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  • cassiel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2001

"Der Mensch steht im Mittelpunkt - und damit allem im Wege"

Man kann es sich wie Frau Wagner natürlich im Namen der Wissenschaft
leicht machen mit der Kritik an Anthroposophie, Esoterik,
Waldorfschulen, Demeter-Anbau etc. Dafür liefern sie ja ein nur allzu
gutes Ziel ab.

Das Problem dabei ist, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Wer im
Namen der Wissenschaft an etwas Kritik übt, erfüllt noch lange nicht
den eigenen Anspruch.
Und wenn man sich mal die Geschichte der "Wissenschaft" ansieht und
in wie weit sie ihrem eigenen Anspruch gerecht wurde und wird, und
wie wie weit diese "Wissenschaft" mit all ihren Fehlern und Irrtümern
eine technokratische Gesellschaft geprägt hat, darf man sich
eigentlich nicht wundern, dass es zu psychologisch erklärbaren
Gegenreaktionen und -bewegungen - gleichermaßen nicht ohne Fehler und
Irrtümer - kommen muss(te). Hier hat die "Wissenschaft" nicht nur ein
Vermittlungsproblem, sie muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen,
ihren eigenen Prinzipien untreu geworden zu sein und in vielen
Bereichen zu einer Quasi-Religion verkommen zu sein, die
gleichermaßen den Glauben an Dogmen verlangt statt
kritisch-reflektierte Bürger.

Dazu ein Zitat von Daniel Schily:
“Ich glaube nicht, daß man die große Masse der Anthroposophen zu
überzeugten Demokraten machen kann.”

und ich ergänze: die der "Wissenschaftler" ebenfalls nicht.

Aber vielleicht fehlt an der ganzen Sache auch der nötige Humor:
"Ihr Kind geht auf die Waldorfschule? Ja, was fehlt ihm denn?"


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