Kommerzialisierung? Klar, war absehbar. Gemeinwohl? Zu Beginn, sonst zunehmend abnehmend. Teils so, teils so. Das ist doch keine wesentliche Frage an Orten, an denen Menschen zusammenkommen., z. B. einem Marktplatz, vor einer Kirche, bei der Bürgerversammlung im Rathaus oder beim Stammwirt am Tresen. Da gibt es immer alle/s: Tratsch und Klatsch, Vertreter, Taschendiebe, Verkäufer, Betrüger, windige Gesellen, Hilfesuchende, sich organisierende Bürger, was auch immer.
Die Frage ist doch: Wird das Internet zur Totalüberwachungszentrale, genutzt von staatlichen Stellen im Interesse profitgieriger Konzerne und geldgeiler Aktionäre (ja, auch ihr Kleinaktionäre)?
Irisscanner, Fingerabdruckscanner, Webkamera, Mikrofone, Smartphones ohne Zugriff auf die wesentlichen Funktionen, mithörende und mitsehende Smartirgendwas und IoT. Apps mit Zugriffsberechtigungen auf alles, die „Klaut“, in der sämtliche privaten Daten verfügbar für NSA, CIA, FBI, BND, VfS etc. automatisch gespeichert werden. Google und MS/Windows in Deutschland wollen Mitteilung der Telefonnummer erzwingen, nicht irgendeiner, sondern der Mobiltel.nr, Schufa geprüft, eindeutig zuzuordnen, das flankiert mit der persönlichen Steuer-ID als Bürgernummer, Alexa, Siri und Konsorten, Smartwatch mit Überwachung der physiologischen Befindlichkeit and so on.
Weder sind die kommerziellen Aspekte relevant, noch die gemeinwohlorientierten Aktivitäten. Es geht um Totalerfassung jedes einzelnen. Orwell und Huxley kombiniert und potenziert. Mit dem Ziel absoluter und totaler Verwurstbarkeit bis zur letztverbliebenen Zelle. Natürlich geht es auch um Gesundheit: Jemand, den man 80 Jahre lang auspressen kann, bringt mehr, als der Nichtsnutz, den man nur 40 Jahre lang auspresst. Wenn der 60 Jahre alte Nichtsnutz noch an ein paar medizinische Geräte anschließbar ist, könnte man nochmal 20 Jahre Gewinn rauswringen. Gewinnmargen lassen sich einfach berechnen.
Kommerzialisierung oder Gemeinwohl – das ist eine Frage, aus der Naivität reinster Güte spricht. Für den „Normalbürger“ ist diese Frage relevant, im „normalen“ Zusammenleben, da wägt man ab, fühlt sich der Gemeinde oder Gemeinschaft verpflichtet und muss auf die eigene wirtschaftliche Grundlage achten. Aber in der Größenordnung des Internets? Ist den Autoren/Autorinnen überhaupt die Größenordnung klar? Da geht es um Billionen-Gewinne, Weltmachtsfragen, sämtliche Geheim- und Nicht-Geheimdienste sind da unterwegs, Leute wie Thiel/Palantir, Unternehmen wie Google, Microsoft, Facebook, die USA im Handelskrieg mit China, China, das sich wehrt und seinerseits „Kanonen“ auffährt!
Je größer der Geldbetrag, um den es geht, desto wahrscheinlicher, dass Skrupel abgelegt werden. Einfache Gesetzmäßigkeit. Ja, du nicht, aber andere.
Richtig im Artikel: Infrastruktur gehört in öffentliche Hand.
Anmerkung: Nur nicht in die Hände der hiesigen öffentlichen Hand, die verfassungswidrig totalitäre Strukturen etabliert hat.
Naiver geht es nicht: Vertrauen in diesen Staat.
Und diese blöde Empfehlung, dass selbst „kleine“ Webseiten dies und das, Priorisierungen etc. kenntlich machen sollen, so dass man bei jedem Besuch irgendeiner Webseite sich mit deren Vorstellungen von Datenschutz auseinandersetzen muss, die darin besteht, dass man „notwendige“, funktionelle“, „werbewirksame“ und sonstigen Mist an Keksen abnicken oder wegklicken muss.
Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, sucht man keine Webseite mehr auf. Das scheint das Ziel zu sein.
„Will ich nicht, mach ich nicht, könnt mich mal.“ - Vernünftige Reaktion von „Normalbürgern“.
„Ein Handlungsauftrag für die Politik“?
Schafft euch selbst ab, meine Meinung.
Die Frage ist nicht, was die „Zukunft des Internets“ sei, die ist schon beantwortet, knick it.
Die Frage ist, ob sich eine Alternative aufbauen lässt, ein alternatives Netz oder mehrere, möglichst unabhängig funktionierende, frei assoziierbare Netze. Ein Netz in Bürgerhand sozusagen. Da gibt es Hardware- und Softwaremöglichkeiten. Und auch schlicht: menschliche Möglichkeiten. Das zu diskutieren ist hier jedoch der falsche Ort.
Ermutigung für die Autor/inn/en: Ihr macht bestimmt Karriere, ganz gewiss. Der Obrigkeit zum Wohlgefallen, da kann nichts schief gehen. Ihr müsst nur den Sprung in den Glauben wagen, an euch selbst und, vor allem, an die herrschende Klasse, der ihr so gerne angehören wollt. Die hat immer recht, der müssen sich sogar Naturgesetze unterordnen.