Wahrscheinlich unterstellt Schuster den Grapschern am Dom gar keine so besondere "feudalistische Sozialisierung" wie du es machst, wenn du "Unterschlagung" feststellst.
Die öffentliche Ursachenforschung, nach den Ereignissen seinerzeit hatte so einige Erklärungen zu bieten.
Die einen meinten "der junge Nordafrikaner ist einfach so", bewiesen an ähnlichen Grapschereien bei Demos im "Arabischen Frühling" - also "kulturelle Prägung" schon, aber "feudalistische" Ursachen?
Sofort wurde die Frage aufbereitet, ob das denn wirklich sowas herausragend Abscheuliches ist, wenn es ähnlich sexistische Übergriffe auch in der deutschen Feierkultur zu verzeichnen gibt, beim Oktoberfest z.B., wo es als "völlig normal" anerkannt ist, dass da Gäste nicht nur an Hintern grabschen und das dort selbstverständlich als "Spaß" betrachten, auf den "man ja schließlich ein teuer bezahltes Recht" hätte.
Für die Kellnerinnen dort gehört es zu den Einstellungsbedingungen, dass sie immer freundlich und "hübsch" sind, "Haut zeigen" und eine hohe Toleranz für grabbelnde Gäste zu beweisen haben; als Beitrag zu dem Riesengeschäft, das die "Gaudi" bedeutet. Auf "feudalistisch geformte Psyche" kommen beim so feiernden Bayern, Deutschen oder Japaner vielleicht auch einige psychologische Interpretationen, als abweichendes und evtl. zu bestrafendes "Fehlverhalten" wird es aber dort nicht gehandelt wie beim unerwünschten Ausländer, bei dem es den berechtigten Rausschmiss begründen soll, eigentlich auch egal, welche "Psyche" da am Wirken sein soll.
So wie ich den Artikel verstanden habe, richtet er sich an dieser Stelle gegen die besondere feministische Verurteilung dieser besonderen sexuellen Übergriffe von "nordafrikanischen Flüchtlingen", die ihnen aber nicht die sehr aufdringliche und unangenehme Idiotie ihrer bewussten Entscheidungen für sehr verbreitete und gängige Erfolgskriterien vorhält, sondern gleich psychologisch tiefer begründete, im "Menschentyp" auch bio und kulturell "verwurzelte", "triebhafte" Ursachen zur Anklage bringen will.
Und der psychologische Erklärungs-Nachteil, dass triebhafte Wurzeln aber nicht zur eingrenzenden Verurteilung dieser Männergruppe ausreicht soll durch Ergänzung "feudalistischer Sozialisation" nun plausibler werden?