Richtig ist: Es war ein "militärisches Projekt". Allerdings NICHT geschaffen, um zu tarnen oder irgendjemanden persönlich zu bevorteilen; sondern, um - Hört! Hört! - dezentrale Strukturen zu schaffen, damit bestehende Macht- und damit Risikoknoten nicht zu unnötigen Gefahren werden bzw. bleiben.
Richtig ist aber auch: Es wurde sehr schnell eine sehr demokratische Spielwiese und - vor allem - ungefilterte Informationsquelle. Auch das Wiki-Projekt - das übrigens symptomatisch für die Entwicklung steht - ist dort geboren. Tatsächlich gibt es auch sehr viel größere parallele Entwicklungen. Beispielhaft sei das "Darknet" genannt, das heuer als "der Teufel persönlich!" bezeichnet wird ... übrigens von jenen, die es nicht kontrollieren können, aber gern würden; im Zweifel eben, wie in jeder guten Religion, mit Vermeidung.
Richtig ist ebenfalls: Kaum entdeckte der Kommerz seine Möglichkeiten, reduzierte er die Freiheit. Und, wichtiger noch, kaum entdeckt man, dass der Pöbel "am Pfaffen vorbei zu Gott kommen", also an den Meinungsmachern vorbei zur eigenen Meinung, konnte; schon versucht man, diesen Weg zu beschränken.
Deine Schlussfolgerung ist also richtig: Der Kapitalismus zeigt auch hier, dass er mit "Demokratie" und "Freiheit" nichts, wirklich GAR NICHTS, anfangen kann und will. Doch deine Herleitung ist fehlerhaft: Was du benennst, ist nur Wirkung; nicht Ursache. Die bestehende Religion des Kapitalismus wurde einfach auf das Internet erweitert.