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  • HeiseThomas

233 Beiträge seit 30.12.2008

"Davon ließe sich jederzeit genug machen"

"Davon" = Geld.
Spätestens hier sollte jemdem Leser die Naivität des Artikels
aufgefallen sein.

Dabei wird doch weiter oben ganz richtig erwähnt, das modernes Geld
eben durch die fehlende Kopplung an wertstabile Assets wie
Goldvorräte vor allem von Vertrauen lebt. Und zwar von dem Vertauen
darauf, dass der Gegenwert des Geldes, den ich heute als
Gegenleistung für meine Waren und Dienstleistungen bekomme, in naher
Zukunft adäquat einlösbar ist.
Geld ist also nichts anderes als ein Versprechen über künftige
Gegenleistung, also eine Art allgemein akzeptierter Schuldschein.

Wenn es jetzt Organisationen oder sogar Einzelpersonen möglich sein
soll, eigenes Geld auszugeben, wird zunächst mal großes Chaos
bezüglich Wechselkursen entstehen. Ganz abgesehen davon, dass nicht
überall alle Währungen akzeptiert würden.
Wie wird nun eine dieser Organisationen handeln, wenn sie sich
(gewollt oder ungewollt) stark verschuldet hat und das Versprechen
über künftige Gegenleistungen nicht einlösen kann oder will? Sie wird
anfangen, mehr von dem eigenen Geld herzustellen, so dass die
"Schulden" kleiner werden.
Damit wird der Besitzer von "Altbeständen" übervorteilt und das
Versprechen quasi nicht eingehalten. Die Folge wäre eine permanente
Inflationen in großer Höhe, da gezwungenermaßen auch die anderen
Kleinorganisationen so handeln würden.

Jeder, der daran zweifelt, sollte sich einmal fragen, ob er seine
hart verdienten Euros längerfristig in türkische Lira umtauschen
würde. Warum wohl nicht?

Meiner Meinung nach wäre genau der umgekehrte Weg sinnvoll: Eine
einheitliche Weltwährung "Credits", ausgegeben und kontrolliert von
einer Weltbank.

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