extrem unpraktisch wäre. Es könnte allerdings
sein, daß viele Regionalwährungen entstehen; und darüber hinaus
werden viele Interessensgemeinschaften und "Communities" ihre eigenen
Währungen haben. Es wird aber auch "übergeordnete" Währungen geben,
die z.B. in ganz Deutschland (oder auch in der ganzen Welt)
akzeptiert werden - allerdings nicht von jedermann, sondern nur von
speziellen Händlern.
> 3.) Man sieht heute auch, wohin die starke Verbreitung der Computer
> geführt hat: viele User können damit nicht richtig umgehen, haben
> Unmengen an Tippfehlern, weil sie nie richtig das Tippen (bzw. die
> übergeordnete Sprache) gelernt haben, weigern sich, Virusschutz zu
> installieren oder benutzen renitent veraltete virengefährdete
> Softwares. Im Falle des realen Lebens würde man das als "grob
> fahrlässiges Verhalten" bezeichnen. Wie will man damit im Falle des
> Geldes umgehen?
In Bezug aufs Geld sollte man dann vielleicht mal ein System
entwickeln, das nicht in drei Jahren gegen ein neues ersetzt wird,
sondern eines das auf mehrere Jahrzehnte ausgelegt ist. Wenn man
Sicherheit, Benutzerfreundlich und Langlebigkeit als
Hauptanforderungen an solch ein System stellt - und nicht etwa
geringe Kosten und einfache Umsetzbarkeit, wie es heute der Fall ist
- dann kann man auch erreichen, daß meine Oma damit klar kommt, ohne
erstmal lernen zu müssen, wie man einen Viruskiller installiert.
Selbstverständlich kann sowas auch in die Hose gehen: wenn z.B.
wirklich auf einmal Quantencomputer auf den Markt kommen, die meine
Sicherheitsvorkehrungen innerhalb von Sekunden aushebeln können.
In so einem Fall müßte man dann erstmal ein Backupsystem verwenden,
wenn man sich nicht dem Sicherheitsrisiko aussetzen möchte (solange
bis man die Sache wieder im Griff hat). Und ein Backupsystem, das
ohne Strom auskommt, braucht man ohnehin. Denn es kann immer mal zu
Katastrophen kommen in deren Folge der Strom über Tage oder Wochen
ausfällt.