Könnten durch alternative oder komplentäre oder virtuelle Währungen
solche Finanzkrisen verhindert werden?
Kurz gesagt, ist ja die gegenwärtige Krise vor allem eine Krise
völlig irrational und spekulativ überhöhter Gewinnerwartungen. Und
die Basis für diese Spekulationen sind Aktien und Termingeschäfte,
also Dinge, die mit der Währung an sich gar nichts zu tun haben. Ich
glaube nicht, dass man so etwas durch eine wie immer auch geartete
Währungsreform verhindern kann.
Was man allerdings verhindern könnte, ist das Durchschlagen auf die
Realwirtschaft. Wenn sich ein paar Spinner bei ihren Spekulationen
verheben, muss das ja nicht gleich die ganze Wirtschaft in den Orkus
ziehen. Und da scheint mir der Aufbau von Zahlungssystemen wie sie
der Artikel beschreibt eine Möglichkeit zu sein, die Warenzirkulation
aufrecht zu halten, auch wenn die Banken nix mehr rausrücken. (Die
tun das ja nicht mit böser Absicht, sondern sind aus
bilanzrechtlichen Gründen gezwungen, so zu handeln.)
Eine andere Frage ist auch noch, wo das ganze Geld für die
Spekulation her gekommen ist. Und das ist v.a. eine politische Frage
(Stichwort Umverteilungspolitik). Da könnte eine komplementäre
Währung z.T. auch entlastend wirken, indem sie den Bürgern
Möglichkeiten anbietet, Geld zu schöpfen, wenn ihnen die Euros
ausgehen. Das hat aber vermutlich systemische Grenzen. In Argentinien
sind solche Sachen z.B. nach dem Staatsbankrott damals versucht
worden, die aber nach anfänglichem Erfolg an Inflation und
Geldfälschung gescheitert sind. Ich weiß aber nicht den aktuellen
Stand der Entwicklung dort.
Also es ist nicht so simpel, wie man es vielleicht vermuten könnte
nach der Lektüre des Artikels, aber es ist sehr sinnvoll, sich diese
Sachen mal anzusehen.
Gruß
STP
solche Finanzkrisen verhindert werden?
Kurz gesagt, ist ja die gegenwärtige Krise vor allem eine Krise
völlig irrational und spekulativ überhöhter Gewinnerwartungen. Und
die Basis für diese Spekulationen sind Aktien und Termingeschäfte,
also Dinge, die mit der Währung an sich gar nichts zu tun haben. Ich
glaube nicht, dass man so etwas durch eine wie immer auch geartete
Währungsreform verhindern kann.
Was man allerdings verhindern könnte, ist das Durchschlagen auf die
Realwirtschaft. Wenn sich ein paar Spinner bei ihren Spekulationen
verheben, muss das ja nicht gleich die ganze Wirtschaft in den Orkus
ziehen. Und da scheint mir der Aufbau von Zahlungssystemen wie sie
der Artikel beschreibt eine Möglichkeit zu sein, die Warenzirkulation
aufrecht zu halten, auch wenn die Banken nix mehr rausrücken. (Die
tun das ja nicht mit böser Absicht, sondern sind aus
bilanzrechtlichen Gründen gezwungen, so zu handeln.)
Eine andere Frage ist auch noch, wo das ganze Geld für die
Spekulation her gekommen ist. Und das ist v.a. eine politische Frage
(Stichwort Umverteilungspolitik). Da könnte eine komplementäre
Währung z.T. auch entlastend wirken, indem sie den Bürgern
Möglichkeiten anbietet, Geld zu schöpfen, wenn ihnen die Euros
ausgehen. Das hat aber vermutlich systemische Grenzen. In Argentinien
sind solche Sachen z.B. nach dem Staatsbankrott damals versucht
worden, die aber nach anfänglichem Erfolg an Inflation und
Geldfälschung gescheitert sind. Ich weiß aber nicht den aktuellen
Stand der Entwicklung dort.
Also es ist nicht so simpel, wie man es vielleicht vermuten könnte
nach der Lektüre des Artikels, aber es ist sehr sinnvoll, sich diese
Sachen mal anzusehen.
Gruß
STP